Scientific Advisor Ada Health Direktor „Institut für KI in der Medizin“ an der Philipps-Universität Marburg
Vorwort der Herausgeber
Stay hungry, stay foolish.
(Steve Jobs)
Die Zukunft im Gesundheitswesen funktioniert nicht ohne Menschen. Und Menschen benötigen Fähigkeiten, um diese aktiv zu gestalten. Das war der Ausgangspunkt für das vorliegende Buch.
Die digitale Transformation führt auch im Gesundheitswesen zu völlig neuen Anforderungen an die Arbeitnehmer. Diese Entwicklung hat enorme Auswirkungen auf zukünftige Anforderungen an die Kompetenzen der Beschäftigten und Führungskräfte, aber auch an erfolgreiche Start-ups in der Branche. Für die Gesundheitswirtschaft ist das eine große Herausforderung, steht sie doch im Spannungsfeld zwischen hohem Kostendruck und knappen wirtschaftlichen Ressourcen, der Notwendigkeit, Innovationen in die Gesundheitsversorgung zu bringen und dennoch das alte Kerngeschäft fortzuführen („Innovationsdilemma“). Ein professionelles Agieren in einer digitalisierten Welt erfordert erweiterte Fähigkeiten auf der personalen, sozialen und methodischen Ebene. Das umfasst ein grundlegendes Verständnis von Digitalisierung, also von Treibern, Zusammenhängen und Definitionen, eine unternehmerische Einstellung in Bezug auf Chancen und Risiken im eigenen Arbeitskontext und das agile Arbeiten in multiprofessionellen Teams. Sei es die Kunst einer gelungenen Kommunikation (siehe folgendes Video, Digi Health Talk mit Matthias Volkenandt: https://www.youtube.com/watch?v=lDxz4YNjjSs), die Fähigkeit der Empathie gegenüber dem Patienten oder heute die Resilienz in einer VUCA-Welt. Mit einer neuen Denkhaltung (Mindset) in einer neuen Arbeitswelt (New Work) werden alte scheinbar verstaubte Werte und Tugenden neu interpretiert und in einen neuen digitalen Kontext gesetzt – prädigitale Fähigkeiten, die heute und noch postdigital eine Rolle spielen werden. Es bleibt vor allem abzuwarten, ob sich die Beschäftigten im Gesundheitswesen – seien es Gesundheitsmanager, Ärzte, Pflegekräfte oder andere – die Future Skills autodidaktisch beibringen werden oder die Arbeitgeber oder Verbände deren Bedeutung langsam aber sicher erkennen werden.
Mit Future Skills sind Zukunftsfähigkeiten, Kompetenzen und/oder Tugenden gemeint, die in der heutigen und in der sich entwickelnden neuen Arbeitswelt zum Einsatz kommen, alte Werte und Fähigkeiten neu interpretieren, eine neue Denkhaltung einschließen sowie in den heutigen und zukünftigen Unternehmen in einen digitalen Kontext gesetzt werden. Diese Skills werden in erster Linie den Arbeitnehmern und Führungskräften abverlangt. Gleichzeitig sollten in den Unternehmen Kapazitäten vorhanden sein, um die Mitarbeiter bezüglich der notwendigen Fähigkeiten zu fördern und zu unterstützen. Damit wird sichergestellt, dass durch die Anwendung und die Verbesserung der Skills langfristig ein Unternehmenserfolg erzielt werden kann.
In dem vorliegenden Buch werden die Individual Skills von zahlreichen Experten näher betrachtet, aufgeteilt in die drei nachfolgenden Bereiche:
Wir wünschen eine spannende Lektüre.
Prof. Dr. David Matusiewicz, Prof. Dr. Jochen A. Werner
Essen im Frühjahr 2021
Prof. Dr. David Matusiewicz
David Matusiewicz ist Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule – der größten Privathochschule in Deutschland. Seit 2015 verantwortet er als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leitet als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs). Darüber hinaus ist er Gründungsgesellschafter des Essener Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed GmbH) und unterstützt als Gründer bzw. Business Angel technologie-getriebene Start-ups im Gesundheitswesen. Matusiewicz ist zudem in verschiedenen Aufsichtsräten (Advisory Boards) sowie Investor von Unternehmen, die sich mit der digitalen Transformation des Gesundheitswesens beschäftigen.
Prof. Dr. Jochen A. Werner
Jochen A. Werner hat Medizin an der Christian-Albrechts-Universität Kiel studiert. 1987 promovierte er und begann seine Tätigkeit als Arzt und Wissenschaftler der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-und Hals-Chirurgie des Universitätsklinikums Kiel. 1998 wurde Jochen A. Werner Professor und Direktor der Marburger Universitäts-HNO-Klinik und war von 2004 bis 2006 auch Prodekan der Marburger Medizinischen Fakultät. Von 2011 bis 2015 war er hauptamtlicher Ärztlicher Geschäftsführer der Universitätsklinik Gießen und Marburg (UKGM GmbH). Ebenfalls 2011 Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. Seit 2015 widmet sich Jochen A. Werner in seiner Funktion als Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen der Digitalisierung im Gebiet der Medizin und der Transformation der Universitätsmedizin Essen in ein Smart Hospital.
Inhalt
4 Freundlichkeit Carolin Lüdemann