Er machte sich an die Arbeit.
Gegen elf Uhr kamen die Nonnen heraus und verteilten sich auf ihrer Insel, aber eine von ihnen entfernte sich von ihren Gefährtinnen und setzte sich unter eine Weide am Wasser. Sie war verschleiert; sie trug das gleiche Kostüm wie die anderen Nonnen, und doch hatte Roland keinen Augenblick daran gezweifelt, dass es Hildegonde war.
Zwei Jahre lang hörte Roland abends und morgens inmitten der Stimmen der Nonnen jene Stimme, die ihm so lieb war; zwei Jahre lang kam jeden Tag zur selben Stunde dieselbe einsame Nonne, um sich an denselben Platz zu setzen, obwohl sie jeden Tag langsamer kam. Schließlich versagte eines Abends ihre Stimme. Am nächsten Morgen versagte die Stimme erneut. Es wurde elf Uhr, und Roland wartete vergeblich. Die Nonnen verteilten sich wie immer im Garten, aber keine von ihnen kam, um unter der Weide am Wasser zu sitzen. Gegen vier Uhr gruben vier Nonnen ein Grab am Fuße der Weide, und als das Grab ausgehoben war, hörte Roland wieder die Lieder, denen noch die süßeste und schönste Stimme fehlte, und die ganze Gemeinde ging hinaus und begleitete den Sarg, in dem eine Jungfrau mit blumengekrönter Stirn und einem blassen, unbedeckten Gesicht lag.
Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass Hildegonde ihren Schleier lüftete.
Drei Tage später kletterte ein Hirte, der seine Ziege verloren hatte, auf den Gipfel des Berges und fand Roland mit dem Rücken an der Wand seiner Einsiedelei sitzend und den Kopf auf die Brust gesenkt. Er war tot.
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