Roland Werner

366 mal Hoffnung


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Verlag GmbH, Moers

      Für die Bibeltexte wurde neben der Lutherbibel 1984 die Übersetzung „dasbuch.

      NT und Psalmen“ verwendet.

      Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

      Titelfoto: fotolia Vera Kuttelvaserova

      Satz: Brendow Web & Print, Moers

      1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

       366 mal Hoffnung

       Geistliche Impulse zum Denken und Leben

      Denken und Glauben gehören zusammen.

      Verstehen und Tun sind nicht zu trennen.

      Das, wovon wir überzeugt sind, prägt unser ganzes Leben.

      Wer Gottes gutem Geist Raum in seinem Herzen schafft, erlebt eine Erneuerung seines Denkens.

      Wer sich von Gottes Wort bewegen lässt, kann auch in der Welt etwas bewegen.

      Gewährt der Botschaft des Messias in euch einen weiten Raum! Helft einander, sie in ihrer ganzen Weisheit zu verstehen, und ermutigt einander dadurch! (Ko losser 3, 16)

      So ermutigt Paulus die Christen in der Stadt Kolossä.

      Dass die Botschaft des Messias auch in unserem Leben, unserem Denken und Herzen Raum gewinnt, dazu soll auch dieses Buch helfen. 366 geistliche Impulse sind darin zu finden, einer für jeden Tag des Jahres.

      Die Gedanken zu Bibeltexten und Themen ersetzen natürlich nicht die eigene Bibellese. Die Bibel hat den absoluten Vorrang.

      Wenn diese Texte also etwas bewirken sollen, dann dieses: Die Freude an der Bibel zu stärken und die Lust zu wecken, selbst in ihr zu forschen.

      Und uns immer tiefer zu gründen in Glaube, Liebe und Hoffnung, die ihren Ursprung in Jesus haben.

       Roland Werner

       Danken, Loben, Segnen

       Was ich dir versprochen habe, Gott, will ich erfüllen, meinen Dank will ich dir bringen. Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen und meinen Fuß vor dem Fallen bewahrt! So werde ich mein Leben vor dir führen, o Gott, im Licht der Lebendigen.

      PSALM 56, 13 - 14

      Danken will ich für die Zeiten

      Die du mir gegeben hast

      Danken für dein gutes Leiten

      Auch in Tagen voller Hast.

      Loben will ich deine Gnade

      Die an jedem Morgen neu

      Loben die gebahnten Pfade

      Deine Hand, so fest und treu.

      Trauen will ich deinen Worten

      Ganz verlässlich und ganz wahr

      Trauen dir an allen Orten

      Deinem Licht, so hell und klar.

      Preisen will ich deine Werke

      Überall in deiner Welt

      Preisen dich für deine Stärke

      Die der Welten All erhält.

      Segnen will ich deine Leute

      Deine Menschen, groß und klein

      Segnen, gestern und auch heute

      Und auch morgen bei dir sein.

       Genug für ein ganzes Leben

       Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

      2. KORINTHER 12, 9

      Dieser Satz ist ein Kraftpaket für jeden Tag. Proviant für lange Wegstrecken. Eine Zusage für die Tiefpunkte unseres Lebens. Ein Motto, das durchträgt.

      Paulus hatte das erfahren. Er, der Völkerapostel, hatte große Ziele. Er war hochmotiviert, beseelt von dem Wunsch, möglichst vielen die gute Nachricht von Jesus Christus zu bringen. Scheinbar unbegrenzt waren seine Kraftreserven, seine Bereitschaft, sich einzusetzen. Unermüdlich zog er immer weiter. Damaskus, Jerusalem, Antiochien, Tarsus, Arabien, Kleinasien, Galatien, Phrygien, Ephesus, Milet, Troas, Philippi, Beröa, Thessalonich, Korinth, Athen – Stationen seines Wirkens. Überall, wo er hinkam, nahmen Menschen seine Botschaft an und wurden zu Nachfolgern von Jesus.

      Und dann das. Die Kraft schwindet. Ein Leiden macht Paulus zu schaffen, schränkt ihn ein. Kann das Gottes Wille sein? Wo liegt der Sinn, wenn er sich nicht mit ganzer Kraft für seinen Auftrag einsetzen kann? Was seine Krankheit oder Schwäche war, sein „Pfahl im Fleisch“ – wir wissen es nicht. War es ein körperliches Leiden oder eine seelische Bedrängnis? Auf jeden Fall war es ein echtes, großes Problem für den Völkerapostel.

      Dreimal betet er, dreimal fleht er darum, dass diese Last von ihm genommen werde. Die Antwort: „Lass dir an meiner Gnade genug sein, denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit!“ Keine Antwort, die leicht zu akzeptieren war. Aber eine Antwort, die ihm die Richtung zeigte und die ihm Frieden brachte. Gottes Kraft kommt zum Zug – mitten in Schwachheit.

      Diese Zusage gilt auch uns. Angesichts unserer Grenzen und Schwächen und unserer Kraftlosigkeit. Gottes Kraft ist da, mitten in unserer Schwachheit. Kein leeres Versprechen, sondern echte Kraft. Genug für jeden neuen Tag. Genug für jede Herausforderung. Genug für ein ganzes Leben.

       Es geht um das Herz

       Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht!

      HEBRÄER 3, 15

      Das Herz ist in biblischer Sprache das Zentrum der Persönlichkeit. Es ist der Ort, wo Entscheidungen getroffen werden, der Sitz des Willens und des Gewissens. Wenn die Bibel vom Herzen spricht, meint sie also nicht zuerst unsere Gefühlswelt, sondern die innerste Ausrichtung unserer Persönlichkeit.

      Wir Menschen sind mehr als unsere Emotionen. Wir sind geschaffen im Ebenbild Gottes mit der Möglichkeit, uns für das Richtige zu entscheiden, ganz egal, was unsere Gefühle uns sagen. Wichtig ist das Ziel, das wir erreichen wollen. Das Ziel motiviert. Ein Polarforscher kämpft sich durch alle Witterungen und Widrigkeiten hindurch, bis zu seinem Ziel. Sein Wille überwindet Müdigkeit und Lustlosigkeit.

      „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht!“ Mit dieser Aufforderung stellt der Hebräerbrief seine Leser vor die Entscheidung. Die Juden, die an Jesus glaubten, waren unter großem Druck. Damals formierte sich der jüdische Volksaufstand gegen die Römer. Der Druck auf die Judenchristen war sehr stark, sich ihrer Umgebung anzupassen und sich von Jesus abzuwenden.

      Gerade das ist die Gefahr der Verstockung. Gemeint ist die grundsätzliche Abkehr von Jesus, verbunden mit mangelnder Umkehrbereitschaft und Unkorrigierbarkeit. Das Gefährliche ist, dass solch eine Verhärtung des Herzens schleichend geschieht. Fast unmerklich verändert sich unser Inneres. Aus Freude am Glauben wird Gewohnheit. Begeisterung wird zur Mittelmäßigkeit. Statt Sehnsucht nach Gott macht sich Gleichgültigkeit breit.

      Wir leben in einem reichen Land, in dem es alles im Überfluss gibt. Scheinbar brauchen wir Gott nicht. So stehen auch wir in der Gefahr, dass unsere Herzen sich verhärten. Umso wichtiger ist diese Warnung: Verhärtet eure Herzen nicht! Darin ist eine Einladung: Gott öffnet uns jederzeit die Chance zur Umkehr und zu einem Neuanfang.

       Was Gott wirklich wichtig ist

       Der