der philosophischen Fakultät an der Universität Köln. Die Wahl zum rector magnificus lehnte Alder 1955 aus gesundheitlichen Gründen ab.
Zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen aus dem In- und Ausland krönten sein Leben für die Wissenschaft, darunter:
1938 Emil-Fischer-Medaille vom deutschen Chemiker-Verband
1939 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle/Saale
1950 Nobelpreis für Chemie zusammen mit Otto Diels
1950 Ehrendoktorwürde der Kölner Medizinischen Fakultät
1954 Ehrendoktorwürde der Universität Salamanca
1955 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1979 ein großer Krater auf dem Mond erhält zu seinen Ehren den Namen „Alder-Krater"
Kurt Alder war ein hervorragender Wissenschaftler. Er hat mehr als 170 wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, von denen etwa 150 die DienSynthese behandeln.
Der größte Hörsaal im chemischen Institut der Universität zu Köln ist nach Kurt Alder benannt. 1991 gründete Alders Ehefrau die AlderStiftung, die einen Förderpreis für begabte Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der organischen Chemie vergibt.
1 Otto Paul Hermann Diels, 1876 - 1954, deutscher Chemiker
Arco, Georg Wilhelm Alexander Hans Graf von
* 30. August 1869 in Großgorschütz/Gorzyce
† 5. Mai 1940 in Berlin
Ingenieur
Physiker
Pionier der Nachrichtentechnik
Arco besuchte das humanistische Gymnasium St. Maria Magdalena zu Breslau. Danach studierte er Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Nach zwei Semestern entschied er sich für die Offizierslaufbahn. Er brach jedoch bald die Militärkarriere ab, kehrte an die Technische Hochschule zurück, studierte Maschinenbau und Elektronik (1893 – 1896) an der TH Berlin-Charlottenburg und wurde Assistent von Adolf Slaby2.
1898 nahm Arco die Tätigkeit als Ingenieur im Kabelwerk der AEG (später: AEG-Slaby-Gruppe) auf und beschäftigte sich mit Prüfmethoden für Kabel hinsichtlich deren Isolationswiderstandes. Arco wurde Spezialist der AEG für drahtlose Telegraphie.
1903, nach der Fusion von AEG und Siemens & Halske, wurde Arco technischer Direktor der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H, dem späteren Unternehmen Telefunken.
Arco führte viele technische Neuerungen ein und meldete etwa 100 Patente an. Als Beispiel seien hier nur der Hochfrequenzmaschinensender und der Wellensender genannt. Für diese Erfindungen erhielt Arco 1916 die Würde eines Dr. phil. h. c. der Universität Straßburg. Die technische Entwicklung sollte auch militärisch genutzt werden. Arco unterstützte diesen Plan nicht. Er war Pazifist und Gegner der Kriegspolitik. Er war Mitglied des Bundes Neues Deutschland, aus dem später die Deutsche Liga für Menschenrechte hervorgegangen ist. Seine humanistische Einstellung brachte er in seinem Artikel „Die Technik mordet den Krieg" (1926) überzeugend zum Ausdruck.
1931 legte Arco überraschend alle seine Ämter nieder und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück.
Im Oktober 2011 fand eine Konferenz zu Ehren des Grafen von Arco über seine Kindheit und Jugend in seinem einstigen Palais in Gorzyce statt. Dabei wurde ein Film von Helmut Bednarek „Graf von Arco, großer Europäer aus Gorzyce"/"Hrabia von Arco, wielki Europejczyk z Gorzyc" vorgeführt.
Die gepflegte Familiengruft befindet sich auf dem alten Friedhof neben dem Gemeindehaus.
Palais der Grafen von Arco in Großgorschütz/Gorzyce
(Fotos: Jan Bankiel, Goczałkowice, 2012)
Aktuell befinden sich im oberen Palais ein Alkoholentzugszentrum und eine Therapieund Behandlungseinrichtung. Das untere Palais wartet auf Sanierung und Bewirtschaftung. Der gesamte Palais-Park-Komplex steht unter Denkmalschutz. Gemälde aus dem Schloss findet man heute im Städtischen Museum und in der Stadtkirche in Wodzisław Śląski/Loslau.
2 Adolf Karl Heinrich Slaby (1849-1913), Professor für Elektronik an der TH Berlin-Charlottenburg, einer der Pioniere auf dem Gebiet des drahtlosen Funkverkehrs
Baron, Gerhart
* 7. Mai 1904 in Kandrzin (Heydebreck)/Kędzierzyn
† 7. März 1978 in Linz a. d. Donau
Schriftsteller
Lyriker
Literaturhistoriker
Baron besuchte die Volksschule und lernte anschließend Uhrmacher in Hindenburg/Zabrze. Nach der Ausbildung arbeitete er in der Industrie.
1924 fand er eine Anstellung als Bibliothekar in einer Öffentlichen Arbeiterbücherei in Hindenburg, baute diese auf und wurde schriftstellerisch tätig.
1929 war Baron Mitbegründer des „Oberschlesischen proletarischen Schriftsteller-Verbandes".
1935 wurde er arbeitslos. 1937 fand Baron wieder eine Anstellung als Bibliothekar im Amt für Oberschlesische Landeskunde und seit 1938 im Neisser Stadtarchiv. Er war zwölf Jahre als Bibliothekar tätig.
Nach dem Kriegsdienst 1946 kam er als Flüchtling nach Oberösterreich und fand Arbeit in einer Zellwollefabrik in Linz a. d. Donau.
1955 bekam er eine Anstellung als Archivar der Arbeitskammer für Oberösterreich in Linz. Er baute sie auf und leitete sie bis zu seiner Pensionierung.
Zu seinen bekanntesten Werken zählt der Lyrikband „Ankunft. Oberschlesische Gedichte" (1943), der Gedichtsband „Wiedergeburt. Achtzig Gedichte" (1963) und zahlreiche Gedichte, die in Zeitschriften/Literaturzeitschriften bis 1965 erschienen sind. Er war Mitglied des PEN-Clubs in Österreich.
Am 15. Februar 1964 verlieh der österreichische Bundespräsident Dr. Schärf Gerhart Baron den Berufstitel Professor für seine Verdienste um die deutsche Arbeiterdichtung.
Zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen begleiten sein Wirken, darunter:
1928 Jung Oberschlesischer Lyrikpreis
1935 Lyrikpreis der Zeitschrift „Die Dame"
1952 Lyrikpreis der Heimatvertriebenen
1955 Theodor-Körner-Preis für Sozialwissenschaften
1964 Berufstitel Professor
1972 Großer Förderpreis des Wiener Ministeriums für Unterricht und Kunst
1976 Josef-Luitpold-Stern-Preis für Lyrik, Wien
Bednorz, Robert
* 18. Mai 1882 in Pilzendorf bei Hindenburg/Zabrze-Grzybowice3
† 6. April 1973 in Wiesbaden
Bildhauer
Bednorz schloss eine handwerkliche Lehre ab und war zunächst als Bildhauer bei der Industriellenfamilie von Donnersmarck4 tätig. Danach studierte er von 1903 bis