Suzanna Wycisk-Müller

Schöpferisches Schlesien von A bis Z


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behandelten. Zu ihren bekanntesten Werken zählen:

       1912 Die Seinigen nahmen ihn nicht auf

       1922 Andreas Faulhabers Tod, Trauerspiel

       1925 Am Landestor. Breisgau, Roman (preisgekrönt)

       1926 Tränende Herzen, Novellen

       1927 Der Mönch von Capistrano, Roman Joseph Ernst Bergmann, Roman (nicht veröffentlicht)

       1925 Im Zeichen des Saturn, Drama Liebe Vergangenheit Frau Olgas Sohn, Roman Der Hagestolz, Erzählung

       1926 Was mein einst war, Erinnerungen

       2005 (Neuauffalge) Die Töchter der Soldatenstadt, Roman

      Ihre Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der St. Bartholomäus-Pfarrkirche in Tscherbeney/Kościół parafialny św. Bartłomieja Apostoła w Czermnej. Die Ruhestätte schmückt ein Grabstein der Neisser Druckerei, die Bernards schriftstellerische Tätigkeit immer unterstützte:

      Anna Bernard

       * 15. 7. 1865 † 27. 8. 1938

       Begnadet mit der Stimme der Dichterin,

       forschte sie in den Schriften vergangener Zeiten,

       las in den Zügen ihrer Heimatstadt Neisse,

       des schlesischen Landes und seiner Menschen.

       Gott lohne ihr den Lobpreis seiner Werke!

       R.I.P.

      Zu Ehren von Anna Bernard wurde 2009 an ihrem „Heimathaus" in der ul. 1-Maja 45 in Kudowa Zdrój-Czermna/Kudowa-Tscherbeney feierlich eine Gedenktafel in polnischer Sprache enthüllt.

       Unsere Heimat

      Abseits vom großen Strom der Welt,

       in keuscher Waldeeinsamkeit,

       träumt unter blauem Himmelszelt

       dies Ländchen von der Ewigkeit.

      Es hat vom ersten Schöpfungstag

       der Uhrzeit Felsen um sich stehen,

       und Blumen blühn am grünen Hang,

       wie sie das Paradies gesehen.

      Es springt vom Berge silberhell,

       zu ewiger Erneuerung,

       ein Zauberborn, ein Wunderquell,

       und dieses Land bleibt ewig jung.

      (Anna Bernard)

      Bienek, Horst

      * 7. Mai 1930 in Gleiwitz/Gliwice

      † 7. Dezember 1990 in München

      Schriftsteller

      Übersetzer

      Im Januar 1945, nach der Besetzung seiner Geburtsstadt durch die Russische Armee, musste Bienek Gleiwitz verlassen. Er selbst schreibt über seine Kindheit:

      „Ich komme aus einer kleinen Stadt, aus Gleiwitz, damals im alten Reich, ganz weit im Osten, gelegen. Heute heißt die Stadt Gliwice und liegt mitten in Polen. Ich bin dort oft an der Klodwitzbrücke gestanden und habe zugesehen, wie das Wasser in die Oder floss."9

      Bienek kam nach Köthen bei Halle, später ging er nach Potsdam und Berlin. In Berlin wurde er Schüler Bertolt Brechts10 an dessen Berliner Ensemble in Ostberlin/Deutsche Demokratische Republik (DDR).

      Im November 1951 wurde er vom Sowjetgeheimdienst (KGB) vermutlich wegen seiner Aktivitäten gegen die Kulturpolitik der DDR verhaftet und zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Bergwerk Workuta arbeitete er zwei Jahre, danach bis zur Entlassung im Wohnungsbau in Sverdlovsk. Er lernte die russische Sprache. Nach seiner vorzeitigen Entlassung kam Bienek 1955 in die Bundesrepublik Deutschland.

      Bienek arbeitete zunächst als Redakteur, Lektor und Herausgeber, bevor er sich für die Tätigkeit als freier Schriftsteller entschied.

      1957 erschien das „Traumbuch eines Gefangenen" und 1968 der Roman „Die Zelle", in dem er über seine Erlebnisse während der Zwangsarbeit – über das Leben am Eismeer – berichtet.

      Später beschäftigte sich Bienek mit seiner Kindheit, mit Oberschlesien und den Oberschlesiern u. a. 1976 im Gedichtband „Gleiwitzer Kindheit" und in seiner Tetralogie, der Oberschlesischen Chronik, die aus vier Romanen besteht: 1975 Die erste Polka, 1977 Septemberlicht, 1979 Zeit ohne Glocken, 1982 Erde und Feuer.

      Die Tetralogie wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Für sie erhielt Horst Bienek zahlreiche internationale Literaturpreise.

      Noch zwei weitere Bücher, deren Handlung in Oberschlesien spielt, machten Bienek berühmt: „Reise in die Kindheit" (1988) und „Birken und Hochöfen. Eine Kindheit in Oberschlesien" (1990). Bieneks Wurzeln sind in Oberschlesien und seiner Geburtsstadt Gleiwitz geblieben. Sie bildeten auch das Hauptthema seiner Werke.

      Bieneks Geburtshaus in Gleiwitz/Gliwice, ul. Horsta-Bienka und die Gedenktafeln in deutscher und polnischer Sprache.

       (Fotos: Jan Bankiel 2014)

      Horst Bienek

       1930 – 1990

       Der deutsche Schriftsteller

       Horst Bienek wohnte in diesem

       Haus von 1930 bis 1945.

       Seine Heimatstadt Gliwice verewigte er in einem Romanzyklus

       mit den Romanen „Die erste Polka", „Septemberlicht",

       „Zeit ohne Glocken", „Erde ohne Feuer". Er starb 1990 in München.

      Horst Bienek wurde mit vielen Preisen geehrt, darunter:

       1969 Bremer Literaturpreis

       1978 Kulturpreis Schlesien

       1981 Nelly-Sachs-Preis

       1983 Andreas-Gryphius-Preis

      Nach ihm ist der Preis der Münchener Akademie der Schönen Künste benannt, die alle zwei Jahre den Horst-Bienek-Preis für Lyrik verleiht. Das Kompendium der Encyklopedia Wrocławia würdigt Horst Bienek mit einem Eintrag.

      9 Zitat aus „Die vertauschten Augen", erschien postum 1991

      10 Bertolt Brecht, 1898 - 1956, deutscher Dramatiker und Lyriker

      Bischoff, Friedrich

      * 26. Januar 1896 in Neumarkt/Środa Śląska

      † 21. Mai 1976 in Großweier/Baden-Württemberg

      Schriftsteller

      Journalist

      Rundfunkpionier

      Bischoff besuchte die Grundschule in Neumarkt, danach das Gymnasium in Breslau. Vor Beginn des Studiums wurde er 1914 Soldat.

      Nach dem Krieg studierte er Germanistik, Philosophie und Literaturwissenschaften an der Universität in Breslau. Das Studium unterbrach er aber schon nach wenigen Semestern und entschied sich als Dramaturg am Breslauer Stadttheater zu arbeiten.

      1921 erschienen sein erster Gedichtband „Gottwanderer", 1922 der Roman „Ohnegesicht" und 1925 „Alter" sowie der Gedichtband „Die Gezeiten".

      Von 1925 bis 1933 war er beim Breslauer Rundfunk tätig und leitete die „Schlesische Funkstunde", ab 1929 war er Intendant des schlesischen Rundfunks. Sein Verdienst während dieser Tätigkeit war die Entwicklung der Darstellungsformen, wie die Hörfolge und die Hörspiele. So entstand 1928 das Hörspiel „Hallo! Hier Welle Erdball!". Es wird