Gabriele

Ich. Ich. Ich. Die Spinne im Netz


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ihre sündhafte Denk-, Rede- und Handlungsweise sich selbst eingegeben hat. Mit sei­nem Fühlen, Denken, Reden und Handeln pro­gram­mierte und programmiert jeder Einzelne sein Ober- und Unterbewusstsein und auch seine Seele. Daraus ergibt sich die menschliche Persönlichkeit, die aus den irdischen Lebensprogrammen und Lebensab­läufen, den Wahrnehmungsprogrammen für das ir­dische Dasein, besteht, und den Pro­gram­men der Sünde, die wiederum der Person entspre­chen.

      Mit den Wahrnehmungsprogrammen, welche die Abläufe des täglichen Lebens bestimmen, und unse­ren Entsprechungen, den Sünden, lebt, wirkt und arbeitet jeder Einzelne. Die Wahrnehmungs- und die Entsprechungsprogramme bilden, als Ganzes gese­hen, den derzeitigen Bewusstseinsstand der Person. Dazu gehört auch der wieder erschlossene Teil des Bewusstseins, der schon freie Teil der Seele.

      Das Entsprechungsgesetz des einen ist nicht das Entsprechungsgesetz des anderen. Jeder fühlt, denkt, spricht und handelt gemäß seinem spezifischen Wahr­­nehmungs- und Entsprechungsgesetz, gemäß seinem Bewusstseinsstand. Damit arbeitet er, und damit wirkt er vielfach auch auf den anderen ein, um seine Entsprechung, seine Meinung, in diesen hin­ein­zuprojizieren. Die Projektionen der Entspre­chungen des einen in den anderen erfolgen vielfach mit List und Tücke oder mit gezieltem Druck, um zu erreichen, dass der andere die Entsprechung des einen – seine Meinung – annimmt.

      Suggeriert der eine dem anderen erfolgreich seine Meinung, indem er sie in ihn hineinprojiziert, dann kann er denjenigen, dem er einen Teil seiner Entspre­chung aufoktroyiert hat, bestimmen; denn durch die gelungene Programmierung wurde ein Kanal für die Beeinflussung geschaffen. Der eine, der den anderen durch geschickte Suggestion beeinflusst – gleich pro­grammiert – hat, ist sodann hinsichtlich seines Be­las­tungspotentials ein Teil des anderen geworden.

      Auf diese Weise wird das Gesetz der Entspre­chung zum Projektionsgesetz – was dem einen ent­sprach, das entspricht durch Suggestion nun auch teilweise dem anderen. Persönlich formuliert: Was mir entsprach, das entspricht durch erfolgte Sugges­tion nun auch dir. Die Programmierung, gleich Ma­nipulation, ist dann gelungen. Aus meiner Entspre­chung wurde die Projektion. Ich habe dem Nächsten meine Denkweise, meine Vorstellung eingegeben. Infolgedessen ist mein Charakter – und somit auch ein Teil meines Schicksals – mit dem des Nächsten verquickt, denn dieser Vorgang ging als Eingabe auch in die Speicherplaneten der Fallkosmen ein.

      Jeder Mensch ist ein umfangreicher Speicher, der durch seine persönlichen, menschlichen – also irdi­schen und sündhaften – Eingaben mit dem Kausal­speicher des materiellen Kosmos und dem Speicher der Reinigungsebenen verbunden ist. Doch wir sind und bleiben auch als Mensch das Kind Gottes. Das Herz jeder Seele im Menschen ist der unbelastbare Wesenskern, Gott, der Seele und Mensch mit dem ewigen Sein, dem ewigen Gesetz, verbindet.

      Über den Wesenskern, Gott, steht alles Reine mit dem Reinen in Kommunikation. Das Unreine jedes Einzelnen, sein Sündhaftes, kommuniziert wieder­um mit seinem Sündhaften, das in seiner Seele und im Kausalnetz der Verquickungen gespeichert ist. Aufgrund des Prinzips »Gleiches zieht Gleiches an« kommuniziert das Reine mit dem Reinen und das Unreine mit dem Unreinen.

       Das Mischpult der Programme. Der Computer Mensch verschleiert seine wahren Absichten

      Der Mensch kann mit einem Computer vergli­chen werden. Ein Computer kann bekanntlich nur das ausdrucken, was ihm eingegeben, also einge­spei­chert wurde. Ähnlich verhält es sich bei dem Computer Mensch. Der Mensch kann nur das von sich geben, was er sich selbst eingegeben hat, was also in ihm gespeichert ist. Beim technischen Com­puter spricht man nicht von Entsprechungen, weil dieser die eingegebenen Daten unbeeinflusst aus­druckt, außer es ist ein sogenannter Virus im Com­pu­tersystem, durch den Fehlinformationen ent­ste­hen oder sogar Programme aufgezehrt werden kön­nen.

      Der Computer Mensch, der sich selbst program­miert hat, verfügt im Vergleich zum technischen Com­puter über mehr Möglichkeiten der Ausdrucks­weise. Er ist in der Lage, Teile seiner Programme zu mischen. Daher kann das Computersystem Mensch mit einem Mischpult verglichen werden; die gemix­ten Programme, Werkzeuge menschlicher Dar­stel­lungskunst und der Kunst der Verschleierung und Täuschung, bestehen vielfach aus schöngefärb­ten Worten und Handlungen.

      Daraus ergibt sich: Der Computer Mensch kann zwar wie der technische Computer nur das weiterge­ben, was er gespeichert hat; darüber hinaus ist er je­doch noch in der Lage, aus Teilen seiner Program­me eine Mixtur zu bereiten, indem er Dinge und Sachverhalte nicht wahrheitsgemäß, sondern ver­schönt und verfärbt darbringt. Zusätzlich ist er in der Lage, seine Entsprechungen in seine Mitmen­schen hineinzuprojizieren, um diese zu manipulie­ren, also für seine Zwecke zu missbrauchen.

      Der Einzelne kann also seine Entsprechungen, seine Emotionen wie Wut, Hass, Neid sowie seine Meinungen, Vorstellungen und Absichten gefärbt und verbrämt – das heißt: listenreich und gezielt abgewandelt –, dem Nächsten schmackhaft machen, so dass dieser dessen Mixtur aufnimmt, sich so von ihm programmieren und somit beeinflussen und manipulieren lässt.

      Ein Beispiel für eine solche Mixtur:

      Ein Angestellter neidet seinem Kollegen den Auf­stieg in eine höhere Position, die mit einer ent­sprechenden Gehaltserhöhung verbunden ist. Die Mixtur, die sich aus seiner Entsprechung, dem Neid, entwickelt, kann sich wie folgt formulieren: »Dieser Streber machte Überstunden ohne Verrechnung; er buckelte und dienerte vor dem Vorgesetzten so lan­ge, bis dieser auf ihn, den scheinbar tüchtigen Mit­arbeiter, aufmerksam wurde. Doch ich«, so denkt der vor Neid erblasste Kollege, »werde dafür sorgen, dass es ihm an dem neuen Arbeitsplatz nicht lange gut geht. Jeden Fehler werde ich aufdecken und seine Schwächen offenlegen.«

      So denkt der Neiderfüllte – seine Mixtur klingt jedoch anders. Zu dem ehemaligen Kollegen spricht er honigsüß: »Du verdienst diesen Aufstieg, denn du hast dich um die Firma verdient gemacht. Solltest du irgendwann Hilfe benötigen oder anderweitig Sorgen haben, so kannst du dich ungeniert an mich wenden. Ich finde bestimmt immer Zeit, um dir be­hilflich zu sein. Für deinen neuen Arbeitsplatz wün­sche ich dir alles Gute und freundliche, hilfs­be­reite Mitarbeiter.«

      Woher nimmt der von Neid erfasste Kollege die Worte, die sein Gedankenprogramm, seine Ent­spre­chungen, nicht nur färben, sondern die seinen Neid sogar mit Gunstbeteuerungen und einem Hilfs­an­gebot verbrämen, die seine Entsprechung, die Neid­gefühle, gleichsam mit einem Schokoladeüberzug verschönen? Die Aspekte zur Verschönerung seines Neides, also den Schokoladeüberzug, nimmt er aus Teilen seiner Programmwelt – z.B. aus seiner Wunsch­welt –, denn die Zweizüngigkeit kann in all ihren Aspekten, in all ihren Varianten und Äu­ße­rungsformen, nur wieder aus dem Computer Mensch kommen.

      Wie entstand das Mischpult der Programme? Das reine Geistwesen, aus dem der Mensch hervorging, kennt keine Täuschung, keine Zweizüngigkeit. Das Wesen der Himmel Ist. Was es ist, das Gesetz, Gott, das strahlt es aus, das »äußert« es, das wirkt es, und darin bewegt es sich. Das Geistwesen ist die Wahrheit und ist in der Wahrheit. Es ist wahrhaftig; seine Tat ist gleich seinem Wort, sein Wort ist gleich seinem göttlichen Empfinden.

      Das Reine äußert sich also unmittelbar und un­­­verfälscht. Die Doppelbödigkeit, welche die Täuschung – die Zweizüngigkeit – hervorbringt, ent­stand durch den Fall. Das erste Fallwesen wollte seine vom Göttlichen abweichenden Empfindungen verbergen; in der Folge entstanden die Gedanken. Wir können den Fallgedanken also den ersten un­göttlichen Gedanken nennen. Wir erkennen: Der Fall war nicht nur der Abfall von Gott, sondern auch der Fall aus dem In-sich-eins-Sein. Eine Art Gespal­tenheit trat ein. Die Fallwesen bauten den »doppel­ten Boden«, die »zweite Zunge«, nämlich ihre Ge­dan­kenwelt, auf, die anders lautete, als ihre Emp­fin­dungen und Gefühle es auswiesen. Als die ge­spro­chenen Worte, die menschliche Sprache, hinzu­kamen, war gleichsam der »dritte Boden«, die »dritte Zunge« da.

      Wir können also sagen: Das Mischpult der Pro­gramme entstand, weil der Mensch anders denkt, als er empfindet und fühlt, und anders spricht, als er denkt und fühlt, aber auch anders handelt, als er spricht, denkt, empfindet und fühlt. Aus dem bun­ten Repertoire seiner Gefühle, Empfindungen, Ge­danken, Worte und Handlungen ergeben sich un­­­­zäh­lige