Von diesen trug ganz besonders die 1920 geborene Tochter Deasy bei, die, vor ihrem ersten Hengst, acht Stuten fohlte, von denen vier eine sehr bedeutende Nachkommenschaft begründeten, die sich u. a. auch auf Argentinien, australien und Südafrika bezog. Le Sancy war auch der Vater von Justita, die 1912 nach Rabelais Reine Mab fohlte. Diese blieb zwar sieglos, doch stammten von ihr elf Sieger ab, die 47 Flachrennen gewannen.
Le Sancy hatte auch zwei in Frankreich geborene Söhne gleichen Namens, doch war es der von Baron Arthur de Schickler 1895 geborene Schimmel Le Samaritain, der u. a. den Großen Preis von Deauville gewann und der die Linie fortsetzte, die über Roi Herode (1904), der 4 x 4 auf Thormanby ingezogen war, zu dem großen Iren The Tetrarch (1911) führt.
Um Thormanby (1857; Windhound), der 14 von 24 Starts gewann, darunter die Gimcrack Stakes als Zweijähriger, und in den beiden folgenden Jahren Derby und Ascot Gold Cup, gab es einige Diskussionen, ob er von Melbourne oder Windhound stammt, weil seine Mutter damals von beiden Hengsten gedeckt worden sein soll. Klarheit brachte schließlich sein Trainer Mathew Dawson in diese Diskussion, der zu Russley Park, in der Nähe von Lambourn, sein Domizil hatte und den Jährling von dessen Züchter Benjamin Plummer für 350 Pfund privat gekauft hatte. Als Thormanbys Mutter, die Ausnahmerennstute Alice Hawthorn (1838; Muley Moloch), 1856 gedeckt wurde, arbeitete M. Dawson im Gestüt und stellte klar: “Die Stute lehnte Melbourne ab und wurde von dem weniger attraktiven Windhound gedeckt“, womit klar war, dass Thormanby ein Vertreter der Herod-Hengstlinie war. Zusätzlich führte man an, dass Melbourne, ein Sohn des Triple Crown-Siegers West Australian, bisher ausschließlich braunen und dunkelbraunen Nachwuchs gezeugt hatte, sodass auch die Fuchsfarbe nicht zu Melbourne passte.
Mit dem Jährling Thormanby, der auf den Doncater Yearling-Sales keinen Käufer fand, und den Dawson „auf Verdacht“ für seinen größten Besitzer vom Züchter erhandelt hatte, bekam der Trainer selbst auch noch Probleme, denn James Merry wollte das Pferd nicht, und es dauerte Monate, bis er den Kaufpreis auf den Tisch legte. Bereut hat er es sicherlich nicht, denn seine Neuerwerbung, die der Trainer im ersten Jahr vierzehnmal anspannte, gewann als Zweijähriger neun Rennen. Und zu diesen Siegen zählten Yorks wichtigstes Rennen für den jüngsten Jahrgang, die Gimcrack Stakes, und beim letzten Jahresstart setzte er sich auch noch zu Newmarket in den hoch dotierten Criterion Stakes durch.
Thormanby (Litografie von John Sherer) und seine Mutter Alice Hawthorn
Und diese Alice Hawthorn gewann insgesamt 52 Rennen, darunter auch die Chester-, Goodwood- und Doncater Cups, Gold Vase und das Ebor Handicap. Und sie wurde zur Gründerin der F-Linie der Familie 4.
Thormanby war auch der mütterliche Vater von Bend Or, den der Duke of Westminster 1877 von Doncater zog. Dieser Stockwell-Enkel blieb als Zweijähriger in fünf Rennen ungeschlagen, und sein Stehvermögen reichte gerade aus, das Derby unter Fred Archer zu gewinnen, obwohl sein Vater ein eiserner Steher war. Beide waren damals jedoch ziemlich angeschlagen. Der Hengst litt unter Schienbeinen, und sein Reiter war von dem aggressiven Muley Edris grausam gebissen worden. Für das Duo reichte es dennoch zu einem Kopfsieg gegen das bessere Rennpferd Robert The Devil.
Die wichtigste Gründerstute des Lords war jedoch die Oaks-Siegerin Queen Bertha (1860; Kingston), die ihm nach dem sehr guten Stutenerzeuger Macaroni (1860; Sweetmeat), der die 2000 Guineas, Derby und Doncaster Cup gewann, die 1000 Guineas- und Oakssiegerinnen Spinaway (1872) und, vier Jahre später, Wheel of Fortune (Adventurer) lieferte. Insgesamt siegten diese beiden Stuten in 22 Rennen und brachten rund 150.000 Dollar Gewinnsumme nach Hause. Der große Jockey Fred Archer war sogar der Meinung, dass Wheel of Fortune, die Mathew Dawson trainierte, das beste Pferd gewesen sein könnte, das er je ritt. Und Archer saß auch auf einem St. Simon und Ormonde, zwei ungeschlagenen absoluten Cracks. „The thin man“ Archer, der schon mit elf Jahren 1868 als „Stift“ zu Trainer M. Dawson kam und von 1874 bis 1886 sein Stalljockey war, gewann von 8.084 Starts 2.748 und, bis 1886, auch dreizehn Jockey-Championate in Folge. Ormonde war der letzte seiner fünf Derbysieger, denn im Herbst des gleichen Jahres nahm sich dieser begnadete Reiter mit 29 Jahren das Leben.
Fred Archer, der 1857 in Cheltenham geboren wurde, und dessen Siegzahl erst Englands 26-facher Champion-Jockey Sir Gordon Richards mit 4.870 Erfolgen (bei 21.834 Starts) in einer wesentlich längeren Karriere überbot, ritt seinen ersten Sieger 1870 und gewann zwei Jahre später das Cesarewich. Der Wendepunkt in seiner Karriere kam, als Lord Fallmouth seinen verstorbenen Stalljockey Tom French ersetzen musste, und die Wahl auf Archer fiel. Und dafür bedankte sich der junge Reiter in seiner ersten Saison für den Lord mit Siegen in den 1000, 2000 Guineas und Oaks, während es im Derby nur ein dritter Rang wurde. Zu den fünf Derbysiegen kamen sechs St. Legers, je vier Oaks und 2000 Guineas, als auch zwei Erfolge in den 1000 Guineas hinzu. Der für einen Jockey sehr große Reiter, der unbeugsamen Siegeswillen, hervorragendes Einfühlungsvermögen und ein starkes Finish gehabt haben soll, hat aber auch seinem Körper Unglaubliches zugemutet. Im Winter soll die Waage zehn bis elf Stones (63-70 Kilo) angezeigt haben, während zu seinem „Saison-Dinner“ berichtet wird, dass dieses in der Regel ein Wasserkeks und ein halbes Glas Champagner gewesen sei.
„The thin man“ Fred Archer
1883 heiratete der Jockey, dessen Vater ein bekannter Steeplechase-Jockey war, die Tochter seines Trainers, die jedoch schon ein Jahr nach der Geburt einer Tochter verstarb. Über diesen Verlust kam Archer nie hinweg, und als seine Gesundheit 1886 schwer angeschlagen war hat er, depressiv und von Fieber geplagt, sich selbst erschossen. Sir Gordon Richards hingegen, der im November 1986 diese Welt verließ, wurde 82 Jahre alt. Seine Siegzahl ist längst überboten – der Weltrekord steht bei mehr als 12.800 Erfolgen – denn seinem großen Landsmann Lester Piggott gelangen mindestens 5.191 Siege, die aus 4.349 britischen Erfolgen, 20 über Hürden und, minimal, 822 Auslandssiegen resultierten. Einen Rekord dürfte er aber noch halten, 12 ununterbrochene Siege. Der Start dafür war am 3. Oktober 1933, als er zu Nottingham das letzte Rennen des Tages beherrschte, am folgenden Tag zu Chepstow bei sechs Starts alle gewann. und, am nächsten Tag auf gleicher Bahn, in den ersten fünf Rennen den Sieger ritt.
Lord Fallmouth zog aber noch einige weitere gute Pferde, darunter die Derbysieger Silvio (1874; Blair Athol) und Harvester (1881; Sterling), als auch die Hengste Charibert (1876; Thormanby) und Galliard (1880; Galopin), die beide die 2000 Guineas an die Farben ihres Züchters hefteten. Und die 1875 geborene Lord Cliften-Tochter Jannette gewann die Oaks, das St. Ledger, war Zweite in den 1000 Guineas und setzte sich als Vierjährige im Jockey Club Cup durch. Am Ende standen 17 Siege 24 Starts gegenüber.
Mit Little Charley (1848; Charles The Twelfth) gewann Fred Archers Vater William die Grand National 1858 (Foto nach einem Gemälde von H. P. Woollett, 1883)
Silvio gewann als Zweijähriger zwar vier Rennen, hatte aber keine großen Gegner geschlagen, sodass er im Derby als 100:9-Chance antrat. Zu Tottenham Corner lag Silvio noch weit hinten im Feld, lieferte auf den letzten Metern unter Archer jedoch ein packendes Finish gegen Glen Arthur (Adventurer), der den Franzosen Dodge im Sattel hatte und gewann mit einer halben Länge. Knapp dahinter lief der Favorit Rob Roy (Blair Athol) auf Platz drei. Vierjährig siegte Silvio im Jockey Club Cup gegen den ein Jahr jüngeren französichen Derbysieger Insulaire, der im Epsom Derby nur Sefton (Speculum) unterlegen war und die Farben von Count Frederick De Lagrange trug. Fünfjährig blieb der Hengst sieglos, lieferte als Zweiter aber zwei hervorragende Rennen zu Ascot ab. In der Golden Vase gab er dem Sieger Isonomy sieben Pfund, und in den Hartwicke Stakes Chippendale achtzehn. Danach ging er in England ins Gestüt, richtete wenig aus und wurde drei Jahre später nach Frankreich exportiert. Dort war er wesentlich erfolgreicher und führte auch einmal die französichen Vererber an.
Das Derby 1884 hatte eigentlich schon am 2000 Guineas-Renntag 1983 zu Newmarket seine Schatten vorausgeworfen, als Prince Batthyany voller Hoffnungen war, Lord Falmouth Galliard siegen zu sehen, der seinen geliebten Galopin zum Vater hatte. Der Hengst gewann an jenem Tag auch, doch der alte Herr