Sascha Ansahl

Vergebung befreit


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Ho’oponopono-Seminare Assistent und lernte ihn persönlich kennen. Mehrere Mittag- und Abendessen gaben mir die Möglichkeit, ihn näher kennenzulernen. Seine Interpretation der Vergebung ist es unter anderem, die folgenden vier Sätze immer wieder zu wiederholen:

      „Es tut mir leid.“

      „Bitte verzeih mir.“

      „Danke.“

      „Ich liebe dich.“

      Das faszinierte mich, und ich dachte mir: „Mehr ist nicht zu tun, nur die vier Sätze sprechen und dann kann ich Gott finden.“

      Auch wenn mein Herz und meine Seele bereits den Frieden Gottes erfahren hatten, so hatte ich mit meiner Persönlichkeit noch ordentlich zu kämpfen. So sprach ich die Sätze innerlich Tausende von Malen über Jahre hinweg. Das alleine veränderte vieles in meinem Denken und Fühlen.

      Ich erkannte dann aber auch, dass es sich bei den Sätzen um ein Mantra handelte. Ebenso hätte ich auch „Om Namah Shivay“, wie Babaji4 es empfiehlt, oder ein anderes Mantra sprechen können. Dennoch bin ich heute sehr froh, dass ich mit den permanent gesprochenen, liebvollen Sätzen vieles in meinem Geist und somit auch in meinem Leben verändern konnte. Hatte ich doch ein Mittel gefunden, den Widrigkeiten des Lebens zu begegnen, dem Üblen in meinem Geiste Paroli zu bieten.

      Das lange Vergebungsritual von Morrnah Simeona war für mich im Alltag nicht so leicht umzusetzen, auch wenn ich es über einen langen Zeitraum jeden Abend sprach. Ich begann dann intensiv Vergebung zu praktizieren. Hatte ich mit der Vergebung doch endlich etwas gefunden, was mein Herz verstand. Besser noch: Die Vergebung konnte ich zu jeder Zeit umsetzen, ohne dass sie mir jemand wegnehmen konnte. Ich hatte etwas gefunden, was dauerhaften Bestand hatte und hat. Vergeben kann ich immer und wann immer ich es will, es hängt nur von mir ab. Welch wundervolle Wahrheit. Dann begriff ich, dass Jesus wohl der größte Meister der Vergebung war und ist. Seine Worte am Kreuz – „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ – berühren mich jedes Mal tief.

      Je mehr ich vergab, desto deutlicher und klarer wurde mir, was mit der von Christus ausgesprochenen Bitte: „... denn sie wissen nicht, was sie tun“, gemeint ist.

      Es ist der unerbittliche Kampf des Menschen um die Liebe zu sich selbst und zu Gott. Der Kampf um die eigene Seele, das eigene Herz, um dann endlich zu erkennen, dass es der tiefe Schmerz der Trennung von Gott ist, der blind macht. Das Vergessen des wundervollen Zuhauses, in dem nur Barmherzigkeit und Frieden herrschen, dem wahren Licht. Es ist der Kampf um die wissende Liebe gegen die aufkeimende Gier und Macht, und die daraus resultierende Schuld. Es ist aber auch der scheinbar ewige Kreislauf des Karmas. Wie du mir, so ich dir.

      Deshalb ist Vergebung der süße Nektar, der die Seele wieder dazu bringt, den Blick Richtung Warmherzigkeit und Freude auszurichten, damit Freiheit und Frieden wieder möglich wird. Dank Maya Storms und ihrem Buch „Das letzte Siegel“ sind mir die Zusammenhänge der großen Seelen und der Religionen, und vieles mehr, bewusst geworden. Es intensiviert den tiefen Wunsch in mir, den Menschen noch mehr zu helfen, sich über die Vergebung wieder zu erinnern und ihrem Leben eine Wende zu geben. Vergebung ist nie vergebens.

      Fazit

      Die Wahrheit – Gott in meinem Herzen zu finden – hat mir alles gegeben: unendlichen Frieden im Denken und im Fühlen. Es gibt keine Fragen mehr. Kein Warum, Wieso, Weshalb. Die Antworten fließen aus meinem Herzen und hinterlassen nur Frieden. Jesus sagte: „Meinen Frieden gebe ich Euch, meinen Frieden lass ich Euch, nicht den Frieden der Welt, nur meinen Frieden.“ Jetzt beginne ich seine Worte zu verstehen.

      Ich kann so viel nicht beten, wie es notwendig wäre, um mich bei Gott dafür zu bedanken. Aber, was ich tun kann, ist, zu versuchen, so viel wie möglich von dem Frieden an andere weiterzugeben. Denn wer gibt, der empfängt. Das klappt nicht immer so, wie ich es mir wünsche, aber ich kann dann immer um Vergebung bitten. Das Wichtigste in meinem Leben ist und bleibt aber die „Vergebung selbst“.

      Heute darf ich die Vergebung in meinen Seminaren lehren und Menschen können tiefgreifende, auch mystische Erfahrungen machen. So treten nicht selten heilige Düfte wie Weihrauch, Sandelholz, Rose und vieles mehr auf. Die Gnade und Milde Gottes ist spürbar, und es sind diese Erfahrungen, die das Leben eines Menschen nachhaltig verändern. Ich danke Gott aus tiefstem Herzen und der Tiefe meiner Seele für seine Liebe.

      2

       Der Anfang

       Und das Glück, das für Selbsterkenntnis blind macht, das von Anfang bis Ende Täuschung ist und aus Schlaf, Faulheit und Illusion entsteht, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

       Bhagavad Gita 18,39

      Da ich mich nicht daran erinnern kann, wie alles begann und wie Gott alles erschuf, möchte ich die ersten Seiten nutzen, und diesen Sachverhalt in sehr vereinfachter kindlicher und bildlicher Sprache darstellen.

       Bild 1: Gott, die allmächtige Liebe

      Die absolute allmächtige Liebe, Kraft und Weisheit, der wahrhaftige Frieden – Gott – dehnt sich aus und erschafft seinen Sohn Christus und seine Dualseele. Die großen Seelen, Erzengel und Engel folgen seinem Wort in Liebe und Freude. Vor Äonen von Zeiten lebten viele wundervolle Seelen in Wahrhaftigkeit und Frieden miteinander im Einklang zusammen. Das kreative Erschaffen von immer mehr neuen Welten, Formen und Farben beseelte alle Seelen und sie lebten in tiefem Frieden, in Gottes allmächtigem Schoß.

       Bild 2: Die Seelen und Gott in Liebe verbunden

      Es ist die Seele, die fühlen kann, wie wahrhaftig Gott – das Leben – ist. Die allmächtige Liebe erfreute sich an dem Schaffen seiner Kinder: Der Erzengel, der Engel. Es gefiel Gott sehr und Er erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild.

       Bild 3: Der Mensch verbunden mit Herz und Seele

      Die Menschen waren mit den Herzen verbunden und ihre Seelen fühlten die unendliche Verbindung des einen ewig liebenden Herzens.

       Bild 4: Viele Seelen leben in liebender Verbundenheit mit Gott

      Doch dann geschah etwas. Den Seelen, die nur mit der reinen Freude des Schöpfens und des Ausprobierens beschäftigt waren, fiel es am Anfang nicht auf. Einer von Ihnen hatte sich abgewandt und wollte selbst die Macht ausprobieren. Das Opfer, welches er dafür brachte, war, dass er auf die Liebe Gottes, auf die Barmherzigkeit der allmächtigen Weisheit verzichtete.

       Bild 5: Der gefallene Engel will größer sein als Gott

      Er erschuf seine eigene Welt. Basierend auf Macht und Gier, Angst und Leid, ohne Liebe und Wertschätzung. Seine Welt basiert auf der Grundlage des Prinzips von Herrschen und Teilen.

       Bild 6: Das gefallene Engelreich dehnt sich aus

      Sein Ziel war es, die immerwährende Begierde nach Wunscherfüllung voranzutreiben. Erfüllung durch materielle Güter anstelle von Liebe und Weisheit trennten das Herz und die Seele vom göttlichen Ursprung – dem Herzen Gottes. Unkontrollierte Gier, unkontrollierte Sexualität und unkontrollierte Triebe wurden das Werkzeug zur Entstehung von Angst und Schuld. Ein willkommenes Werkzeug der Verführung.