Natalie Stadelmann

Babybrei


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den ersten

       Lebensmonaten ist

       die Darmschleimhaut

       des Säuglings noch

       sehr durchlässig für

       Fremdstoffe. Ein zu

       früher Beikostbeginn

       vor dem fünften Monat

       kann eine Allergie-

       entstehung fördern.

       19

       –

       abgesehen davon, dass man zum ausschließlichen Stillen über

       mindestens vier, besser sechs Monate rät, weil Muttermilch bei der

       Allergieprophylaxe besonders wichtig ist. Bei der Fütterung der ers-

      ten Breie dürfen zuerst nur gut verträgliche Nahrungsmittel verwen-

      det und Neuerungen erst langsam und in größeren Abständen ein-

      geführt werden, sodass sich etwaige allergische Reaktionen schnell

       entdecken und auf ihren Verursacher zurückführen lassen.

       Eine praktische Hilfe bietet ein individuell ausfüllbarer Beikost-

      plan. Dokumentieren Sie darin alle Lebensmittel, die Sie neu einfüh-

      ren, genau, und machen Sie Notizen zu den Reaktionen Ihres Babys.

       Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind ein Nahrungsmittel nicht ver-

      trägt, ziehen Sie Ihren Kinderarzt zurate.

       Eine von vornherein allergenarme »Diät« scheint hingegen nicht

       von Nutzen zu sein, im Gegenteil. Das Immunsystem Ihres Kindes

       profitiert von der frühzeitigen Auseinandersetzung mit Allergenen,

       besonders wenn Sie parallel noch stillen. Auf diese Weise nämlich

       trainiert der Körper den Umgang damit und kann möglicherweise so-

      gar dem Ausbruch einer Allergie vorbeugen.

       Früher sah man das anders. Da verzichtete man weitgehend

       darauf, Kindern im ersten Lebensjahr eventuell allergieauslösende

       Lebensmittel zu geben. Mit Einführung der »S3 Leitlinie Allergieprä-

      vention« (2009) hat sich in dieser Hinsicht einiges verändert, und die

       Empfehlungen gehen heute von der Allergenkarenz hin zur Toleranz-

      entwicklung. Für die Babyernährung bedeutet das, potenzielle Aller-

      gieauslöser nicht mehr generell zu meiden, sondern vielmehr sogar

       den Kontakt damit zu suchen, damit sich das kindliche Immunsystem

       frühzeitig mit diesen Stoffen auseinandersetzt und lernt, diese als

       unschädlich zu erkennen.

       Gleiches gilt auch für das sogenannte Klebereiweiß, Gluten, das

       in vielen Getreidesorten vorkommt und das, falls es einmal zu einer

       Überreaktion gekommen ist, zum Krankheitsbild der Zöliakie führt,

       die, bedingt durch eine irreparable Schädigung der Darmzotten, zu

       Mangelernährung und körperlicher Entwicklungsstörung führt. Eine

       frühzeitige Einführung glutenhaltiger Getreidesorten im Alter zwi-

      schen fünf und sieben Monaten kann auch hier möglicherweise dazu

       beitragen, einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

       Kuhmilch sollten Sie im ersten Lebensjahr noch nicht als Ge-

      tränk anbieten, sondern sie nur für die Zubereitung des Milch-Ge-

      treide-Breis verwenden und nicht mehr als 200 Milliliter am Tag.

       Alternativ können Sie den Brei auch mit Muttermilch oder spezieller

       Ersatzmilch anrühren. Ist das Kind ein halbes Jahr alt, gibt es jedoch

       keine allgemeine Empfehlung zur kuhmilchfreien Ernährung mehr.

       D

       Stillen schützt vor

       Allergien.

       D

       Vielfalt erwünscht!

       Allergenarme Babydiäten

       hat man gestern empfoh-

       len. Heute dürfen und sol-

       len Babys in der Beikost

       verschiedene Nahrungs-

       mittel kennenlernen.

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