Die Entdeckung des „Ur-Computers“
Biologisches und genetisches Wissen
Die schwarzen Sutatausa-Steine
Der Urvater von „Perry Rhodan“
Dreiköpfigkeit und der Basler Baphomet
Vorweg gesagt
Des Menschen Streben sollte mehr sein, als er greifen kann.
Robert Browning (1812 – 1889), englischer Dichter
Historiker und Archäologen sind bestrebt, die letzten Rätsel unserer Vergangenheit lückenlos aufzuklären. Das gelingt nicht immer wunschgemäß im Sinne der Lehrmeinung. Forscher stoßen bei ihren Entdeckungen gelegentlich auf merkwürdige „Störfaktoren“, die das vertraute Weltbild ordentlich ins Wanken bringen. Was hat ein Schwungrad im modernen technischen Design in einem altägyptischen Grab verloren? Warum haben präkolumbische Plastiken die Physiognomie fremder Überseevölker, die Amerikas Ureinwohner angeblich nie zu Gesicht bekamen? Wie erklären sich maschinelle Bearbeitungsspuren in unterirdischen Steinzeitlabyrinthen? Wer konstruierte den vorzeitlichen Urcomputer, der von griechischen Tauchern vom Grund des Mittelmeeres geborgen wurde?
Die Fachwelt kennt viele dieser archäologischen Anomalien und bezeichnet sie als „OOP Arts“. Die Abkürzung steht für „Out of Place Artifacts“, also Objekte, die „am falschen Platz“ gefunden worden sind. Gemeint sind damit auch abwegige Entdeckungen, die wegen ihrer Altersdatierung, der raffinierten Technik oder der fremdartigen Charakteristik ein bisher unbekanntes Kapitel der Menschheitsgeschichte offenbaren. Diese unliebsamen „Kuriositäten“ werden von der Mainstreamarchäologie oft vernachlässigt, landen nicht selten unerforscht in dunklen Kellerarchiven oder erhalten vorschnell das unrühmliche Etikett „mutmaßliche Fälschung“. Betrug und falsche Deutungen oder Fehler bei der Datierung können bei der Beurteilung rätselhafter Funde natürlich nie gänzlich ausgeschlossen werden. Dennoch ist das Pauschalurteil vieler Skeptiker, alles sei „Unsinn“, kein taugliches Mittel zur Aufklärung unserer Geschichte.
Was Zweifler übersehen: Die wissenschaftliche Evolution läuft nicht geradlinig, Theorien ändern sich und werden das aufgrund außergewöhnlicher Entdeckungen und neuer Erkenntnisse auch weiterhin tun. Trotz großartiger Leistungen der Wissenschaft und der Erweiterung unseres Wissenshorizonts stecken wir nämlich immer noch mitten in einem Lernprozess. Was heute als „unmöglich“ oder „utopisch“ gilt, kann von kommenden Generationen ganz anders verstanden und eines Tages sogar selbst zur Wissenschaft erhoben werden.
Statue des Amenhotep
Mysteriöse Relikte wie die „Maschine von Antikythera“ oder die „Himmelsscheibe von Nebra“ haben es eindrucksvoll bewiesen: Archäologische Unmöglichkeiten verstoßen nicht gegen die Gesetze etablierter Wissenschaften, sondern stehen lediglich im Gegensatz zu vielem, was wir bisher über unsere Vergangenheit herausgefunden haben. Waren unsere Vorfahren fortschrittlicher, als wir bisher angenommen haben? Ist die Menschheit älter als vermutet? Welche ursächliche Bedeutung hatten mysteriöse „Kultobjekte“, deren Verwendungszweck und Herkunft ungeklärt sind?
Das sind nur einige der brisanten Fragen, die mich im vorliegenden Band „Ungelöste Rätsel“ beschäftigen. Bei meinen Einblicken in Privatsammlungen, bei Recherchen in Museen und Besichtigungen von wundersamen Stätten stieß ich auf allerlei Seltsamkeiten, die mir keine Ruhe ließen. Die Fülle der archäologischen Wunderwerke, die noch voller Rätsel sind, ist gewaltig. Ich musste eine strenge Auslese treffen und habe für dieses Buch acht Themenbereiche gewählt. Zu jedem Kapitel passend werden rätselhafte Funde und unglaubliche Entdeckungen präsentiert – vom altägyptischen Segelflugzeugmodell bis zum Urvater des Weltraumhelden „Perry Rhodan“. Mir ist es bei meiner Spurensuche wichtig, dass ich weitestgehend aus erster Hand berichten kann. Das gilt auch für das vorliegende Buch. Die meisten vorgestellten Wunderwerke konnte ich selbst in Augenschein nehmen, zumindest aber mit Forschern, Entdeckern, Sammlern und Kollegen das Pro und Kontra dazu diskutieren. Fast alle der von mir vorgestellten ungelösten Rätsel können von neugierigen Leserinnen und Lesern selbst vor Ort besichtigt und überprüft werden. Die Konfrontation mit dem Geheimnisvollen kann Staunen und Skepsis hervorrufen: „So etwas kann es doch gar nicht geben!“ Doch, kann es! Die folgenden Seiten liefern dazu Belege in Wort und Bild. Ich wünsche eine spannende und vergnügliche Lektüre!
Reinhard Habeck
Wien, im September 2015
Schamanenfigur aus Ecuador