Ulrich W. Gaertner

Trilogie des Mordens


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      Ulrich W. Gaertner wurde 1943 in Oppeln O/S geboren. Nach Ausbildung und Tätigkeit als Buchdrucker trat er in die Schutzpolizei des Landes Niedersachsen sein. Es folgten der Wechsel zur Kriminalpolizei und der Aufstieg in den gehobenen Kriminaldienst. Er war Leiter des Fachkommissariats für Kapitalverbrechen, Leiter von zahlreichen Mordkommissionen und zeitweilig als Leiter des ZKD bei der PI Lüneburg tätig. Im Ruhestand nimmt Ulrich Gaertner kriminalistische Beratungsfunktionen u.a. für Drehbucherstellung und Filmstoffe dar.

      Ulrich W. Gaertner

       Trilogie des Mordens

       Ein Kommissar am Limit

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

      Der Autor erklärt, dass Ähnlichkeiten von Personen oder Handlungen mit dem Inhalt des Romans nicht beabsichtigt, oder nur einem Zufall zuzuordnen sind.

      Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Covergestaltung: Susanne Althöfer, Lauenburg/Elbe

      Gestaltung Klappentext: Thomas Nolte vom Thono-Audio Verlag, Soderstorf

      ISBN 978-3-95-488956-3

      1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Zum Autor

       Titel

       Impressum

       Inhaltsverzeichnis

       Widmung

       Prolog

       Trilogie des Mordens

       Nachwort

       Für Beate,

       die mir neue Kraft zur Vollendung meines Buches geschenkt hat.

       Dafür bin ich ihr von Herzen dankbar.

      Prolog

      Der Mann aus der Drei-Flüsse-Stadt Hannoversch Münden, der hinter die dunklen Geheimnisse desjenigen gekommen ist, der ihn manipuliert und gleichzeitig Haupt einer Sekte ist, die Hydra ähnlich den Kontinent umspannt, sonnt sich im wohligen Gefühl des Siegers.

      Nun wird sich alles wenden. Er, der Sieger, wird endlich die Karriereleiter hinaufklettern, deren Besteigung ihm bisher verwehrt geblieben war, und sein Leben genießen, wie er es sich immer in seinen Träumen ausgemalt hat. Gleichzeitig erfüllen den intelligenten Rechercheur Gedanken der Rache und der Befriedigung, als vor seinen Augen wiederholt die Szene abläuft, in der er den Lenker seines bisherigen Lebens von seinem hohen Ross stieß.

      Doch er ahnt nicht, dass er den mächtigen Mann unterschätzt hat, und dass die geernteten Früchte bereits wie von einem unsichtbaren, herbstlichen Verwesungshauch umweht werden.

      Der gut gekleidete Reisende, der den Komfort der weichen Polster genießt, schreckt aus seinen Gedanken hoch. Die trennende Glastür ist mit einem Ruck aufgeschoben worden. Im metallenen Türrahmen steht plötzlich ein großer Mann. Sein Gesicht verbirgt sich hinter einer ABC-Schutzmaske. Wie bei der Bundeswehr zu meiner Zeit, registriert der Überraschte. Das ist nicht normal.

      Mit einer blitzschnellen Handbewegung wirft der Eindringling etwas Blinkendes auf den Fußboden des engen, beleuchteten Raumes und tritt mit einer ebenso schnellen Bewegung darauf. Der Sitzende nimmt verwundert ein leises Knirschen wahr. Er richtet seinen Blick auf die Stelle, von der der Eindringling seinen Fuß schon wieder zurückzieht und mit einer gleitenden Bewegung den Raum mit den gepolsterten Sitzreihen verlässt. Als er die Tür zuschiebt, steigt bereits von dem zerbrochenen Gegenstand ein bitterer Geruch auf und füllt sekundenschnell den Raum in seiner Gänze aus. Urplötzlich springt der Passagier auf und umfasst mit beiden Händen seinen Hals, der keine Luft mehr zu den Lungen durchlassen will. Er erkennt die tödliche Gefahr. Taumelnd, mit herausquellenden Augen und rasendem Puls erreicht er die Glastür, die den Weg zum Leben versperrt. Doch der Maskierte auf der anderen Seite muss nicht einmal besonders viel Kraft aufwenden, um sie verschlossen zu halten.

      Der Hilfesuchende knickt haltlos zusammen, sein Magen entlädt sich unkontrolliert. Die letzte Erkenntnis seines absterbenden Gehirns gilt seinem Mörder, den er trotz der Vermummung erkannt hat. Dann ist alles nur noch Dunkelheit um ihn herum und er nimmt nicht mehr wahr, dass der Maskierte gleichgültig über ihn hinweg steigt. Ein paar gezielte Handgriffe, und schon ist dessen Aufgabe erledigt. Die reglose Gestalt auf der grauen Auslegeware interessiert ihn schon nicht mehr, auch nicht der tödliche Dunst, den die Spezialfilter seiner Maske mühelos absorbieren. Auf seinem Weg in den Schatten der Nacht lässt er die Schiebtür geöffnet zurück. Sie hat ihren Zweck erfüllt.

      Wie in einem Traum, beinahe lautlos, bewegen sich schemenhafte, fremde Gestalten – ab und zu in einen Lichtkegel getaucht – auf dem Weg in die Schatten. Auch ihre Gesichter sind dunkel maskiert. Gefahr geht von den Gestalten aus.

      Die anderen beiden vertrauten Gestalten nehmen den Weg ins Licht. Ihre Schuhe erzeugen auf den rechteckigen Betonplatten des großen Bahnhofes ein dumpf stampfendes Geräusch. Mit Erstaunen nimmt der unsichtbare Beobachter eine weitere Gestalt im Augenwinkel wahr. Allzu Bekanntes spannt plötzlich den Bogen in die Erinnerung. Dann ist auch dieser Moment Vergangenheit.

      Der vom Alkohol benebelte Mann realisiert noch nicht, was ihm seine Augen mit ihren Millionen von Sehzellen übermitteln Die dem Beobachter eigene Vorsicht rät ihm, dem Ort der zweigeteilten Handlung schleunigst den Rücken zu kehren. Nicht ahnend, dass sich das traumähnliche Vorkommnis zu einem Alptraum entwickeln wird.

      Der Mitternachts-ICE ist schon mit Verspätung in Hamburg gestartet. Als er nun mit kreischenden Bremsen bei seinem außerplanmäßigen Halt auf Gleis 1 des leer gefegten Bahnhofes in Lüneburg zum Stehen kommt, sind der diensthabende Aufsichtsbeamte und die beiden Polizeibeamten in den dunkelgrünen Uniformen der Bundespolizei die einzigen, die gespannt das Eintreffen des Zuges erwarten. Nach einem Anruf des Zugbegleiters hat der Diensthabende seine Entscheidung getroffen. Der Triebkopfführer bringt den schnellen Zug mit der aerodynamischen cremefarbenen Nase so zum Stehen, dass die Wagen 28 und 29 direkt vor dem Ausgang zur erleuchteten Bahnhofshalle zum Stehen kommen. Der lange Rest des Fernreisezuges verliert sich am Ende des endlos scheinenden Bahnsteiges im Dunklen.

      Der Bahnbeamte, der den zwei Bundespolizisten im Nachbargebäude die Eilt-Nachricht aus dem Dienstabteil des Zugführers persönlich übermittelte hatte, traf beide