schlussendlich ein Teil des lymphatischen Systems. Dies alles ist mit Hilfe von wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt worden. Wir haben also eine Resorption des Liquor cerebrospinalis nicht nur über die Granulationes arachnoidales (Pacchioni-Granulationen) in das venöse System, sondern auch in den gesamten lymphatischen Bereich des Körpers.23
Wir haben hier also etwas, das überall im lymphatischen System (der dritten Zirkulation des Körpers) präsent ist. Wir haben etwas, das in den wichtigsten Strukturen des menschlichen Lebens präsent ist – nämlich im Zentralen Nervensystem mit der Hypophyse, in der Hypothalamusachse des hormonellen Systems, in den physiologischen Zentren im Boden des vierten Ventrikels sowie in den zentralen vegetativen Strukturen – und sie auch umgibt. Wir haben einen nährenden Anteil, der etwas von diesem Funken oder diesem Lebensatem überträgt, etwas, was der Körper offensichtlich benötigt. Das zeigen auf jeden Fall meine Patienten und ich nutze es natürlich.
Als Beispiel dafür, wie sich dieses Prinzips des Liquor cerebrospinalis in der Behandlung nutzen lässt, möchte ich den Fall einer Patientin von mir anführen, die an chronischen Kopfschmerzen litt. Sie hatte einen langen, schmalen Extensionsschädel und auch sonst noch alles Mögliche. Am frappierendsten jedoch war ihr geradezu unglaubliches Torsionsmuster. Als ich den Test dafür durchführte und den Mechanismus anregte, in eine Torsion rechts zu gehen, drehte sie sich, bis ich das Gefühl hatte, ich wäre komplett mit herumgedreht worden. Als ich dagegen versuchte, eine Torsion links zu initiieren, stoppte es, bevor es überhaupt anfing. Nun, was ist das Resultat einer ausgeprägten Torsion wie dieser? Das Zentrale Nervensystem muss in eine Torsion verdreht sein und ebenso die reziproke Spannungsmembran und die knöchernen Elemente. Aufgrund der ausgeprägten Torsionsmechanik war der Aquaeductus sylvii dieser Patientin wie ein Schlauch verdreht und es fand kein guter Flüssigkeitsaustausch zwischen dem dritten und vierten Ventrikel statt. Wahrscheinlich hatte sie schon ihr ganzes Leben lang einen Torsionsmechanismus, aber dann war ihr etwas widerfahren: Sie war hingefallen, hatte sich verdreht, zu hart hingesetzt oder sonst irgendetwas und dadurch diesen Mechanismus in eine noch stärkere Torsion gebracht.
Um dies zu korrigieren, nahm ich sie in das Rechtstorionsmuster, verstärkte es, und wartete. Auf diese Art und Weise ließen wir den gesamten Mechanismus – den Fluid Drive, das motile Nervensystem und die reziproke Spannungsmembran – damit beginnen, dieses Torsionsmuster behandeln. Das Ende der an diesem Tag vorgenommenen Behandlung war der Zeitpunkt, als das Zentrale Nervensystem so ruhig wurde, dass es praktisch keine Bewegung mehr gab, als auch die reziproke Spannungsmembran so ruhig wurde, dass es praktisch keine Bewegung mehr gab, und als der Liquor cerebrospinalis ruhig wurde bis zu einem Punkt unendlicher Stille. Die Patientin ging also durch einen Stillpunkt für die Flüssigkeit, das Zentrale Nervensystem und die reziproke Spannungsmembran. In dem Stillpunkt begann ihr Kopf, sich bequem in einen Mechanismus zurück zu entspannen, der für sie stimmig war. Später, als ich sie wieder untersuchte, war sie immer noch in einem ausgeprägten Rechtstorsions-muster, aber jetzt konnte der Schlauch, der Aquaeductus sylvii, seine Aufgabe erfüllen. Er konnte die Flüssigkeiten wieder durchlassen und das war das Ende ihrer Kopfschmerzen. Was ich hierbei betonen möchte, ist, dass der Liquor cerebrospinalis von uns durch einen Stillpunkt gebracht werden musste, damit sie richtig funktionieren konnte – um die Korrektur zu bekommen.
Genau das Gleiche versuchen wir mit der CV4-Technik, also der Kompression des vierten Ventrikels, zu erreichen. Wir sind daran interessiert, dieses grundlegende Prinzip zu einem Punkt herunterzubringen, wo es sozusagen in sich den Gang ändern kann. In dem es dies tut, erfüllt es die Bedürfnisse der Physiologie des betreffenden Patienten. Es lässt seinen Potency-Faktor entstehen. Es tauscht sich mit den Körperflüssigkeiten aus. Bis zu den Lymphbahnen der Zehen hinunter klärt sich alles. Wenn wir es zu einem Stillpunkt hinunterbringen, kann es in all diesen Bereichen den Gang wechseln, und wir haben die komplette Physiologie beeinflusst.
Wenn wir über eine CV4-Technik (oder laterale Fluktuation) sprechen, sprechen wir über ein Steuern der Tide des Liquor cerebrospinalis zu dem Zweck, ihn hinunter und durch einen Stillpunkt zu bringen. Mit dieser Behandlungsart werden wir bei den verschiedenen Patienten unterschiedliche Reaktionen erfahren, und das gehört zu den Punkten, auf die ich euch hinweisen möchte. Wenn wir den Patienten durch diesen Stillpunkt bringen, werden wir das gesamte lymphatische System beeinflussen, so dass die Lymphbahnen automatisch Toxine, die durch sie hindurchfließen, entgiften können. Wir können ein Nervensystem nach einem nervösen Zusammenbruch wieder aufladen. Wenn man diese Techniken für den Liquor cerebrospinalis ausführt, um die Fluktuation zu einem Stillpunkt herunterzubringen, gibt man jedem kranken Gewebe die Chance, sich wieder aufzuladen.
Meningitis: Die CV4-Technik hat einen Effekt auf den Zustand nach einer Meningitis oder Enzephalitis. Neulich erst behandelte ich einen Mann, der vor dreißig Jahren eine Meningoenzephalitis hatte und nun an allen möglichen Symptomen litt.
Ich fasste seinen Mechanismus an, um ihn zu testen, und seine Hirnhäute fühlten sich an, als seien sie so dick wie nasser Karton, uns sie hatten in etwa auch so eine Tonusqualität – die Hirnhäute waren krank. Ich behandelte ihn wöchentlich über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten, wobei ich als Annäherungsmethode stets die CV4-Technik anwendete (wir machten es über die Ossa parietalia und nicht über das Supraokziput). Jedes Mal wenn er kam, gingen wir durch einen Stillpunkt, und allmählich, nach einiger Zeit, begannen die Hirnhäute, ihre Abfallprodukte zu resorbieren und wurden dünner. Sie hörten auf, sich wie nasser Karton anzufühlen, und wurden zu nassem Papier. dann entwickelten sie etwas Tonusqualität, und schließlich war es so weit. Eines Tages kam der Mann zur Behandlung und sagte: „Ich weiß nicht, was, aber etwas ist nach der letzten Behandlung auf dem Nachhauseweg passiert; ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so gut gefühlt.“ Ich fasste ihn an, um meinen Befund zu machen; und er hatte alle notwendigen Korrekturen durchgeführt. Die Hirnhäute hatten ihre Tonusqualität wieder und er war so weit: Wir konnten ihn rausschmeißen. In solchen Fällen chronischer Hirnhautveränderung werdet ihr also feststellen, dass sich die Tonusqualität der Meningen verändert hat. Nutzt dann die Tide des Liquor cerebrospinalis als Korrekturmethode.
Sowohl bei akuter als auch chronischer Meningoenzephalitis besteht das klinische Problem in gestörten und schwer irritierten Hirnhäuten. Im akuten, hochgradig entzündeten Zustand haben sie die Tonusqualität von nassem Kleenex und im chronischen Zustand die Qualität von dickem, nassem Karton. Stellt euch vor, ich hätte auch eine kraniale Dysfunktion bei diesem Patienten gefunden und versucht, eine Korrektur einer membranös-gelenkigen Verbindung hinzubekommen. Vergesst es. Kranke Membranen korrigieren sich nicht gut, sie können es nicht. Es gibt keine Tonusqualität in dieser reziproken Spannungsmembran; sie ist schon da, ja – aber sie funktioniert nicht.
So wird eure CV4-Technik als ein regulärer Teil eurer Behandlung über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten, abhängig von der Chronizität des Problems, allmählich die gesamte Qualität des Tonus, die Funktion der reziproken Spannungsmembran und die normale Spannung und Dicke wiederherstellen. Wenn dies korrigiert ist, bekommt ihr anschließend nicht nur bessere weitere Korrekturen, sondern macht aus den Patienten auch wieder lebendige Menschen.
In heftigen Fällen fragen die Patienten immer, wie lang es dauern werde. Ich sage ihnen dann: „Vergessen Sie, wie lange es dauern wird. Wir werden dranbleiben, bis Sie meiner müde sind und ich Ihrer, und es wird in den ersten sechs Monaten keine spürbare Veränderung geben. Wenn Sie das nicht mitmachen wollen, brauchen wir gar nicht anzufangen.“ Unter diesen Umständen lässt sich dann vielleicht einer von dreien auf die Behandlung ein. Aber der bekommt auch Resultate.
Nervöser Zusammenbruch: Es gibt Menschen mit einem totalen Nervenzusammenbruch zu uns kommen – und ich spreche hier nicht über psychosomatische Fälle – ich spreche über Menschen, die physiologisch einen nervösen Zusammenbruch erlitten haben. Man fasst ihren Mechanismus an und spürt, dass sie überhaupt keine elektrische Ladung haben. Sie kommen kaum auf 20 Volt (und sollten doch auf 110 Volt sein) – ein krankes Nervensystem eben. Sie hatten einen nervösen Zusammenbruch und ihr Mechanismus ist schwach, müde, läuft mit niedriger Energie. Das ist chronisch, es ist schon seit Jahren so; manche Monate waren besser und andere waren schlechter, aber es ist ein lausiger Mechanismus. Das Nervensystem ist krank. Es hat keine