ist das Os occipitale. Zunächst müssen wir uns mit dem Umfang des Os occipitale befassen. Dazu gehören der Proc. basilaris, die Kondylen und die gebogene Squama. Das Os occipitale nimmt den größten Anteil der Rückseite des Kopfes und einen großen Anteil der Schädelbasis ein. Das Foramen magnum befindet sich beim Menschen im unteren Bereich. Betrachten Sie den Knochen als ein Rad. Nehmen Sie bestimmte Bereiche als Speichen des Rades oder als Punkte auf dem Umfang. Sobald das Os occipitale während der Inhalation rotiert, bewegt es sich nach vorne und ein wenig nach oben, sodass die sphenobasilare Verbindung im Clivus nach vorne und oben bewegt wird. Das Foramen magnum bleibt nicht in der tiefen Stellung (Zeichnung I–1).
ZEICHNUNG I–1: DAS OS OCCIPITALE, DARGESTELLT ALS EIN RAD
Die verschiedenen Punkte wechseln ihre Position, während sich das Os occipitale um seine Achse dreht.
Ich hebe das Foramen magnum besonders hervor, da die Dura mater fest an seinem Rand befestigt ist. Hier ist die obere Aufhängung der intraspinalen Dura mater, einer Fortsetzung der inneren Schicht der Dura mater des Schädels. Die intraspinale Dura mater ist nicht am Atlas befestigt. Sie ist am zweiten und zuweilen auch am dritten Halswirbel fixiert. Von dieser Region hängt sie einem hohlen Rohr vergleichbar quasi lose hinab bis zum Sakrum, an dem sie ebenso fest am Knochen befestigt ist.19 Wenn sich das Os occipitale bei der Inhalation nach vorne bewegt, kann man feststellen, dass sich das Foramen magnum nach oben in eine höhere Position bewegt. Sie sehen, wie sich die intraspinale Dura mater hebt und das Sakrum mitnimmt. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?
Es gibt eine Bewegung in der Reziproken Spannungsmembran des Canalis spinalis, die das Sakrum in eine Position mitnimmt, in der sich die Basis sacralis nach oben und der Apex nach vorne bewegt (Flexion).
Nehmen Sie die Alae majores des Os sphenoidale als Speichen eines weiteren Rades. Betrachten Sie den kleinen Grat des Os ethmoidale als eine weitere Speiche, welche zusammen mit den Procc. pterygoidei und der Sella turcica auf dem Os sphenoidale-Rad sitzt. Diese Knochen, also Os occipitale und Os sphenoidale, rotieren. Die Speichen des Rades bewegen sich auf unterschiedlichen Höhen, sobald sich die Räder drehen. Dieses Bild vor Augen kann Ihnen helfen, den Mechanismus zu verstehen.
Das nächste Thema ist das Os temporale. Ich beschreibe diesen Knochen oft als ein wackeliges Rad. Sie können sich ein wackeliges Rad bestimmt vorstellen. Das Os temporale bewegt sich auf diese Art. Nehmen Sie die Pars petrosa des Os temporale als Achse. Wenn ich in diesem Konzept von der Innen- und Außenrotation des Os temporale spreche, beziehe ich mich dabei auf die Pars petrosa. Ich tue dies, da die Partes petrosae der Ossa temporalia sich am Boden der Schädelbasis befinden und mit dem Proc. basilaris des Os occipitale eine Gelenkverbindung vom Zungen- und Furchen-Typ aufweisen. So wie auch die Wirbelkörper ist der Proc. basilaris des Os occipitale für den Therapeuten unerreichbar. Sie können beide nicht berühren und Sie können beide nicht sehen. Aus diesem Grund sind Sie gezwungen, sich die Situation bildlich vorstellen, ebenso wie Sie es bei den Wirbelkörpern und den Rippenköpfchen machen.
Ich spreche von den Partes petrosae in Außen- oder Innenrotation. Die physiologische Bewegung während der Inhalation, wenn sich das Os occipitale also in seine Flexionsposition bewegt, bringt die Partes petrosae in Relation zum Proc. basilaris in eine Außenrotation. Deshalb nenne ich die Pars petrosa auch die Achse, um die sich das Os temporale bewegt. Vergessen Sie nicht, dass die Partes petrosae sich vorne einander annähern und nach hinten auseinandergehen. Damit folgen sie dem physiologischen Design sämtlicher Gelenke der Wirbelsäule und des Schädels.
Diese Achse, die Pars petrosa des Os temporale, dreht sich auf dem Proc. jugularis des Os occipitale wie auf einem Pivotpunkt. Die Pars squamosa des Os temporale ist so situiert, dass sie sich bei einer Außenrotation der Pars petrosa nach außen bewegt, wohingegen der Proc. mastoideus nach innen wandert. Stellen Sie sich das Rad vor, die Scheibe des Rades, wie es wackelt. Bei der Gegenbewegung, der Innenrotation, bewegt sich die Pars squamosa entsprechend nach innen und der Proc. mastoideus nach außen. Dies ist das Bild des wackeligen Rades bei der Innen- und Außenrotation der Pars petrosa als Achse des Os temporale.
Ich nenne das Os temporale den ‚Unruhestifter‘ oder den ‚Clown‘ im Gelenkmechanismus des Schädels. Diese Bemerkung bedeutet, dass ich auf mehr Probleme gestoßen bin, die von diesem kleinen Os temporale verursacht wurden, als von irgendeinem anderen Knochen des Schädels.
Wenn Sie in Dr. Stills Sinne ‚osteopathisch denken‘, denken Sie nicht nur über Knochengewebe nach, sondern auch über die Ursprünge und Ansätze der weichen Gewebe, Muskeln und Faszien. Berücksichtigen Sie Zug an den Faszien und die Menge von Muskelgewebe an bestimmten Stellen der Partes petrosae. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass sobald der Proc. basilaris des Os occipitale lateral angehoben wird, die Pars petrosa auf der betreffenden Seite immer nach innen rotiert.
Daraus folgt, dass die Pars petrosa der Gegenseite, der abgesenkten Seite, immer nach außen rotiert. Wenn der Proc. basilaris an der sphenobasilaren Verbindung in einer extremen Flexionsposition steht, werden sich beide Ossa temporalia in starker Außenrotation befinden.20
Stellen Sie sich bildlich vor, wie unter diesen Umständen das gesamte Bindegewebe zwischen dem Os sphenoidale, dem Proc. basilaris des Os occipitale und den Partes petrosae an der Außenseite der Schädelbasis, unterhalb dieser Knochen zusammengedrängt und komprimiert wird. Es gibt kein Ende für die Tiefe dieses Bildes, weder nach innen noch nach außen.
Betrachten Sie die Procc. pterygoidei des Os sphenoidale, die Alae majores und minores des Os sphenoidale. Stellen Sie sich die unterschiedlichen Positionen der Speichen des Rades vor, den Grat des Os ethmoidale eingeschlossen, sobald sich das Rad des Os sphenoidale in Bewegung setzt.
Sie nehmen zur Kenntnis, dass das Promontorium des Os sphenoidale sich nicht vor oder zurück bewegt, es bleibt auf seiner Position. Es ist wie ein aufgehängtes Rad, welches zirkumrotiert, sodass seine kleinen Speichen oder deren Projektionen an verschiedene Positionen bewegt werden. Folgen Sie diesen Projektionen. Das wird Ihnen helfen, sich bei Ihrer Arbeit die Stelle der Dysfunktion besser vorzustellen.
Auf diese Art und Weise können Sie den gesamten Mechanismus des Schädels studieren. Sie werden auf Probleme stoßen und Lösungen für die Probleme finden. Beweisen Sie jedem Skeptiker, auch wenn er noch skeptischer ist, als ich es am Anfang war, dass der lebendige menschliche Kopf nicht nur schützende Stabilität, sondern auch eine gelenkartige Beweglichkeit besitzt. Wenn diese Leute dann versuchen zu beweisen, dass die Knochen des erwachsenen menschlichen Schädels unbeweglich sind, werden sie, je mehr sie sich damit befassen, ebenso geschockt sein, wie ich es damals war. Sie werden an jeder Gelenkfläche dieses Mechanismus Hinweise auf Mobilität finden.
ZEICHNUNG I–2: DAS OS SPHENOIDALE ALS RAD DARGESTELLT
Die Orientierungspunkte und Processi wechseln ihre Position, während sich das Os sphenoidale um seine Achse dreht.
3. DIE FLUKTUATION DER ZEREBROSPINALEN FLÜSSIGKEIT
Wir wollen uns nun weiter mit der Zerebrospinalen Flüssigkeit im Schädel und ihrer Beziehung zum gesamten Körper beschäftigen. Bedienen wir uns dafür mehrerer mentaler Bilder. Für mich ist der ATEM DES LEBENS, und ich meine dabei nicht das Einatmen von Luft, das wichtigste davon. Das Einatmen von Luft ist nur einer jener stofflichen Bestandteile, das die menschliche Seele während ihres Erdenlebens nutzt.
Wie ich herausfand, besitzt das erste Prinzip im Primären Atemmechanismus, die Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit, eine Potency, die intelligent ist. Diese Potency ist eine unsichtbare Flüssigkeit innerhalb der Zerebrospinalen Flüssigkeit. Die Potency der Tide müssen wir berücksichtigen – etwas mit mehr Stärke, um Strainmuster im Membran- und Gelenksystem des Schädels zu reduzieren, als jede andere Kraft, die Sie sicher von außen anwenden können.
Ihre