William Garner Sutherland

Das große Sutherland-Kompendium


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besitzt eine mediale und laterale Lamina. Ihre Enden sind glatt und passen in die medialen und lateralen Furchen der Ossa palatina. Die Enden konvergieren anterior und divergieren posterior.

      Die empfindliche kleine Gleitbewegung zwischen den Enden der Laminae pterygoideae auf dem Os sphenoidale und den Furchen auf dem Os palatinum ist eines der großen Dinge in der osteopathischen Wissenschaft. Es ist eines der wichtigen mechanischen Prinzipien, die Sie verstehen müssen. Es muss zu Ihrem Wissen über den kranialen Mechanismus dazugehören.

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      Es werden die Furchen posterior auf dem Os palatinum gezeigt, in denen die Laminae pterygoideae gleiten. Beachten Sie den Proc. orbitalis des Os palatinum.

      Wenn Sie den menschlichen Kopf in seiner Gesamtheit anschauen, sehen Sie, dass er anterior konvergiert und posterior divergiert. Denken Sie an all die kleinen Stellen im Kopf, an denen dieses mechanische Prinzip im Entwurf zur Wirkung kommt. Von den Facetten der Gelenke auf dem Atlas und den Kondylen des Os occipitale bis hin zu den Alae majores des Os sphenoidale, von der Incisura ethmoidalis in den Ossa frontalia bis zur Mandibula sind anteriore Konvergenz und posteriore Divergenz deutlich sichtbar. Bedenken Sie die strukturellen und mechanischen Vorteile dieses Entwurfs in Hinsicht auf Stabilität und Mobilität.

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      Als Nächstes möchte ich, dass Sie mich zum Bereich des kleinen Os palatinum begleiten. Es befindet sich unterhalb der Fossa nasalis, in einer Linie mit dem Dach des Mundes. Auf der Rückseite des senkrechten Teils sehen Sie zwei kleine Rinnen oder Furchen, die dem mechanischen Prinzip der Konvergenz nach vorne und Divergenz nach hinten folgen. Es gibt zwei Ossa palatina und jedes von ihnen besitzt doppelte Furchen. Stellen Sie sich einen Lastwagen mit Doppelbereifung vor. Wenn er auf einer schlammigen Straße fährt, hinterlassen die zwei Reifen auf ihrem Weg ähnliche Furchen.

      Wenn Sie nun rückwärtsfahren wollten, bewegen sich die Räder in diesen Furchen zurück. Ein Reifen befindet sich in der einen Rille und der andere in der anderen. Innerhalb dieser Furchen können die Räder rotieren.

      Sie sehen nun die Enden der medialen und lateralen Procc. pterygoidei des Os sphenoidale. Hier gibt es einen Knochen, der zwei Procc. pterygoidei besitzt, und jeder hat wiederum zwei Laminae. Diese Procc. pterygoidei konvergieren vorne und divergieren hinten.

      Sie sind wie die Reifen auf den Rädern jenes Lastwagens. Der Mechanismus des Os palatinum ist dort, wo die Enden der Procc. pterygoidei sich in den Furchen auf der Rückseite der kleinen Ossa palatina bewegen. Dieses Os palatinum artikuliert mit der Maxilla auf jeder Seite des Gesichts.

      Wenn das Os sphenoidale zirkumrotiert, können Sie die Procc. pterygoidei als Speichen des sphenoidalen Rades sehen. Dreht sich das Rad in eine andere Position, machen sie mit den kleinen Ossa palatina das Gleiche, was die Alae majores mit dem Os ethmoidale und den Ossa frontalia tun: die Bewegung des Os sphenoidale lässt sie weiter werden. Wenn die Procc. pterygoidei in den Furchen auf den Ossa palatina reiten, drehen sie diese nach außen in Außenrotation. Die Ossa palatina drehen ihrerseits die Maxillen, die vom Os frontale herabhängen, in Außenrotation.

      Dreht das Os sphenoidale um sich selbst in Extension, fahren die Procc. pterygoidei in den Furchen der Ossa palatina zurück und ziehen die Ossa palatina und die Maxillen in Innenrotation. Können Sie sich das bildlich vorstellen? Erkennen Sie den Mechanismus? Es ist ein Mechanismus, der häufig auf mechanische Weise gebremst wird.

      Wenn Sie den Mechanismus des Os palatinum unten stören, beeinträchtigen Sie damit auch den Mechanismus im oberen Bereich. Andere Zusammenhänge werden dann gestört, am häufigsten die physiologische Funktion des Ganglion sphenopalatinum. Am wahrscheinlichsten ist eine Störung an jener Stelle, an welcher der N. maxillaris um den kleinen Proc. orbitalis des Os palatinum hinten in der Orbita verläuft. So sieht es aus, wenn Sie einige der mechanischen Strainmuster im Mechanismus der Gesichtsknochen angehen.

      Ich habe die Behauptung aufgestellt, dass Sie eine erfolgreiche Fachpraxis eröffnen können, wenn Sie nichts anderes tun, als Beeinträchtigungen des Os palatinum zu diagnostizieren und angemessen zu behandeln. Ist Ihnen nun klar, wieso es sich so verhält? Sie als Mechaniker in der Kunst, diesen Mechanismus zu kennen und das Wissen mithilfe des Gesetzes der Arterien und der Nährstoffversorgung auch technisch umzusetzen, könnten das Ganglion sphenopalatinum beeinflussen.

      Die meisten Infektionen gelangen in das System, indem sie in den materiellen Atemapparat eindringen. Dazu gehören der Hals, der Larynx und so weiter. Was ist an diesen kleinen Ossa palatina anderes befestigt, als das, was wir den weichen Gaumen, ein muskuläres Gewebe, nennen? Von dort ausgehend haben wir ein muskuläres Gewebe, das sich bis zu den Stützpfeilern erstreckt, welche die Tonsillen umgeben; jene kleinen Unruhestifter, die voller Infektionen sein können.

      Der vordere Stützpfeiler erstreckt sich bis zur Zunge und der hintere Stützpfeiler erstreckt sich bis zum Pharynx – muskuläres Gewebe. In eben diesen weichen Gaumen treten auch die Mm. levator veli palatini und die Mm. tensor veli palatini ein, Muskeln, die an und unterhalb der chondralen Bereiche der Tubae auditivae entspringen. Mit anderen Worten: direkt an und unterhalb der Partes petrosae des Os temporale und den Alae majores des Os sphenoidale. Sie wissen, dass Ursprung und Ansatz von Muskeln durch Distorsion positionell verändert sein können. Dieses spezielle Problem tritt zum Beispiel bei einem Armbruch auf. Was bedeutet es für die Funktion dieses Mechanismus, wenn die damit verbundenen Muskeln in ihrem Ursprung und ihrem Ansatz beeinträchtigt sind?

      Sehen Sie sich die Situation bei einer Tonsillitis an, nachdem sich die Infektion dort eingenistet hat. Dies kann bei einer Grippe, dem Beginn einer Pneumonie oder irgendeinem akuten Infekt der Atemwege der Fall sein, sobald sich die kleinen ‚Bazillen‘ vermehren. Erfassen Sie das mechanische Prinzip der Lage der Tonsilla, die zwischen diesem muskulären Gewebe der beiden Stützbögen liegt. Das ist der Moment, in dem Sie Ihre Kunst des Wissens auf jenes kleine Os palatinum anwenden und sehen, wie der Mechanismus den Prozess aufhalten und die kleinen Bazillen in diesem Gebiet loswerden kann. Ich möchte, dass Sie das ausprobieren. Ich spreche aus Erfahrung. Dies ist nicht einfach nur so eine Behauptung, die ich ohne Grund aufstelle.

      DAS GANGLION SPHENOPALATINUM

      Der mittlere Ast des N. trigeminus, der N. maxillaris, verlässt das Innere des Schädels durch das Foramen rotundum. Nach seinem Durchtritt überquert er die Fossa pterygopalatina oben. Während er sie überkreuzt, gibt er zwei Wurzeln nach unten ab, an denen das Ganglion sphenopalatinum in besagter Fossa hängt. Im Anschluss daran verläuft er auf der Rückseite des Orbitabodens um den Proc. orbitalis des Os palatinum. Dann tritt er in den Sulcus infraorbitalis ein und wird zum N. infraorbitalis. Die beiden Wurzeln, von denen das Ganglion sphenopalatinum in der Fossa pterygopalatinum hängt, hängen wie jene Kabel, an denen die großen Ampeln an Straßenkreuzungen befestigt sind. Wie diese Verkehrsampel kann auch das Ganglion im Raum vor und zurück schwingen.

      Vom Ganglion haben wir Abzweigungen zur Schleimhaut, die das gesamte obere Atemsystem auskleidet, inklusive der Öffnung der Tuba auditiva, der Tonsillen und weiterer Bereiche.

      Nehmen wir an, Sie bekommen einen Schlag auf die Ossa frontalia oder auf die Ossa zygomatica: sehen Sie, wie ein solcher Schlag das kleine Os palatinum zurück auf das Ganglion sphenopalatinum drückt und es ebenso beeinflusst, wie ein Kontakt mit dem unpaarigen Ganglion, dem Ganglion coccycealis, die Funktionen stimuliert. Versuchen Sie ein kleines Experiment an sich selbst. Platzieren Sie einen Zeigefinger innen an Ihrer Wange und führen Sie ihn um den Körper der Maxilla, um die laterale Lamina pterygoidea zu berühren. Lassen Sie dann Ihren Kopf hinunter auf Ihre Fingerspitze sinken. Dies bringt Ihren Berührungspunkt nahe an die Wurzel des Proc. pterygoideus. Lassen Sie Ihren Kopf so verweilen, während Ihre Atmung für Bewegung sorgt. Beachten Sie die prompte Reaktion, besonders der Gll. lacrimales, auf diese Stimulation. Ich nenne diese reichliche Versorgung mit Tränen ‚Zwiebeltränen‘, weil sie die Reaktion auf eine Irritation sind.

      Diese Reaktion auf eine experimentelle