nicht an, handelt es sich um einen Inhalations-Strain. Bitten Sie den Patienten, den Atem in der Position anzuhalten, in die sich der Beckenboden am leichtesten bewegt und halten Sie den Beckenboden in dieser Atemphase, bis der Patient gezwungen ist, wieder einzuatmen. Überprüfen Sie die Bewegung des Diaphragma urogenitale. Wiederholen Sie den Ablauf, falls nötig. Die Technik sollte beidseitig durchgeführt werden.
Kraniales Diaphragma. In diesem Kurs haben wir uns nicht mit den Details der kranialen Bewegung beschäftigt, aber wir haben gelernt, zur Beeinflussung des Respirationszyklus die Ossa temporalia zu nutzen. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt am Kopfende der Liege und umschließt das Okziput mit den Handflächen der verschränkten Hände, während seine Daumen beidseitig entlang der Processi mastoidei liegen. Um die Spitze des Processus mastoideus postero-medial zu bewegen, gilt es das Os temporale in der Einatemphase in Außenrotation zu bringen. Um zu ermöglichen, dass die Spitze des Processus mastoideus sich nach antero-lateral bewegt, sollte das Os temporale in der Ausatemphase nach innen rotiert werden. Sanft, sehr sanft wird eine weitere Außenrotation der Ossa temporalia die Atmung vertiefen. Sehr sanfte Innenrotation der Ossa temporalia wird die Atmung abflachen. Diese Technik kann als Unterstützung zur Lösung von Atembeschwerden wie etwa Asthma, Pneumonie, Bronchitis etc. genutzt werden.
Kräftige Außenrotation der Ossa temporalia kann bei bewusstlosen Patienten, deren Atmung ausgesetzt hat, angewandt werden. Ich möchte betonen und unterstreichen, dass dies das einzige Mal ist, das jemals Kraft auf den Kranialen Mechanismus angewandt wird, oder – mit dem gleichen Ziel – an irgendeiner anderen Stelle des Körpers. Wenn wir Menschen wiederbeleben wollen, deren Atmung aufgrund einer Anästhesie, beim Ertrinken oder bei ähnlichen Ereignissen aussetzt, kann ein beträchtlicher Kraftaufwand notwendig sein, um „den Motor” des Primären Respiratorischen Mechanismus „wieder anzukurbeln”.
Abdomen
Fasziale Release-Technik kann im Abdomen insbesondere bei Patienten mit Kolon-Obstipation, Diarrhoe, Colitis etc. angewandt werden. Die Technik beginnt am untersten Abschnitt des Colon descendens (absteigendes Kolon). Legen Sie Ihre rechte Hand als Monitor- oder Beobachtungshand auf die Region, in der ein Release erfolgen soll. Legen Sie Ihre linke Hand auf die Rückseite der rechten Hand um den nötigen Druck aufzubringen. Testen Sie die Region, indem Sie sie nach kranial und kaudal, nach rechts und links führen. Beim Bewegungstest besteht das Ziel nicht darin, die Gewebe so weit zu drücken, wie sie möglicherweise bewegt werden können, sondern sie so weit zu führen, wie sie sich ohne Bindungen, Barrieren oder Obstruktion bewegen. Untersuchen Sie Ihr leichtes, unbehindertes Bewegungsspektrum.
Zum Beispiel könnte sich die erste zu untersuchende Geweberegion unter unserer Hand freier nach superior und lateral bewegen. Finden Sie diese Stelle und halten Sie das Gewebe dort, während Sie mit der rechten Monitor-Hand beobachten, wo sich die Gewebe spontan zu bewegen beginnen. Folgen sie den Geweben, welche Richtung sie auch wählen, bis sich eine freie, sanfte longitudinale Bewegung einstellt. Führen Sie eine Voruntersuchung des faszialen Bewegungsspektrums durch. Vermutlich hat sich das superiore und inferiore Spektrum ausbalanciert und die rechte und linke Bewegung wird ebenfalls ausbalanciert sein.
Als nächstes wandern Sie eine Handbreit nach oben zum mittleren Abschnitt des Colon descendens. Wiederholen sie den Vorgang. Wandern Sie zur Flexura splenica. Erneut wiederholen Sie den Vorgang. Stellen Sie sich anschließend auf die linke Seite der Liege und führen Sie die Technik im Bereich der Flexura hepatica, in der Mitte des Colon ascendens und abschließend im Bereich des Caecum aus.
Lumbalregion
Zur Untersuchung der Lendenwirbelsäule sitzt der Patient auf einer Seite der Liege, der Behandler steht hinter dem Patienten, greift mit seiner rechten Hand vor den Patienten und legt sie auf dessen linker Schulter ab. Der Patient wird gebeten, mit seinen Händen den Arm des Behandlers zu umfassen und die Arme hängen zu lassen. Eine Hand wird zur Beobachtung auf die Lendenwirbelsäule gelegt. Anschließend werden die Bewegungen von Extension oder Rückwärtsbeugung, Flexion oder Vorwärtsbeugung, Side-bending rechts bzw. links und Rechts- bzw. Linksrotation untersucht. Welche Bewegung geschieht freier? Achten Sie darauf, dass Sie bei dem Bewegungstest die Lendenwirbelsäule bewegen und nicht die Brustwirbelsäule darüber oder die Hüftgelenke darunter. Haben Sie die Richtung der größeren Bewegungsfreiheit festgestellt, führen Sie den Mechanismus in die freiere Beweglichkeit der Flexions- oder Extensionsrichtung. Addieren Sie dann die freie Beweglichkeit in die Richtung des rechten oder linken Side-bending, anschließend in die Richtung der rechten oder linken Rotation. Halten Sie den Mechanismus in dieser Position. Bitten Sie den Patienten tief einzuatmen und halten Sie die Position aufrecht. Folgen Sie dem Mechanismus während er den Unwinding-Prozess solange durchläuft, bis er sich beruhigt und sich eine sanfte, freie und leichte Flexions-Extensionsbewegung einstellt. Untersuchen sie Ihre Bewegungsspektren erneut. Vermutlich werden Sie dabei eine Verbesserung feststellen.
Falls der Behandler klein und der Patient groß ist, erscheint es praktikabler, den Patienten eher im Liegen als im Sitzen zu untersuchen. Und falls Sie mehr Informationen benötigen als Ihnen in der Sitzposition zugänglich waren – drehen Sie den Patienten auf die Seite, und in diesem Fall etwa auf die rechte Seite. Beugen Sie die Knie und die Hüfte rechtwinklig. Lassen Sie die Knie etwas über die Liege hinausragen und auf dem Oberschenkel des Behandlers ruhen. Der Behandler unterstützt daraufhin die Fußgelenke mit seiner rechten Hand und nutzt seine linke Hand zur Beobachtung der Bewegungen in der Lendenregion. Bewegt der Behandler die Fußgelenke vertikal nach oben, wird in der Wirbelsäule eine Lateralflexion nach links mit einer Konvexität nach rechts und einer Konkavität nach links hervorgerufen. Werden die Füße nach unten Richtung Boden bewegt, folgt eine Konvexität nach links und eine Konkavität nach rechts. Auf diese Art und Weise kann sowohl ein Segment als auch die komplette Lendenwirbelsäule untersucht werden. Bei Anhebung der Knie in Richtung Decke entsteht eine Lendenrotation, bei der die Wirbelkörper nach links zeigen. Werden die Knie gesenkt, entsteht eine Rotation mit nach rechts zeigenden Wirbelkörpern. Eine erhöhte Flexion oder Vorwärtsbeugung entsteht, wenn die Knie weiter zum Behandler gezogen werden und wenn die Knie unmittelbar nach posterior gedrückt werden, eine größere Rückwärtsbeugung oder Extension.
Dieser Bewegungstest kann in eine Behandlung überführt werden, indem die entsprechende Beweglichkeit wie im Sitzen in jeder Richtung untersucht wird, der Balancepunkt gefunden und bis zum Release gehalten wird.
Eine Behandlung in Rückenlage kann unter gewissen Umständen angenehmer sein. Stellen Sie sich auf die rechte Seite des Patienten und flektieren Sie die Oberschenkel von der Hüfte aus um 45°. Legen Sie Ihren rechten Arm über die Knie des Patienten und Ihre linke Hand unter die Lendenregion. Bei Führung der Knie nach links, rotieren die Lendenwirbelkörper nach ebenfalls links. Werden die Füße nach links rotiert, aber die Knie nach rechts, wird eine Lateralflexion nach links induziert. Eine Rotation der Füße nach rechts und der Knie nach links, bewirkt eine Lateralflexion nach rechts. Eine stärkere Flexion der Oberschenkel in Richtung Körper hat eine stärkere Flexion der Lendenwirbelsäule zur Folge. Zieht man die Knie nach unten, wird die Extension verstärkt. Testen Sie anschließend wiederum das Bewegungsspektrum, finden Sie den Balancepunkt und beobachten Sie weiterhin die Lendenregion mit der darunter liegenden Hand. Führen Sie das Becken und die Oberschenkel durch das angegebene Bewegungsspektrum und lassen Sie deren Extension auf der Liege zu. Untersuchen Sie das Bewegungsspektrum erneut.
Für mich ist diese Technik von besonderem Wert bei Kleinkindern, bei denen ich die Knie mit meiner rechten Handinnenfläche kontrolliere und die Lendenregion mit meiner darunter liegenden linken Hand beobachte.
Halladay sagt dazu: „Die Rotation fällt in der Lendenregion minimal aus. Falls sie vorliegt, dann hauptsächlich an der Junctura thoracolumbalis, T12-L1 und der Junctura lumbosacralis, L5-S1”. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Lassen Sie mich nochmals betonen, bei der abschließenden Analyse ist es der Bewegungstest, der Ihnen die Diagnose ermöglicht, die Aufschluss über den Behandlungsansatz gibt.
Becken
Untersuchung im Stehen. Zur Messung