Astrid Därr

Marokko


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21.Aït Bougoumez: Im glücklichen Tal

       22.Zur Cathédrale des Roches: Einsame Bergstrecke im Hohen Atlas

       23.Djebel Toubkal: Vom Lac d´Ifni auf den höchsten Berg Nordafrikas

       24.Oukaimeden: Wandern und Wintersport

       Entlang der Straße der Kasbahs

       25.Telouèt: Pascha El Glaouis-Burg in den Bergen

       26.Ouarzazate: Hollywood in der Wüste

       27.Vallée des Roses: Im Tal der Rosen

       28.Dadès-Schlucht: Wanderung abseits der Massen

       29.Drei-Schluchten-Rundfahrt: Spektakuläre Bergstrecke

       30.Ksar el Khorbat und Sources Lalla Mimouna: Oasenkultur bei Tinejdad

       Der große Süden

       31.N´kob: Kasbahs und Dattelpalmen

       32.Djebel Saghro: Trekking im Wüstengebirge

       33.Erg Chegaga: Kameltour zu den Sanddünen

       34.Tamnougalte: Herrschaftliche Lehmburg im Drâa-Tal

       35.Taroudannt: Berberstadt mit Charme

       36.Tizourgane: Festungsdorf im Anti-Atlas

       37.Ammelntal: Im Land der Berber und Granitberge

       38.Icht: Wüstencamp Borj Biramane und Berberdorf Tadakoust

       39.Von Icht nach Tata: Wüstenstrecke für Entdecker

       40.Guelmim und Plage Blanche: Das Tor zur Wüste

      Tétouan: Die weiße Stadt im Norden vereint maurische und spanische Einflüsse.

       1.Tétouan: Spanisch-maurisches Kleinod am Rande des Rif

       2.Asilah: Künstlerstadt am Atlantik

       3.Talassemtane-Nationalpark: Im grünen Bergland des Rif

       Kaum bekannt und wenig besucht: Die Altstadt von Tétouan mit ihren verwinkelten Gassen, quirligen Souks, prächtigen Stadthäusern und der mächtigen Stadtmauer zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

      Andalusien liegt nahe – das macht sich in Nordmarokko nicht nur in der Architektur, sondern auch im Spracheinfluss bemerkbar. So sprechen in Tanger, Tétouan und Chefchaouen viele Menschen eher Spanisch als Französisch. Von 1912 bis zur Unabhängigkeit 1956 gehörte Tétouan wie Tanger zur spanischen Protektoratszone in Nordmarokko. Nur elf Kilometer sind es bis zur Mittelmeerküste und den Badestränden zwischen Martil und Ceuta, an denen im Hochsommer marokkanische Familien Urlaub machen. Die Hafenstadt Ceuta ist bis heute eine spanische Exklave, mit der Tétouan intensive Handelsbeziehungen pflegt.

      Das Häusermeer von Tétouan erstreckt sich über die Hügel am Rand des Rif-Gebirges.

      Prächtiger Mosaikbrunnen in der Altstadt

      Im Gegensatz zu Tanger rund 60 Kilometer nordwestlich gelegen und Chefchaouen, 60 Kilometer weiter südlich, hat es Tétouan nie auf die touristische Landkarte geschafft. Völlig zu Unrecht, denn die Provinzhauptstadt mit mehr als 400.000 Einwohnern wird wegen ihrer Schönheit auch „Die weiße Taube“ (La Colombe Blanche) genannt – unzählige weiße Häuser erstrecken sich zwischen den Hügeln am Rand des Rif-Gebirges und heben sich besonders im Frühjahr saftiggrün von dem blauen Himmel ab. Doch Tétouan ist nicht nur wegen seiner Lage zwischen Meer und Bergen, sondern wegen seiner einzigartigen Mischung aus spanischen und maurischen Elementen interessant.

      Vom zentralen Place Moulay el Mehdi führt die Avenue Mohamed V. ostwärts in Richtung Königspalast. Prächtige Kolonialfassaden schmücken die Häuser an der gepflasterten, von Cafés gesäumten Fußgängerzone. Ganz untypisch für arabische Städte haben die Gebäude aus der spanischen Protektoratszeit im Ensanche-Viertel große Fenster, schmuckvolle Erker und schmiedeeiserne Balkone. Besonders abends herrscht hier und in den umliegenden Straßen reges Leben. Rund um das Centro Cultural Espanol verkaufen Händler Altkleider und Schuhe. Das spanische Kulturzentrum bietet Sprachkurse, Filmabende und Veranstaltungen zum interkulturellen Austausch an. An der Place al Jala können Museumsfreunde einen Stopp im Musée d´Archéologie einlegen. Sehenswertestes Exponat ist das gut erhaltene Mosaik „Drei Grazien“ (2. Jh. v. Chr.) aus der römischen Ruinenstätte Lixus. Kurz darauf ist der von Springbrunnen umrahmte Paradeplatz Place Hassan II. mit dem Eingangsportal in den heutigen Königspalast (Palais Royal, Dar el Makhzen) erreicht. Der im 17. Jahrhundert unter Sultan Moulay Ismail erbaute Palast war einst Sitz des Kalifen, der in der spanischen Kolonialzeit als Vertreter des Sultans hier residierte. Im Gegensatz zu seinem Vater Hassan II. meidet der moderne König Mohammed VI. den Norden nicht – im Gegenteil, er ist sogar relativ regelmäßig in der Stadt zu Besuch.

      Unmittelbar südlich angrenzend an den Königspalast führt die Rue Ahmed Torres durch das Tor Bab er Rouah (Tor der Winde) in die Medina (arabische Altstadt), die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die vergleichsweise übersichtliche Altstadt von Tétouan ist eine der authentischsten in Marokko. Hier spielen sich Handwerk und Handel noch (fast) unbeeinflusst vom Tourismus ab. Die Medina hat den typischen Aufbau einer orientalischen Stadt: Eine fünf Kilometer lange Stadtmauer umschließt die Medina, sieben Stadttore (arab. Bab) bieten Einlass in das Gassengewirr. Breitere Hauptgassen führen durch die Marktviertel (Souks),