Sägespäne für die Isolierung sorgten. Das Haus ging durch mehrere Hände, und wurde komplett renoviert, doch die funktionierende Wasserleitung soll noch das Original sein. Am einstigen „137“, dem ältestem Loghouse, das im Zentral-Cariboo erhalten blieb, zieht der moderne Cariboo Highway direkt an der Haustür vorbei. Sein Baujahr ist unbekannt, doch fand man bei Renovierungsarbeiten Zeitungen aus den 1860er Jahren. Die BX-Kutschen haben hier auch nie gehalten, doch standen Pferde und Ochsen für den Einsatz beim Straßentransport in den Ställen, und es galt für jedermann als eine beliebte Wegestation. 1973 kaufte es ein Farmer aus Colorado und modernisierte es.
Am „153“ wurde regelmäßig angehalten, und seine Geschichte ist die des Italieners Louis Crosina. Sie begann, als er 1882 seine Heimat verließ und setzte sich mit verschiedenen Jobs und seiner Heirat 1897 fort. 1903 begann er bei der Meile 153 Wald zu roden und machte das Land urbar. Ein „Road House“ hatte diese Familie zwar nie im Sinn, doch die Indianer, die bei der Arbeit halfen, wollten Lebensmittel statt Geld. Mit dem Kauf einer Waage hatte Clara Crosina aber automatisch auch die Grundlage für einen „Store“ in ihrer ersten kleinen Hütte gelegt. Das 1906 fertig gestellte große Holzbohlenhaus (Log House) erlangte schnell den Ruf einer Einkehr mit sehr guten Speisen, die für jeweils fünfzig Cent mit dem gleichen Preis angeboten wurden wie „ein Bett“ oder Stall und Futter für das Pferd. 1914 wurde das Anwesen mit weiteren Gebäuden, einer Schmiede und einem Laden erweitert. Ein gelegentliches Geschäft besorgte den Crosinas auch der Regen, denn wenn die Straße zwischen „153“ und dem „Mountain House“ am Berg tief wurde, mussten 18 Pferde pro Wagen angespannt werden, und auch dafür hatte der Italiener einige im Stall. Mit den ersten Autos wurden die Tagesabschnitte größer und weniger Rasthäuser benötigt, doch im „153“ machten die Eigentümer bis 1939 weiter, und deren Tochter Lill, die nie heiratete, noch bis 1958. Danach verkaufte sie die Ranch, behielt aber den Laden, in dem sie 1963 hinter der Kasse starb. Eingerichtet wie zu Lills Zeiten ist er heute ein kleines Privatmuseum, und der Schritt über die Türschwelle auch einer in eine längst vergangene Zeit.
Postkutschen und schwere Frachtwagen im Sommer, Schlitten im Winter waren die Eckpfeiler um Post, Expressfracht und Passagiere ins Cariboo zu transportieren, deren südlichster Terminus ab 1863 Yale gewesen ist, bis diese Rolle 23 Jahre später an Ashcroft ging, das 100 Kilometer nördlich am großen Bogen des North Thompson Rivers zum Tor für die Fuhrwerker wurde, weil es die neue Eisenbahnlinie so bestimmte. Die BX genannte B.C. Express Company, die die „Cariboo Wagon Road“ mit ihren „Stagecoaches“, den Postkutschen, nach festem Fahrplan befuhr, gründete Francis James Barnard, der in den 1860ern selbst zu Fuß unterwegs war, um über viele Hundert Meilen Briefe zu den Goldfeldern auszutragen. 1862 reichte sein Geld aus, um einige Pferde und den seit 1850 operierenden „Jeffray & Company’s Fraser River Express“ zu kaufen und seinen „Pony-Express“ zu starten. Diesen verschmolz er mit dem „British Columbia & Victoria Express“ als auch „Deitz & Nelson“, womit die neue Firma den gesamten Weg zwischen Victoria, Yale und Lillooet abdeckte. Im Juli 1862 erhielten Barnard und seine Partner auch den Vertrag, das gesamte Northern Cariboo zu bedienen. Frachtwagen zwischen Lillooet und Alexandria starteten das Geschäft, danach folgten Postkutschen zwischen Yale und der Flussanlegestelle in Soda Creek. Als die Wagon Road 1865 auch Quesnel mit Barkerville verband, wurde der Service auch für diese Destinationen erweitert, womit Barnard & Co ihren regulären Postkutschendienst komplett etabliert hatten.
Die erste Kutsche erreichte Soda Creek im Frühjahr 1864. Ein Jahr später importierte Barnard mehrere große Kutschen, und von da an waren die rotgelben BX-Gespanne für Jahrzehnte eine bekannte Erscheinung auf der neuen Straße, um Reisende, Post, Gold, Wichtiges und Eiliges zu transportieren. Beim Edelmetall waren es Tonnen. Obwohl einzelne Frachten nicht selten 600.000 $ erreichten, fuhr man nur anfangs unter bewaffnetem Schutz. Als dieser wegfiel, wurden die Kutschen auch kaum überfallen, denn für die Räuber war es ebenfalls nicht einfach, in dieser unwegsamen Wildnis zu entkommen. Ein einzelner, der das recht clever versuchte und 1890 beim größten Überfall Gold für 15.000 $ erbeutete, war dennoch nicht lange glücklich damit. Der bewaffnete Bandit hatte in der Dunkelheit am Fuße des Bridge Creek Hills, in der Nähe des 100 Mile Houses, gewartet, denn dort gaben die Kutscher in der Regel ihren Pferden vor dem steilen Berg eine Verschnaufpause. Als der Tresor abgeladen war, durfte die Kutsche weiterfahren, inklusive des vollen Geldsackes, den der Räuber übersehen hatte. Zu seiner Ergreifung trug er selbst bei, als er zu Ashcroft prahlte, im Scotty Creek, wo er zur Tarnung auch gegraben hatte, sehr viel Gold gefunden zu haben. Weil aber keiner, die zur genannten Stelle aufbrachen, kein einziges Körnchen fand, wurde sein Gold geprüft und der Raub festgestellt. Der clevere Gangster hatte wohl übersehen, dass auch Gold, wie alle Bodenschätze, seine ortsbezogenen Merkmale hat. Der Mann gab die Tat zu und erhielt „sieben Jahre“. Nach dem zweiten gelang ihm die Flucht, gesehen wurde er nie wieder. Einen „Kollegen“ traf es jedoch härter: Für fünfundvierzig Dollar Goldstaub saß er zehn volle Jahre ab.
Für dreißig Jahre hatte Ashcroft das Tor zum Cariboo / Chilcotin von Yale übernommen, und die BX Postkutschen waren für ein halbes Jahrhundert die Aristokraten dieser Pionierstraße. Gezogen wurden sie von tapferen, äußerst harten Pferden und gelenkt von Meistern ihres Faches. Hitze, Schneesturm oder Regen, der den Untergrund in knietiefen Schlamm verwandelte, spielten keine Rolle, denn die Fahrpläne waren einzuhalten. Und auch der Ablauf war stets der Gleiche: Zuerst wurde die Fracht verstaut, dann stiegen die Passagiere ein, und danach bezogen Fahrer und Schatzmeister ihre Plätze. Von den Pferden kam als erstes das Deichselgespann aus dem Stall, dann das „Swingteam“, und zum Schluss die beiden Führpferde, die erfahrensten von allen. War alles startklar, ließ der Kutscher die Bremsen los, und im Galopp ging es auf die Reise. Die besten Fahrer waren hoch angesehen Leute, und viele von ihnen saßen auch später wieder auf dem Bock, als Kutschen zwischen Whitehorse und Dawson City oder, 1904, zu den Goldfeldern in Nevada unterwegs waren.
Haarsträubende Geschichten gab es um diese verwegenen Typen natürlich auch. Und so wurde überliefert, dass ein Kutscher, der ein Holzbein trug, dieses abschnallte und in ein Rad steckte, um die abgehende Fuhre bergab zum Stehen zu bringen. Ein anderer, dessen Gefährt auf abschüssiger Straße durch eine Kurve raste und unausweichlichem Gegenverkehr ausgesetzt war, soll seine Pferde zu Fall gebracht haben, um einem Zusammenprall rechtzeitig auszuweichen. Wirklich verletzt soll damals niemand gewesen sein, weder Pferde noch Passagiere, doch war das wohl eher eine Ansichtssache, denn es herrschten raue Zeiten. Ruhiger ging es jedoch zu, als eine talwärts fahrende Postkutsche einem entgegenkommenden Ochsengespann den Weg freimachte, im Morast stecken blieb, und nun auch noch die Ochsen die Kutsche wieder auf die Straße zurückbringen musste. Schlimmer erging es aber einem Fahrer namens Tommy Harmon. Er blieb am gefährlichen Berg in der Nähe des 101 Meilen Hauses mit seiner, aus drei schweren Planwagen bestehenden, „Packtrain“ bis zu den Achsen im Schlamm stecken. Nach zwei Tagen vergeblicher Versuche, die Fuhre wieder flott zu bekommen, holte er vom 100 Mile House mehrere Wagen, lud die 25.000 Pfund schwere Ladung Stück für Stück um und brauchte zwei weitere Tage, bis sich die Räder seiner leeren Wagen wieder drehten. Und so wie es ihm erging, widerfuhr es später auch einigen Autos.
Die Postkutschen waren äußerst stabil und mit breiten Rädern ausgestattet. Vielfach bespannt brauchten sie für die dreihundertsechzig schweren Kilometer von Ashcroft bis Quesnel drei Tage. 1917 erreichte das letzte dieser bewährten Verkehrsmittel das nördliche Ziel, danach übernahmen Autos oder die Eisenbahn die schwere Arbeit von Pferden, Maultieren und Ochsen, die unglaublichen Einsatzwillen bewiesen hatten. Irgendwo habe ich auch eine Eisenplatte in einem Stein gesehen, auf der dieser Geschöpfe gedacht, und ihnen dafür gedankt wurde. Und es tat gut, nicht nur über Menschen zu lesen, die damals unter schwierigsten Bedingungen Großes geleistet haben. Bleibt zu hoffen, dass es ihnen im Himmel der Tiere besser erging, als auf der Erde der Menschen. Zwei dieser Postkutschen, vor denen sie ihre Arbeit verrichteten, blieben auf alle Fälle der Nachwelt erhalten. Die eine steht auf der historischen Hat Creek Ranch, die andere im „Red Coach Inn“ in 100 Mile House. Der letzte Parkplatz für diese „Rote Postkutsche“, die die Nr.14 in der BX-Flotte trug, ist gut gewählt, denn das Hotel wurde dort erbaut, wo früher das 100 Mile House seien Standort hatte, bis es 1937 abbrannte.
Vergangenheit und Gegenwart berührten sich auf der rauen Piste schon 1910, doch hatten die Autos mit Rechtslenkung ihre Probleme, wenn sie die langsameren