Hartmut Finger

Dahlen - Kleine Stadt mit Geschichte(n)


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Kloster in Dahlen?

       Frömmigkeit, Zucht und Ordnung

       Dahlener Pfarrer

       Traditionen, Sitten und Brauchtum

       Die Schwierigkeit bei uns Traditionen zu finden

       Traditionen

       Trachten

       Vereine

       Sprache, Dialekt und Mundart

       Dahlens Rathäuser

       Das Wappen

       Das geologische Umfeld der Stadt Dahlen

       Die geologische Struktur der Dahlener Heide

       Die Entstehung der Dahlener Heidelandschaft

       Das Braunkohle-Flöz von Dahlen

       Salzquellen in der Dahlener Heide?

       Sagen und Legenden

       Die Geschichte vom „Sackhupper“

       Die Sage vom „Schwarzen Kater“

       Die „Tote Magd“

       Anhang

       Zeittafel

       Personenregister

       Anmerkungen

      VORWORT

      Es gab für mich mehrere Gründe, diese Chronik zu schreiben. Zum einen habe ich festgestellt, dass ganz offensichtlich noch keine umfassende Chronik über die Stadt Dahlen veröffentlicht wurde. Zum anderen habe ich bei meiner Arbeit im Heimatmuseum sehr viel Material in Form von Akten, Briefen und anderen Handschriften wiederentdeckt, in denen sehr vieles über die Geschichte von Dahlen dokumentiert ist. Diese Erkenntnisse wiederum haben mir den Weg in zahlreiche andere Archive gewiesen. Es hat viele Jahre gebraucht, um die wichtigsten Schriftstücke, die bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurück reichen, aus dem Sütterlin zu übertragen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Zeit an vielen Archivarien ihre Spuren hinterlassen hat. Beim Studium all dieser Dokumente und Unterlagen, die in der Mehrzahl über persönliche Schicksale von Dahlener Einwohnern, aber auch von Bewohnern der umliegenden Ortschaften handeln, habe ich manchmal Erstaunen ebenso wie Entsetzen gespürt. Es blieb auch nicht aus, dass ich das eine oder andere Mal habe schmunzeln müssen. Trotz des umfangreichen Materials ist es unvermeidlich, dass auch diese Chronik Lücken aufweist. Die Ursache ist unter anderem darin zu suchen, dass das Material, welches uns von unseren Vorfahren bis heute überliefert wurde, oft nach dem Zufallsprinzip erhalten ist. Das Gleiche gilt ebenso für archäologische Ausgrabungen und andere Fachgebiete der Geschichtswissenschaft. Für die Erforschung der Geschichte Dahlens kommt erschwerend hinzu, dass bei einem Stadtbrand im Jahre 1680 das Kirchenarchiv und damit alle Personenstandakten bis zu dieser Zeit vernichtet wurden. Bei einer weiteren Feuersbrunst im Jahr 1719 wurden das Rathaus und auch das Wohnhaus des damaligen Bürgermeisters ein Raub der Flammen. Die in diesen beiden Häusern seinerzeit aufbewahrten Akten der Bürgerschaft von Dahlen wurden dabei vernichtet. Einen großen Teil an Informationen erhielt ich, wie bereits erwähnt, bei Recherchen in anderen Archiven, aber auch in anderen Museen.

      Es gab natürlich auch in der Vergangenheit Dahlener Bürger, welche die Geschichte der Stadt Dahlen erforscht haben. Hervorzuheben ist hierbei der Lehrer und ehemalige Dahlener Bürger Joseph Fritscher†, der vor über fünf Jahrzehnten die so genannten Heimatbücher geschrieben hat. Er leistete damit einen wichtigen Beitrag zu dieser Chronik. Allerdings ist nicht immer klar, für welche Artikel in den Büchern er selbst der Autor war, da er auch zahlreiche Arbeiten anderer Heimatforscher (siehe z. B. Rundblick) übernahm. Ob diese Heimatbücher, möglicherweise eine Vorarbeit für ein geplantes Buch, einmal als Chronik veröffentlicht werden sollten, lässt sich heute nicht mehr sagen. Der überaus größte Teil des Inhaltes der Heimatbücher wurde bereits in zahlreichen Veröffentlichungen im „Rundblick“ wiedergegeben. Es ist nur natürlich, dass sich einige Aspekte der Geschichte von Dahlen seither anders darstellen. Inzwischen gibt es viele neue Erkenntnisse, die in diese Chronik eingearbeitet worden sind. Auch die Bewertung von damals vorhandenen Einblicken ist heute oftmals eine andere. Das ändert nichts an der Leistung von Herrn Fritscher, und mein Dank gilt vor allem ihm und seiner wertvollen Vorarbeit.

      Zum weiteren sei Herrn Johannes Fuchs† gedankt. Er hat nicht nur das Heimatmuseum wiedergegründet und viele Jahrzehnte geleitet, sondern er hat auch durch seine Geschichtsforschung, deren Ergebnisse er in zahlreichen Aufsätzen zusammenfasste, ebenfalls wichtige Vorarbeiten zu dieser Chronik geleistet. Einige seiner Aufsätze finden sich in den Heimatbüchern wieder. Für das Kapitel „Die älteste Geschichte unserer Heimat“ konnte ich Herrn Hartwig Müller aus Schmannewitz als einen sehr versierten Fachmann auf diesem Gebiet zur Mitarbeit gewinnen. Auf Grundlage seines fundierten Wissens wurden eine ganze Reihe inzwischen überholter Ansichten und Darstellungen korrigiert. Ebenso stand mir bei der Erarbeitung des geologischen Umfeldes der Stadt Dahlen Steffen Glaser aus Sörnewitz als profunder Kenner dieses Fachgebietes zur Seite. Ein weiterer Dank gilt auch den Brüdern Claus und Gert Legal. Diese haben mich zuletzt durch ihr Buch „Friedrich II. – Preußens König – Sachsens Feind – Regent auf Schloss Dahlen” dazu inspiriert, diese Chronik zu schreiben. Auch steuerten sie zahlreiches neues Geschichtsmaterial, besonders über die Rolle Dahlens im Siebenjährigen Krieg, bei. Und schließlich stellten mir eine Reihe von Dahlenern ihre persönlichen Unterlagen und ihr Wissen zur Verfügung und leisteten einen wichtigen Beitrag bei der Erstellung dieses Buches.

      Die zeitliche Gliederung der Chronik orientiert sich an den markantesten Ereignissen in der Geschichte der Stadt Dahlen. Das waren sehr oft kriegerische Ereignisse. Mancher Leser mag sich an der Einteilung der Kapitel stoßen, da hierbei gleich drei Mal dem Dreißigjährigen Krieg Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich habe sehr lange über andere Titel für diese Kapitel nachgedacht. Aber dieser Krieg stellt eine solche Zäsur in der Geschichte von Dahlen dar, dass sich die Titelbezeichnungen fast zwangsläufig ergeben haben. Es gab ein Dahlen vor und ein anderes Dahlen nach jenem Krieg. Auch der Siebenjährige Krieg wird in dieser Chronik überproportional umfangreich dargestellt. Das hat seine Gründe: zum einen durch die besondere Rolle, welche Dahlen in diesem Krieg spielte und zum anderen durch die Fülle an Material, welches sich besonders in letzter Zeit aufgetan hat. In diesem Kapitel sollen aber nicht der gesamte Kriegsverlauf, sondern vor allem die Ereignisse aufgeführt werden, die einen unmittelbaren Einfluss auf