belegen (von unten nach oben): ein Esslöffel Relish, Fleisch mit Käse, Bacon, ein Esslöffel BBQ-Sauce, karamellisierte Rotweinzwiebeln, zwei dünne Scheiben Tomate. Am Ende evtl. noch eine Winzigkeit Relish. Anschließend zuklappen.
Stout, schwarzes, obergäriges Bier, Alkoholgehalt drei bis zehn Prozent, Schaumkrone.
Das bekannteste Stout ist das Guinness aus Dublin. Guinness wird aufs Festland exportiert, hat einen höheren Alkoholgehalt. Es schmeckt auch ein wenig anders und ist etwas teurer. Das Extra-Stout hat einen kräftigeren, bitteren Geschmack. Allgemein kann man sagen: Je geringer der Alkoholgehalt, desto intensiver ist der Geschmack.
»O« in irischen Namen
Viele Iren haben während der großen Hungersnot im 19. Jahrhundert das ›O‹ in ihrem Namen an die Engländer verkauft. Aus O’Sullivan wurde Sullivan, aus O’Mally nur noch Mally. Die Iren, die dies taten, nannte man »Soup souls«.
Tullamore Dew
Im Ort Tullamore wurde 1829 das erste Mal ein Whiskey gebrannt. Die Brennerei wurde von Michael Molloy gegründet. Der Besitz ging im Jahre 1857 an den Neffen Bernard Daly über. 14 Jahre war er alt, als der spätere Hauptgeschäftsführer Daniel Edmond Williams seine Ausbildung zum Whiskey-Brennmeister absolvierte. Er fügte seine Initialen D.E.W. hinzu. Der erste Werbeslogan war »Give every man his Dew«. Durch gezielte Marketing-Maßnahmen schaffte es Desmond Williams, ein Enkel, den Whiskey auf dem Weltmarkt zu etablieren. Nach Jameson ist Tullamore Dew die zweitgrößte irische Whiskey-Marke. Anfänglich sah man das Bild eines »Red jug, Roter Krug« als Logo auf den Whiskeyflaschen. Seit 1950 sind es zwei Wolfshunde. Sie sollen »Treue und Mut« verkörpern, die besten Eigenschaften der Iren. 2005 gewann der Whiskey eine Trophäe, die International Spirit Challenge. William Grant & Sons sind die Eigentümer von der Marke Glenfiddich, einem schottischen Single Malt Whiskey. Seit 2010 gehört dieser Firma die Marke Tullamore.
*
Mögest du Ruhe finden, wenn der Tag sich neigt, und deine Gedanken noch mal die Orte aufsuchen, an denen du (heute) Gutes erfahren hast. Auf dass die Erinnerung dich wärmt und gute Träume deinen Schlaf begleiten.
(Irischer Segensspruch)
*
Kevin, Ian, Daniel und Mick waren die ersten Gäste im Franciscan Well. Es war früher Abend.
»Heute gibt’s Coddle«, flötete Molly, die Kellnerin übertrieben.
»Noch nie gehört«, meinte Mick.
»Das ist ähnlich wie Kartoffelsuppe mit Würstchen und Speck. Ist zwar ein nordirisches Gericht, aber es schmeckt trotzdem.«
»Na, dann nehme ich das doch mal. Bei der Kälte tut eine warme Suppe gut.« Die anderen nickten ebenfalls.
Sie plauderten über dies und das, schimpften ein bisschen über die Politik und dass alles teurer geworden war. Ians Mund verzog sich.
»Was erheitert dich so?«, meinte Mick.
»Mir ist gerade ein blöder Witz eingefallen. Typisch irisch.«
»Dann will ich ihn hören.« Mick stützte die Hände auf den Tisch und sah Ian neugierig an.
»Also gut, hört zu: Zwei Männer sitzen nebeneinander in einer Bar. Nach einer Weile schaut einer den anderen an und sagt: ›Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Eindruck, du kommst aus Irland.‹ Der andere Kerl antwortet stolz: ›Ja, da komme ich her!‹ Der Erste wieder: ›Ich ebenso! Und von wo in Irland kommst du?‹ Der andere Kerl gibt zurück: ›Ich komme aus Cork.‹ Der Erste wieder: ›Ja verdammt, ich auch! In welcher Straße hast du gelebt?‹ Der andere Kerl antwortet: ›In einer ganz tollen Gegend. Ich lebte in der MacCurtain Street.‹ Der Erste sagt: ›Ja, glaubt man es denn, was für eine kleine Welt, ich auch! Welche Schule hast du besucht?‹ Der andere wieder: ›Ich war natürlich auf der St. Mary’s School.‹ Der Erste ganz aufgeregt: ›Ich auch! Sag mir, in welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?‹ Der andere Kerl antwortet: ›Das war im Jahr 1964.‹ Der Erste ruft freudig: ›Der liebe Gott muss auf uns herunterlächeln! Ich kann unser Glück kaum glauben, dass wir heute Nacht in derselben Bar aufgetaucht sind. Glaub es oder nicht, ich habe auch 1964 die St. Mary’s School abgeschlossen.‹ Zur selben Zeit geht die Tür auf, ein anderer Typ kommt herein, setzt sich und bestellt ein Bier. Der Wirt kommt kopfschüttelnd herüber und murmelt: ›Das scheint eine lange Nacht zu werden. Die Murphy-Drillinge sind mal wieder betrunken.‹«
Die drei lachten schallend. Selbst Ian, der den Witz zum Besten gegeben hatte, musste mitlachen. Er sah Molly vorbeihuschen, hob vier Finger, sie nickte und wenige Minuten später standen vier Tullamore auf dem Tisch. Das Zeichen, um mit der Geschichte des Abends zu beginnen.
Mick ergriff das Wort und merkte an: »Ich weiß schon, warum ich nicht tanze. Eine unnatürliche Art der Fortbewegung.«
»Und nun kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Abends! Damenwahl!« Der Conférencier des bekannten Tanzcafés in Glengarriff, »The lonely corn« – »Zum einsamen Hühnerauge«, säuselte ins Mikrofon und gab der Band das Zeichen für eine sehr langsame Rumba. Gleichzeitig wurde das Licht abgedimmt, sodass eine schummrige Atmosphäre entstand.
*
Mick nippte an seinem Glas. »Ihr müsst wissen, dass die Tanzfreudigen von weit her nach Glengarriff kommen. Es ist ja nur einige Kilometer von Bantry entfernt. Durch den Ort schlängelt sich eine lang gezogene Straße. Links und rechts sind Pubs, auch ein paar nette Geschäfte laden zum Stehenbleiben ein.« Die vier Kommissare prosteten sich zu.
*
Sehnsüchtig hatte die Damenwelt schon darauf gewartet. Vor allen Dingen die holde Weiblichkeit, die den ganzen Abend über noch nicht zum Tanz aufgefordert worden war, stand in den Startlöchern.
Auch Brigid fieberte diesem Highlight des Abends entgegen. Sie tanzte sehr gerne. Sparsam war sie gewesen, um sich einen Tanzkurs leisten zu können. Dort gab es männliche Hospitanten, die alleinstehende Damen über das Parkett bewegten. Schnell hatte sie sich noch die Nase gepudert und die Lippen mit ihrem rosa Lipgloss nachgezogen. Das Objekt ihrer Begierde saß versteckt hinter einer Säule. Dieser Mann war ihr schon öfter aufgefallen. Er verschwand immer kurz vor der Damenwahl. Aber jetzt, jetzt würde sie ihn auffordern. Eine Abweisung kam nicht infrage. Es galt als ungeschriebenes Gesetz, dass bei einer Damenwahl keine Körbe verteilt werden durften. Ehe das Opfer der Begierde verschwinden konnte, stand Brigid schon vor ihm.
»Darf ich bitten«, sagte sie und versuchte charmant zu lächeln. Dabei zeigte sie rosa schimmernde Zähne. Brigid war die Gabe des Charmantseins nicht besonders gegeben. Dafür sorgten schon ihr harsches Auftreten und ihre herrischen und männlichen Gesichtszüge. Sie hatte den leichten Ansatz eines Bärtchens, kräftige Oberarme, eine stämmige Figur und schwarze Haare an den Unterschenkeln. Auch ihre Stimme klang nicht süß und glockenhell, sondern eher nach einem Reibeisen.
Der Herr stand artig auf, verbeugte sich kurz und führte Brigid auf die Tanzfläche. Er hatte etwas Probleme, seine Hand um ihre wuchtige Taille zu legen, deshalb ruhte diese auf der Hüfte. Galant schwenkte er sie über das Parkett, wich geschickt ihren großen Füßen aus.
»Ich heiße Brigid«, hauchte sie, entzückt, so einen tollen Tänzer gefunden zu haben. Groß und schlank war er, gut gebaut und gelenkig. Er bewegte sich auf dem Parkett so sicher wie Tarzan auf einer Liane schwingend im Urwald.
»Joey