Nadine Taylor

Pfalz und Pfälzerwald - HeimatMomente


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Naturerlebniszentrum Wappenschmiede bietet Übernachtungsmöglichkeiten mit 40 Betten. Außerdem gibt es einen Wohnmobilstellplatz, eine Grillhütte und eine E-Tankstelle für E-Bikes und Elektroautos.

      Website: biosphaerenhaus.de

       HINWEISE:

      •Für Gruppen gibt es eine Biosphärenhaus-Rallye, die mit kleinen Aufgaben durch die Ausstellung führt. Kann nach vorheriger Anmeldung gebucht werden.

      •Die Ausstellung im Biosphärenhaus ist für Rollstuhlfahrer barrierefrei nutzbar.

      •Hunde sind im Biosphärenhaus und auf dem Baumwipfelpfad nicht erlaubt, im Außengelände dürfen sie mitgeführt werden.

      DIE HÖCHSTGELEGENE BURG DER PFALZ

       Lang, schlank und geformt wie ein gestrandetes Schiff liegt die Ruine der mittelalterlichen Wegelnburg hoch oben auf dem Sindelsberg. Auf den sportlichen Wanderer wartet ein Panorama-Ausblick über die schier endlosen Weiten des Pfälzerwaldes.

      Der Legende nach soll einst Prinzessin Hirlanda in der abgelegenen Ruine gefangen gehalten worden sein. Doch zur Rettung eilte nur ein geldgieriger Hirte, den die Prinzessin wieder wegschickte. Angeblich kam nie wieder jemand vorbei, um Hirlanda zu befreien und so soll sie noch immer auf einen aufrichtigen Prinzen warten. Wer es wagt, zum Sonnenaufgang die Wegelburg zu besteigen, der hört vielleicht in der Morgendämmerung die arme Prinzessin nach ihrem Retter rufen. In jedem Fall werden die Wanderer aber mit einer phänomenalen Aussicht über Berggipfel und Waldhügel belohnt, denn die Ruine gehört zu den beliebtesten Fotospots der Pfalz, und besonders bei Sonnenauf- und -untergang kann hier bei gutem Wetter einiges los sein. Nichtsdestotrotz ist die Besichtigung der höchsten Burg der Pfalz ein Highlight.

      Auf 572 Metern Höhe thront die Wegelnburg kurz vor der französischen Grenze nahe Nothweiler und Schönau ganz im Süden der Pfalz. Die Erbauungszeit und Entstehungsgeschichte sind weitestgehend unbekannt, allerdings wurde sie im Jahr 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Mehrmals wechselte die Wegelnburg ihren Besitzer, wurde umgebaut, zerstört und wiederaufgebaut. Nachdem sie den Dreißigjährigen Krieg wohl unbeschadet überstanden hatte, kam ihr offizielles Ende 1679, als französische Soldaten den Burgfelsen der Oberburg vollständig ebneten und die restliche Burg gänzlich zerstörten. Dennoch genügen die spärlichen Überreste, um einen Eindruck über die einst kompliziert konstruierte Burganlage zu verschaffen. Die langgestreckte Anlage zog sich damals über drei Ebenen und war von einer Ringmauer umgeben. Erhalten sind heute noch Reste der Mauer, aber auch noch einige Felsenkammern mit Rundbogentüren und rechteckigen Fensteröffnungen. Auch ein Brunnenschacht ist noch zu entdecken. Viele Überreste lassen sich recht leicht der Unter-, Mittel- und Oberburg zuordnen, wie zum Beispiel die in Sandstein gemeißelten Treppen und Nischen, eine gemauerte Treppe und Torbögen, die zur Unterburg gehörten. Am schönsten ist jedoch die Aussicht, die bei gutem Wetter sogar bis zum Straßburger Münster reicht.

      Die Aussicht ist ein beliebtes Fotomotiv.

      Auf Fels erbaut

      Jede Menge geheimer Gänge

      Wer die Ruine besichtigen möchte, der braucht vor allem eines: gutes Schuhwerk und ein wenig sportliche Ausdauer. Denn nicht nur der Aufstieg ist mitunter steil und anstrengend, auch in der Burg geht es stets auf und ab. Am schnellsten erreicht man die Ruine vom Wanderparkplatz in Nothweiler; besonders Frühaufsteher, die zum Sonnenaufgang oben sein möchten, sollten hier starten. Beim Anstieg der Markierung des „Felsenland Sagenweg“ folgen, der Pfad schlängelt sich entlang der obligatorischen Sandsteinfelsen und viel dichtem Wald bis nach oben zur Burg.

      Hier ist gutes Schuhwerk nötig.

      Wie ein Schiff thront die Burg auf dem Felsen.

      Info

      Anfahrt: B10 bis Hinterweidenthal, weiter auf B427 bis Dahn-Reichenbach, weiter auf Landstraße über Bruchweiler-Bärenbach, Bundenthal und Rumbach nach Nothweiler.

      Parkplatz: Wanderparkplatz, Lembacher Straße, 76891 Nothweiler

      Wanderung: 2,8 Kilometer, 45 Minuten, mittelschwer (300 Höhenmeter)

      Öffnungszeiten und Eintritt: Die Wegelnburg ist ganzjährig zugänglich und der Eintritt kostenfrei.

       Einkehr und Unterkunft:

      •Hotel Landgasthaus „Zur Wegelnburg“: Hauptstraße 15, 76891 Nothweiler, Tel. 06394 284, zur-wegelnburg.de

      Website: dahner-felsenland.net

      AUF DEN SPUREN DER BERGLEUTE

       Im südlichen Wasgau und im Nord-Elsass verlaufen zahlreiche Erzadern, aus deren wertvollem Eisenerz schon die Kelten ihre berühmten Schwerter schmiedeten. Die Eisenerzgrube bei Nothweiler ermöglicht den Besuchern einen Einblick in die beeindruckende Arbeit der Bergleute, die hier bis 1883 in mühevoller Handarbeit Erz abbauten.

      Im Bergwerk gibt es viel zu entdecken.

      Wer ganz genau sein will, der datiert den Anfang des Sankt-Anna-Stollens in Nothweiler über 45 Millionen Jahre zurück. Damals stiegen extrem heiße und deshalb flüssige Eisenerze aus der Tiefe empor und suchten sich ihren Weg durch Spalten im Gestein, bevor sie schließlich zu bizarren und farbenprächtigen Formen in ihren schönen Rot-, Braun- und Ockertönen erstarrten.

      Viele Millionen Jahre danach entdeckten schließlich die Kelten als erste den Nutzen von Eisenerz. Später traten dann Bergleute in ihre Fußstapfen und machten sich daran, das wertvolle Eisenerz durch Untertagebau zu fördern. Allein in Nothweiler verdienten etwa 450 Einwohner ihr Geld im Bergwerk. Dabei war die Arbeit alles andere als einfach. In mühevoller Handarbeit, nur mit Eisen und Schlägel ausgestattet, erschufen die Männer, von denen die jüngsten Arbeiter gerade einmal elf Jahre alt waren, in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein insgesamt zehn Kilometer langes Stollen-System. Zentimeter für Zentimeter entstanden so auf 160 Höhenmeter versetzt insgesamt 15 Abbaustrecken. Gearbeitet wurde zwölf Stunden pro Tag und das weitgehend im Dunkeln, da offenes Licht nur den wertvollen Sauerstoff verbrauchte und Rauch produzierte. Die Temperatur betrug damals schon konstante neun Grad, und die Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent machte das Atmen schwer.

      Seit 1978 ist ein 420 Meter langer, ebenerdiger Rundgang des Stollens für Besucher zugänglich. Einsehbar ist unter anderem der zwei Meter breite, 40 Meter tiefe Sturzschacht, der zum Zerkleinern des Erzes diente. Die Erzstücke wurden in den Schacht geworfen, schlugen beim tiefen Sturz gegen die Wände und zerbrachen dabei in handliche Stücke. Am unteren Ende des Schachts wurde das Erz über einen Stollen ans Tageslicht befördert und dann draußen weiterverarbeitet, bevor es mit Karren zum Hüttenwerk ins zehn Kilometer entfernte Schönau transportiert und dort geschmolzen wurde. An guten Tagen holten die 250 Bergbauer, die zeitgleich im Stollen arbeiteten, bis zu 15 Kilogramm Erz und Gestein an die Erdoberfläche. Neben dem