Ende rechts findet man einige Fischhändler. Zum Ausruhen gibt es verschiedene Tavernen und Ouzerien (→ Essen & Trinken).
♦ Mo-Fr 8.30-14.30 Uhr, außer Mo und Mi auch nachmittags 17-20.30 Uhr, Sa 7-14.30 Uhr, Souvenirläden ganztägig.
Platia Kornarou: Blickfang auf dem Platz am Ende der Marktgasse ist ein elegantes türkisches Brunnenhaus mit weit ausladendem Ziegeldach. Gleich daneben steht der venezianische Bembo-Brunnen (benannt nach dem Stifter) vom Ende des 16. Jh., bestehend aus einem altrömischen Sarkophag und einer kopflosen römischen Statue aus Alabaster, die in Ierápetra gefunden wurde.
Ekaterini-Platz
Gleich drei Kirchen stehen auf diesem großzügig konzipierten Platz westlich der Marktgasse.
Die Kathedrale Ágios Minás vom Ende des 19. Jh. ist Bischofssitz und größte Kirche der Insel - ein prächtiger Kuppelbau im griechisch-byzantinischen Stil mit zwei Glockentürmen, vielen Simsen und reichen Steinmetzarbeiten. Blickpunkt im dämmrigen Halbdunkel des Kirchenschiffs ist der gewaltige Goldleuchter unter der Kuppel, geschmückt mit byzantinischen Doppeladlern und Heiligenbildern. Darüber blickt der Pantokrator Jesus Christus auf die Gläubigen herunter. Wände und Gewölbe sind mit Fresken zum Leben Jesu bemalt - modern stilisiert, aber wie in allen kretischen Kirchen nach den strengen orthodoxen Regeln der byzantinischen Ikonografie.
Etwas unterhalb der Kathedrale steht das kleine, meist verschlossene zweischiffige Kirchlein Ágios Minás mit einer prachtvollen, golddurchwirkten Ikonostase aus dem 18. Jh.
Die mehrfach überkuppelte Kirche Agía Ekateríni Sinaïtón (Kirche der heiligen Katharina von Sinai) mit Nebenkapelle wurde 1555 erbaut. Sie dient nicht mehr als Kirche und beherbergt eine bedeutende Sammlung von Ikonen aus dem 15. und 16. Jh. (→ Museen).
Das Kástro Koúles kann seit Kurzem wieder besichtigt werden
Venezianischer Hafen
Geht man vom Morosini-Brunnen die 25 Avgoustou Str. hinunter, gelangt man zum malerischen Fischerhafen mit dem markanten venezianischen Kastell Koules. Die benachbarte, nach Norden ausgerichtete Promenade ist oft starkem Wind ausgesetzt.
25 Avgoustou Str.: Die klassizistisch geprägte Straße verbindet das Stadtzentrum mit dem Hafen und ist für den motorisierten Verkehr gesperrt. In den Palästen des 19. und frühen 20. Jh. findet man Banken, touristische Anbieter wie Autovermieter und Reisebüros, außerdem die Büros der wichtigen Fährlinien und Fluggesellschaften. Benannt ist sie nach einem Massaker der Türken an der Zivilbevölkerung von „Megalókastro“ (so wurde Iráklion damals genannt) im August 1898.
Platia 18 Anglon: Der Kreisverkehr am Hafen ist nach den 17 englischen Soldaten und dem englischen Konsul benannt, die beim Massaker im August 1898 von den Türken getötet wurden. Dieses Ereignis läutete die Befreiung von der Fremdherrschaft ein. Im vorgelagerten Hafenbecken flicken Fischer ihre Netze, leider dröhnt ständig der Verkehr vorbei.
Venezianische Arsenale (Venetiká Neória): Landeinwärts der viel befahrenen Uferstraße sind noch Reste der alten Stadtbefestigung und mächtige, fast turmhohe Lagerhallen erhalten. In venezianischer Zeit hatten sie direkten Zugang zum Wasser und dienten als „Garagen“ und Reparaturdocks für die Kriegsflotte der Serenissima.
Kástro Koúles: Das eindrucksvolle Kastell auf der Mole, von den Venezianern „Rocca a Mare“ genannt, steht am Beginn einer langen Mole, die die Einfahrt in den alten Hafen schützt.
Das wuchtige Bollwerk mit meterdicken Mauern, hohen Zinnengängen und je einem marmornen Markuslöwen an Nord- und Südseite erbauten die Venezianer 1523-40 anstelle einer früheren Festung, die 1304 durch ein Erdbeben zerstört worden war. Es ist nur ein winziger Teil der ehemaligen Gesamtanlage der Stadtbefestigung, deren Größe man damit vielleicht in etwa erahnen kann. Die Festung Cándia galt als stärkste Festung im Mittelmeer, bis die Türken Mitte des 17. Jh. Iráklion fast 22 Jahre lang systematisch mit Dauerbeschuss belegten und keinen Stein auf dem anderen ließen. Später nutzten die Türken Kástro Kóules als Gefängnis für kretische Rebellen, vor allem während des Aufstands des Daskalojánnis von 1770 (→ Link).
Im Inneren vermitteln breite Gänge mit Rundbögen, eisenbeschlagene Holztüren und düstere Gewölbe mit Lichtschächten und winzigen Schießscharten das Urbild einer mittelalterlichen Burg. Zu den Ausstellungsobjekten gehören vor allem visuelle Darstellungen zur Baugeschichte und zur Belagerung durch die Osmanen. Ausführlich thematisiert wird dabei der Untergang des französischen Admiralsschiffs „La Thérèse“, der 1669 die Niederlage der Venezianer einläutete (→ Link). Der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau entdeckte das Wrack 1976 zwischen Iráklion und der vorgelagerten Insel Día. Neben den sterblichen Überresten von 300 Menschen konnten zahlreiche Funde wie Kanonen, Kanonenkugeln und Schiffsteile geborgen werden, die nun z. T. malerisch im Kastell drapiert sind, wie auch Dutzende von Amphoren, die Cousteau in Schiffswracks bei der Insel Día fand (→ Link). Eine breite Rampe führt in den großen Innenhof hinauf. Dort kann man die Zinnenmauer entlanglaufen, den Stumpf eines Minaretts besteigen und den herrlichen Blick über Iráklion und den Hafen genießen.
♦ Mi-Mo 8-19 Uhr, Di geschl., Eintritt ca. 4 €, bis 25 und über 65 J. 2 €.
Hafenmole: Wer will, kann vom Kastell aus noch bis zur äußersten Spitze der Kaimauer weitergehen. Selbst während der Mittagshitze weht hier meist eine kühle Brise, teils auch heftiger Wind, und auf den mächtigen Wellenbrechern kann man sich wunderbar sonnen.
San Pietro (Ágios Pétros): Diese imposante dominikanische Klosterkirche aus dem 13. Jh. steht an der Uferstraße westlich vom Hafen (Karte). Im 17. Jh. wurde sie von den Türken zur Moschee umgebaut. Lange war sie nur als Ruine erhalten, in den letzten Jahren wurde sie aber vollständig restauriert und instand gesetzt. Der große Innenraum wird für Ausstellungen genutzt, zuletzt konnte man hier in aufwändiger Mosaiktechnik hergestellte Ikonen modernen Datums betrachten (Eintritt frei).
Im Umfeld und am Meeresufer schräg gegenüber wurden historische Ruinen freigelegt.
Venezianische Stadtmauer
Der gewaltige, 3 km lange Mauergürtel mit sieben groß angelegten Bastionen zieht sich um die ganze Innenstadt. Er folgt in Teilen dem Verlauf einer früheren byzantinischen Mauer, die allerdings von der heutigen Platia Eleftherias aus quer durch die heutige Innenstadt entlang der Dedalou Str. zum Morosini-Brunnen und von dort entlang der Chandakos Str. zum Wasser verlief und abgerissen wurde. Reste dieser älteren Mauer hat man an der Chandakos Str. entdeckt. 1462 begannen die Venezianer mit der Verstärkung der alten Befestigungen, 1550-60 ließ der Veroneser Stararchitekt Michele Sanmicheli das mächtige Verteidigungswerk in seinem heute noch bestehenden Ausmaß errichten. Eine rigorose Arbeitspflicht ermöglichte dies: Jeder Kreter im Alter von 14 bis 60 Jahren musste eine Woche pro Jahr an der Mauer arbeiten, außerdem zwei Steinquader oder steinerne Kanonenkugeln mitbringen.
Heute sind Mauer und Bastionen mit windzerzausten Pinien und verdorrtem Gestrüpp teilweise dicht bewachsen, Spazierwege führen an manchen Stellen