Gabriel Palacios

BrainRewire


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Lauf der Jahre selbst gelernt, wo es die Gedanken hinlenken will. Wohin die Energie in deinem Gehirn strömt, dort sind deine Gedanken – und umgekehrt.

      Dein Gehirn entscheidet also autonom, wohin die Energie strömt. Dies jedoch meist eher zu deinem Schutz als zu deinem Wachstum. Denn unser Gehirn will natürlich unser Überleben sichern, indem es die Energie in (auch bloß vermeintlichen) Notlagen vermehrt auf das Überstehen der angstbehafteten Situation lenkt und eine eventuelle Chance zur Entfaltung ungenutzt lässt. Sobald unser Gehirn überreizt wird, neigt es dazu, der Angst zu gehorchen. Wenn das ganze System sozusagen »außer Kontrolle« gerät und die Energie zum Angstzentrum lenkt, hilft uns das am meisten dabei, zu überleben.

      Doch diesen Mechanismus gilt es nun zu positivieren. Dieser Mechanismus, bei Überreizung in die Angst zu gehen, kommt aus der Steinzeit. Deshalb ist es an der Zeit, dass wir lernen, auch in Krisensituationen bewusst zu bleiben. Wach zu bleiben.

      Einen ersten Schritt in diese Richtung bietet die Meditation. Wenn dein Unterbewusstsein wieder vergangene schreckliche Erlebnisse mit den aktuellen vergleicht, hilft sie dir, solche Vergleiche zu unterlassen. Sie bringt dich zurück in einen wachen Bewusstseinszustand. Ja, sogar in ein erhöhtes Bewusstsein.

      Mit einer einfachen, meditativen Atemtechnik üben wir also nun, die Gedanken zu kontrollieren. Das Ziel besteht darin, die Gedanken konzentriert auf den Atem zu lenken. Nur auf den Atem. Und sobald sie abschweifen, führen wir sie zum Atem zurück. Wir denken an nichts anderes als an den Atem. Nur an den Atem.

      Wir können dies gemeinsam üben. Ich bitte dich im Folgenden, jedes Mal, wenn du »Ein- und ausatmen« liest, dies auch wirklich zu tun und dich dabei nur auf dein Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Denke an nichts anderes außer an das Ein- und Ausatmen. Jedes Mal, wenn du »Ein- und ausatmen« liest, atmest du auch wirklich ein und aus, bleibst in Gedanken nur bei dieser Handlung und gehst dann zum nächsten »Ein- und ausatmen« – so lange, bis du bei der letzten Zeile mit »Ein- und ausatmen« angelangt bist.

      Ich betone: Die Kunst liegt darin, zwischen diesen Worten und bei diesem Tun an nichts anderes zu denken. Und wenn ich »nichts« schreibe, meine ich wirklich das Nichts. Du denkst an nichts anderes. Auch nicht für einen Bruchteil einer Sekunde.

      Hier ist die Anleitung für die Übung:

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

       »Ein- und ausatmen.«

      Fertig.

      Und? Hast du auch bloß ein Mal an etwas anderes gedacht als an das Ein- und Ausatmen? Falls ja, so wiederhole die Übung so lange, bis du 12-mal ein- und ausatmen konntest, ohne an etwas anderes zu denken.

      Diese Übung bringt dir bei, deine Gedanken zu kontrollieren. Indem du dein Gehirn darin trainierst, bei jenen Gedanken zu bleiben, die du denken willst, hast du ein großes Stück mehr Freiheit erlangt.

      Vor allem in unserem Zeitalter, wo man unsere Gedanken gezielt durch Werbung, Medien und Politik zu lenken und zu beeinflussen versucht, ist ein wacher Geist, der autonom denken kann, das eigentliche Kapital.

      Lass nicht andere für dich denken, sondern beweise dir selbst, dass du deiner eigenen Gedanken mächtig bist.

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