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Die Vergangenheit heilen
Während Sie lernen, welche Auswirkungen unser Erziehungsstil auf unsere Kinder hat, wünschen Sie sich vielleicht, an so manchem Tag anders gehandelt zu haben. Auch mir geht das so! Leider kann man die Vergangenheit nicht umschreiben. Aber wir alle können heute damit beginnen, eine neue Zukunft zu schreiben. Und Sie können sich von Ihrer Vergangenheit zur Neugestaltung dieser Zukunft motivieren lassen.
Doch bevor wir Altes hinter uns lassen können, müssen wir jene Zeiten anerkennen, die uns immer noch zusammenzucken lassen und darüber trauern. Sollten wir uns entschuldigen? Natürlich, und wir werden das in Teil 2: Verbundenheit ist das Geheimnis glücklicher Elternschaft, behandeln. Aber unsere Kinder benötigen die Veränderung unseres Verhaltens weitaus mehr als unsere Entschuldigung.
Jetzt lade ich Sie dazu ein, sich alles an Traurigkeit über die Vergangenheit einzugestehen. Fühlen Sie diese Trauer ganz und gar. Sprechen Sie aus, was Sie sich gewünscht hätten.
Zum Beispiel: »Ich wünschte, ich wäre weniger abgelenkt gewesen … ich wünschte, ich hätte meinem Kind nicht wehgetan, …
ich wünschte, ich hätte damals schon gewusst, was ich heute weiß.«
Ich wünschte:
Weinen Sie, wenn Ihnen danach ist. Vielleicht stellen Sie fest, dass Sie gähnen. Auch so setzt der Körper jene alten Gefühle frei und heilt sich. Atmen Sie einfach tief durch und lassen Sie sie los.
Ein Brief an Ihr Kind
Jetzt schreiben Sie auf einem gesonderten Blatt Papier einen Brief an Ihr Kind – nicht für Ihr Kind, sondern für sich selbst. Gestehen Sie sich ein, was Ihr Kind verdient hätte und was Sie sich für die Situation gewünscht hätten. Versprechen Sie, es besser zu machen.
Seien Sie ehrlich. Ihr Kind wird diesen Brief nie sehen. Aber irgendwo im tiefsten Inneren wird Ihr Sohn oder Ihre Tochter ihn fühlen. Und das Aufschreiben wird Sie verändern und Ihnen dabei helfen, der Vater oder die Mutter zu sein, die Sie sich für Ihr Kind wünschen. Verstauen Sie den Brief an einem sicheren Ort, damit Sie noch einmal darauf zurückkommen können, wenn Sie Inspiration benötigen, um am Ball zu bleiben.
Später, wenn Sie mit Ihrem Kind zusammen sind, spüren Sie vielleicht ein Bedürfnis, Ihre Reue mit ihm zu teilen. Da Sie niemals möchten, dass Ihr Kind das Gefühl hat, es müsse für Sie sorgen, schlage ich vor, dass Sie diese Gefühle so weit wie möglich für sich allein verarbeiten, bevor Sie mit Ihrem Kind reden. Danach beginnen Sie einfach damit, dass Sie anerkennen, dass Ihr Kind sich vielleicht in der Vergangenheit von Ihnen nicht verstanden gefühlt hat. Entschuldigen Sie sich dafür. Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben, egal was geschieht, und dass Sie niemanden mehr lieben könnten. Ihre jetzige emotionale Großzügigkeit wird Ihrem Kind signalisieren, dass Sie ihm nun auf ganz neue Weise Zufluchtsort sein können. Achten Sie darauf, wie Ihr Kind Sie mit neuer Hoffnung anblickt. Spüren Sie, wie offen sich Ihr Herz anfühlt.
Verpflichten Sie sich dazu, sich die Unterstützung zu geben,
die Sie benötigen, um jeden Tag Liebe zu wählen.
Legen Sie Ihre Absicht fest
Jetzt ist es soweit, Ihre Absicht für unsere gemeinsame Arbeit zu erklären. Beschreiben Sie unten die anspruchsvollste und beste Vision, die Sie von sich als Vater oder Mutter haben. Schließen Sie dabei drei Wörter mit ein, die beschreiben, wie Sie als Mutter oder Vater sein wollen. (Wozu eine Absichtserklärung? Wenn Sie nicht wissen, wohin Sie gehen wollen, werden Sie anderswo landen!)
Um diese anspruchsvollste und beste Vision als Vater oder Mutter umzusetzen, werden Sie sich ändern müssen. Jedoch müssen Sie nicht sofort alle Probleme angehen. Wie lautet die eine Veränderung, zu der Sie sich jetzt verpflichten können?
Ich, ……………………………………………, verpflichte mich zu dieser Veränderung:
Diese Verpflichtung sollte sich machbar aber schwierig anfühlen. Jetzt schreiben Sie jede konkrete Unterstützung auf, die Ihnen dabei helfen wird, diese Veränderung herbeizuführen. Was wird Ihnen helfen, am Ball zu bleiben? Brauchen Sie etwas Zeit für sich allein? Mehr Schlaf? Benötigen Sie bestimmte Informationen? Sie müssen nicht alles auf einmal herausfinden und beim Hinzulernen werden sich auch Ihre Ideen entwickeln. Arbeiten Sie nur die ersten konkreten Schritte dafür aus, wie Sie sich unterstützen werden.
Ein Brief an Sie selbst
Veränderung bedeutet harte Arbeit und anscheinend beinhaltet es immer zwei Schritte vorwärts und einen Schritt zurück. Rechnen Sie damit, dass Sie phasenweise das Gefühl haben werden, Ihre Ziele als Vater oder Mutter nicht erreichen zu können. Im Wissen, dass Sie an irgendeinem Punkt am liebsten aufgeben werden wollen, welche Worte werden Ihnen dann guttun? Wie würden Sie andere Eltern ermutigen, die am Kämpfen sind? Schreiben Sie sich den Zuspruch auf, der Sie aufbauen wird, wenn Sie sich frustriert und festgefahren fühlen. Verwenden Sie dafür ein gesondertes Blatt Papier, das Sie wegstecken können.
TEIL 1
Wie Sie sich selbst regulieren
HAIM GINOTT,
ehemaliger Lehrer und Pionier der gelassenen Elternschaft10
Gelassene Elternschaft bedeutet nicht, dass Sie die ganze Zeit friedlich sind. Die ganze Bandbreite des menschlichen Lebens ruft ständig Emotionen hervor, von denen einige das Gegenteil von friedlich sind. Gelassene Elternschaft bedeutet einfach, dass Sie sich dazu verpflichten, Ihre Emotionen selbst in den Griff zu bekommen, damit sie diese nicht an Ihrem Kind auslassen. Sie beobachten Ihr geistiges und emotionales Befinden und sorgen für sich selbst, sodass Sie Ihr Wohlbefinden die meiste Zeit über aufrechterhalten können. Wenn Sie von etwas getriggert werden, registrieren Sie das und ergreifen selbst die Initiative, um sich zu beruhigen, damit Sie überlegt auf die Situation antworten können. Psychologinnen nennen das »emotionale Intelligenz«. Aber Sie können es auch einfach als Vorbildfunktion dafür betrachten, wie man sich als verantwortungsbewusster Erwachsener verhält und das selbst dann, wenn sich Ihr Kind wie ein Kind benimmt.
Kinder verhalten sich nun mal kindlich, also müssen wir lernen, ihr Verhalten nicht persönlich zu nehmen. Sie machen uns nicht absichtlich Probleme; ihr Handeln wird lediglich durch eigene unerfüllte Bedürfnisse und Gefühlsverwirrungen motiviert. Eigentlich signalisiert ihr schlechtes Benehmen, dass sie selbst ein Problem haben und unsere Hilfe benötigen.
Das Bestreben, gelassener zu werden, bedeutet nicht, dass Sie sich niemals ärgern. Es heißt einfach, dass Sie die Verantwortung dafür übernehmen, sich durch Ihren Ärger hindurchzuarbeiten, anstatt ihn an Ihrem Kind auszulassen. Sie werden immer noch eingreifen müssen, um Ihr Kind angemessen anzuleiten, aber diese Unterweisung wird im besten Interesse Ihres Kindes sein, anstatt Ihnen als Ventil