sie dort waren, 5kam der HERR in der Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang des Zeltes. Er rief Aaron und Mirjam, und die beiden traten vor.
6Dann sagte er zu ihnen: »Hört her! Wenn ich Propheten zu euch sende, offenbare ich mich ihnen in Visionen und spreche zu ihnen in Träumen. 7Mit meinem Bevollmächtigten Mose aber halte ich es anders. Ihm habe ich mein ganzes Haus anvertraut. 8Deshalb rede ich zu ihm wie ein Mensch zu einem andern, in klaren, eindeutigen Worten. Er darf sogar mich selbst sehen. Wie könnt ihr es wagen, ihm etwas vorzuwerfen?«
9Voll Zorn ging der HERR weg.
10Als die Wolke verschwunden war, war Mirjam von Aussatz befallen und ihre Haut war weiß wie Schnee geworden. Aaron sah es 11und sagte zu Mose: »Verzeih, wir haben im Unverstand gehandelt und Unrecht getan. Lass uns nicht dafür büßen! 12Soll Mirjam wie eine Totgeburt aussehen, deren Fleisch schon halb verwest ist, wenn sie aus dem Mutterschoß kommt?«
13Mose schrie zum HERRN: »O Gott, lass sie doch wieder gesund werden!«
14Der HERR antwortete: »Sie muss sieben Tage lang aus dem Lager ausgesperrt werden, dann könnt ihr sie wieder in eure Gemeinschaft aufnehmen. Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, müsste sie sich ja auch sieben Tage lang schämen.«
15So wurde Mirjam für sieben Tage aus dem Lager ausgesperrt. Das Volk aber zog nicht weiter, bis Mirjam wieder aufgenommen werden durfte. 16Dann verließen sie Hazerot und schlugen ihr Lager in der Wüste Paran auf.
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Erkundung des Landes Kanaan
Num 13
Der HERR sagte zu Mose: 2»Sende Leute aus, damit sie das Land Kanaan erkunden, das ich dem Volk Israel geben will. Nimm dazu aus jedem der zwölf Stämme einen der führenden Männer!«
3Mose folgte dem Befehl des HERRN. Er wählte zwölf Männer aus, lauter Sippenälteste, und schickte sie von der Wüste Paran aus ins Land Kanaan. 4-15Es waren:
aus dem Stamm Ruben:
Schammua, der Sohn von Sakkur;
aus dem Stamm Simeon:
Schafat, der Sohn von Hori;
aus dem Stamm Juda:
Kaleb, der Sohn von Jefunne;
aus dem Stamm Issachar:
Jigal, der Sohn von Josef;
aus dem Stamm Efraïm:
Hoschea, der Sohn von Nun;
aus dem Stamm Benjamin:
Palti, der Sohn von Rafu;
aus dem Stamm Sebulon:
Gaddiël, der Sohn von Sodi;
aus dem Stamm Manasse:
Gaddi, der Sohn von Susi;
aus dem Stamm Dan:
Ammiël, der Sohn von Gemalli;
aus dem Stamm Ascher:
Setur, der Sohn von Michael;
aus dem Stamm Naftali:
Nachbi, der Sohn von Wofsi;
aus dem Stamm Gad:
Gëuël, der Sohn von Machi.
16Diese zwölf Männer schickte Mose aus, um das Land zu erkunden. Hoschea, dem Sohn Nuns, gab er den Namen Josua.
17Er sagte zu ihnen: »Geht zunächst durch das Steppengebiet und durchstreift dann das Bergland, das sich nordwärts anschließt. 18Seht euch Land und Leute genau an! Erkundet, wie viele Menschen dort wohnen und wie stark sie sind. 19-20Achtet darauf, ob ihre Städte befestigt sind oder nicht. Seht, ob ihr Land fruchtbar ist und ob es dort Wälder gibt. Habt keine Angst und bringt Proben von den Früchten des Landes mit.« Es war gerade die Jahreszeit, in der die ersten Trauben reif werden.
21Die zwölf Männer machten sich auf den Weg und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis hinauf nach Rehob bei Lebo-Hamat.
22Zunächst zogen sie durch das Südland und kamen dann nach Hebron. Dort wohnten Ahiman, Scheschai und Talmai, die Nachkommen Anaks. – Die Stadt Hebron war sieben Jahre früher gegründet worden als Zoan in Ägypten. – 23Als sie in das Traubental kamen, schnitten sie eine Weinranke mit einer Traube ab; die war so schwer, dass zwei von ihnen sie auf einer Stange tragen mussten. Auch Granatäpfel und Feigen nahmen sie mit.
24Das Tal bekam später den Namen Eschkol (Traubental) wegen der Traube, die die Kundschafter der Israeliten dort abgeschnitten hatten.
Die Kundschafter berichten
25Nach vierzig Tagen hatten die zwölf Männer ihre Erkundung abgeschlossen 26und kehrten zu Mose und Aaron und der ganzen Gemeinde Israel nach Kadesch in der Wüste Paran zurück. Sie erzählten, was sie gesehen hatten, und zeigten die mitgebrachten Früchte vor.
27Sie berichteten Mose: »Wir haben das Land durchzogen, in das du uns geschickt hast, und wir haben alles genau angesehen. Es ist wirklich ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Sieh hier seine Früchte!
28Aber die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind groß und gut befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne gesehen! 29Im Südland wohnen die Amalekiter, im Bergland die Hetiter, Jebusiter und Amoriter und in der Jordanebene die Kanaaniter!«
30Das Volk war aufgebracht gegen Mose, aber Kaleb beruhigte die Leute und rief: »Wir können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!«
31Doch die anderen Kundschafter sagten: »Wir können es nicht! Das Volk im Land ist viel stärker als wir!«
32Sie erzählten den Israeliten schreckliche Dinge über das Land, das sie erkundet hatten. »In diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner«, sagten sie. »Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengroß, 33besonders die Nachkommen Anaks! Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und genauso winzig müssen wir ihnen vorgekommen sein!«
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Das Volk vertraut Gott nicht mehr
Num 14
Die ganze Gemeinde Israel schrie laut auf vor Entsetzen und die Leute weinten die ganze Nacht. 2Alle miteinander lehnten sich gegen Mose und Aaron auf, sie murrten und sagten: »Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste! 3Warum will der HERR uns in dieses Land bringen? Wir werden im Kampf umkommen und unsere Frauen und kleinen Kinder werden den Feinden in die Hände fallen. Es wäre besser, wir kehrten wieder nach Ägypten zurück!«
4Schon gaben einige die Parole aus: »Wir wählen einen neuen Anführer und gehen zurück nach Ägypten!«
5Da warfen sich Mose und Aaron vor den versammelten Israeliten auf die Erde. 6Josua und Kaleb aber, die zusammen mit den anderen das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider 7und sagten zu der ganzen Gemeinde Israel: »Das Land, das wir erkundet haben, ist ein sehr gutes Land, 8das von Milch und Honig überfließt! Wenn der HERR uns gut ist, wird er uns in dieses Land hineinbringen und es uns geben. 9Lehnt euch nicht gegen ihn auf! Habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes! Wir werden im Handumdrehen mit ihnen fertig. Sie sind von ihren Göttern verlassen, aber uns steht der HERR zur Seite. Habt also keine Angst vor ihnen!«
10Aber die ganze Gemeinde wollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen