Tom Kenyon

Das Manuskript der Magdalena


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zur Verfügung, unabhängig von deren Glauben. Wer sie anruft, kann sich darauf verlassen, erhört zu werden.

      Ich möchte nun meinen geistigen Hintergrund erläutern. Ich möchte über die sexuelle Magie des Isis-Kultes und die Alchemie des Horus sprechen. Ich möchte euch Geheimnisse enthüllen, die keine Eingeweihte je enthüllt hätte, auch nicht unter Todesgefahr. Doch die Zeiten haben sich geändert.

      Wie ihr wisst, wird die Zeit knapp, und die Göttin selbst hat mir erlaubt, ja, sie hat mich sogar gebeten, euch einige der bestgehüteten Geheimnisse aller Zeiten zu enthüllen. Sie werden euch enthüllt in der Hoffnung, dass ihr euch rechtzeitig erhöhen werdet.

      Bei der Alchemie des Horus geht es um ein Wissen und um Methoden zur Veränderung des Ka-Körpers. Es heißt dabei, dass, während sich das Ka verkörpert beziehungsweise mehr Energie und Licht aufnimmt, das magnetische Feld einer Person stärker wird, und dass sich dadurch das, was auch immer sich die oder der Eingeweihte wünscht, rascher manifestiert.

      Um sich seiner eigenen Himmlischen Seele, oder dem Ba, hinzugeben, wird jedoch jegliches persönliche Verlangen zwar nicht völlig aufgegeben, aber hintangestellt. Statt dessen schaut man sozusagen aufwärts, auf die eigenen höheren Fähigkeiten, die durch das Ba oder die Himmlische Seele sichtbar werden.

      Diese Himmlische Seele, das Ba, existiert auf einer viel höheren Schwingungsebene als der physische Körper (Khat) oder als das Ka (der geistige oder ätherische Zwilling des physischen Körpers). Im Ka-Körper gibt es Kanäle, die stimuliert und geöffnet werden können. Die Aktivierung dieser geheimen Pfade in dem Ka verleiht ihm enorme zusätzliche Kraft. Die Alchemie des Horus dient zur Stärkung dieser Kanäle, zur Erweckung der latenten Kräfte und Fähigkeiten des Eingeweihten durch das, was Djed genannt wird, oder die aufsteigenden sieben Siegel, das, was die indischen Yogis und Yoginis als Chakren bezeichnen.

      In der Schule, in der ich ausgebildet wurde, übten wir, die Schlangenkraft zu aktivieren, sie entlang bestimmter Kanäle in der Wirbelsäule zu leiten und Verbindungen im Gehirn zu öffnen. Daraus ging das hervor, was der Uräus genannt wird.

      Der Uräus ist meist ein blaues Feuer, das sich senkrecht und waagrecht über die Wirbelsäule ausbreitet, bis zum Gehirn, und es schwingt entsprechend den energetischen Veränderungen innerhalb dieser Kanäle. Die Aktivierung des Uräus erhöht das Potential des Gehirns für Intelligenz, für Kreativität und vor allem für Empfänglichkeit, denn die Aufgabe eines Eingeweihten ist es, die Qualität des eigenen Seins zu verwandeln, damit das Ba, die Himmlische Seele, klar und ungehindert empfangen werden kann.

      Als ich Jeshua zum ersten Mal begegnete, bei jenem Brunnen, aktivierte einfach die Nähe zu ihm meine inneren alchemistischen Prozesse. Eine Schlangenkraft stieg in meiner Wirbelsäule auf, als hätte ich gerade die Übungen gemacht, die ich gelernt hatte.

      In der ersten Nacht, in der wir zusammen allein waren, Arm in Arm nebeneinander liegend, praktizierten wir die Sexualmagie der Isis. Diese spezielle Form der Magie lädt den Ka-Körper durch den physischen Orgasmus mit immenser magnetischer Kraft auf, denn beim Orgasmus wird eine sehr große Menge an magnetischer Energie in den Zellen freigesetzt. Während sich diese Energie ausbreitet, setzt sie ein magnetisches Potential frei, das genutzt werden kann.

      Ich möchte das gerne genauer erklären, doch dazu muss ich mehr von dem grundlegenden Wissen über Sexualität und spirituelle Erkenntnis erläutern, denn dieses Geheimnis wurde von der Kirche gestohlen.

      Wenn ich als Eingeweihte der Isis mich mit Jeshua vereinte, dann hatte ich ganz bestimmte Kanäle in mir zu öffnen. Zu meinem Erstaunen merkte ich jedoch, dass sich viele dieser Kanäle in seiner Gegenwart spontan öffneten. Ich habe am Anfang dieser Geschichte erwähnt, wie ich als Frau erzitterte, wie ich mit meiner eigenen Leidenschaft und mit meinem Verlangen zu kämpfen hatte. Der Weg der Eingeweihten verwendet nämlich die Energie der Leidenschaft auf höchst spezifische Weise und darf sich davon nicht einfach hinreißen lassen. Für den alchemistischen Prozess muss diese Energie gesammelt werden, damit sie transformiert werden kann.

      In sehr kurzer Zeit erreichten Jeshua und ich den Zustand, der »Vier Schlangen« genannt wird. Dieser tritt ein, wenn beide Partner die innere Alchemie des Horus so weit gemeistert haben, dass sie sowohl die solare und als auch die lunare Schlange in ihren Wirbelsäulen aktivieren können.

      Hellsichtige können den zentralen Kanal sehen, der durch die Wirbelsäule verläuft. Links davon gibt es einen lunaren Kreislauf und rechts davon einen solaren. Die Yogis nennen sie Ida und Pingala.

      Bei den alchemistischen Praktiken des Horus werden diese beide Ströme durch schlangenartige magnetische Felder aktiviert.

      Die lunare Schlange auf der linken Seite ist pechschwarz, die Farbe der Leerheit; in der Tat ist sie die Verkörperung der Leerheit und enthält als Schöpferin das Potential aller Dinge.

      Die solare Schlange ist golden.

      Ein Eingeweihter oder eine Eingeweihte lässt diese beiden Schlangen nach oben aufsteigen, wobei sie sich in den Chakren kreuzen und dabei jeweils die Seite wechseln. Bei den alchemistischen Praktiken des Horus kreuzen sich diese beiden Schlangen im fünften Siegel, dem Kehlchakra, und in allen darunter liegenden Siegeln.

      Dann schauen sie sich an, ungefähr im Bereich der Zirbeldrüse, in der Mitte des Kopfes. Hier wird ein Kelch so visualisiert, dass die Zirbeldrüse an seinem Grund liegt.

      Diese beiden Schlangen sind lebendig. Sie sind nicht statisch, sondern funkeln und vibrieren vor Energie, und das Schlängeln ihrer Körper im Ka aktiviert einen Zuwachs an magnetischem Potential.

      Es gibt bestimmte Übungen, über die ich später sprechen werde, an dieser Stelle möchte ich nur die Praxis der Vier Schlangen erörtern.

      Als, wie ihr es nennt, Jeshua und ich uns liebten, brachten wir unsere Schlangen dazu, unsere Wirbelsäulen, unsere Djeds entlang aufzusteigen. Wir taten dies synchron, und in dem Augenblick, als wir gleichzeitig den Orgasmus hatten, wurde die Ladung aus den ersten Siegeln im Beckenbereich nach oben hin zum Thron geschickt, der sich im oberen Bereich des Kopfes befindet, und stimulierte dort die höheren Gehirnzentren.

      In diesem Augenblick sexueller Ekstase konzentrierten wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf unsere Ka-Körper, denn das Ka wird durch Ekstase gestärkt. Ekstatische Zustände sind nährend und stärkend für den Ka-Körper, und wie ich schon sagte, macht dies das Ka magnetischer und stärkt die Anziehungskraft der Person für alles, was sie begehrt.

      Die Sexualmagie der Isis bezieht sich auf die, dem Wesen der Frau innewohnende Fähigkeit, magnetische Energien zur Erschließung tieferer Bewusstseinsebenen zu verwenden, indem sie sich den sexuellen Energien und dem Öffnen der Kanäle hingibt.

      Wenn eine Frau, so wie ich von Jeshua, tief geliebt und anerkannt wird, dann entspannt sich etwas in ihrem tiefsten Sein und im Augenblick des Orgasmus kann ein unkontrollierbares Erschaudern stattfinden. Wenn sie sich sicher fühlt und sich diesem Zittern und Zucken ganz überlassen kann, öffnet sich ein riesiger magnetischer Strudel, dessen Mittelpunkt in ihrem Schoß liegt.

      Zwei Eingeweihte, die sich der Sexualmagie der Isis widmen, können sich durch die Kraft dieses magnetischen Feldes stärken und ihr Bewusstsein rasch erweitern.

      In den fortgeschrittenen Übungen der Sexualmagie der Isis bringt der Mann seine beiden Schlangen dazu, durch den Ka-Körper der Frau aufzusteigen und die Frau bringt ihre beiden Schlangen dazu, durch den Ka-Körper des Mannes aufzusteigen. Die Explosionskraft dieser Übung gleicht der, die von einer Atombombe freigesetzt wird. Die magnetischen Flutwellen können das Ka auf unvorstellbare Weise stärken – oder es zerstören, wenn die Übung nicht richtig praktiziert wird.

      Jeshua führte diese fortgeschrittene Praxis in jener Nacht durch, bevor er in den Garten von Gethsemane ging. Der immense Zuwachs an magnetischem Potential in seinem Ka stärkte ihn für die schweren Aufgaben, die ihm in seiner abschließenden Initiation durch das Tor des Todes bevorstanden. Als sein physischer Körper sich in seine Elemente auflöste, konnte dies somit in einem Aufleuchten von Licht und Hitze geschehen – die Kirche nannte dies dann Auferstehung. Es war