bevorsteht. An diesem Punkt sehen Sie am Himmel ein bestimmtes Sternbild. Um welches Sternbild es sich dabei handelt, ist jahresabhängig. Auf der Nordhalbkugel entfernt sich das Sternbild Fische gegenwärtig von diesem Punkt, während sich das Sternbild Wassermann hineinbewegt.
Wie Sie sehr wahrscheinlich wissen, gibt es zwölf Tierkreiszeichen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. (Es ist interessant, dass fast alle antiken Hochkulturen diese zwölf großen Sternbilder benannt und verfolgt haben.) Die „Wanderung“ durch jedes dieser Sternbilder dauert etwa 2 000 Jahre. Wenn Sie 24 000 Jahre lang Jahr für Jahr an diesem Punkt der Erde stehen könnten, würde es Ihnen so vorkommen, als ob die Sternbilder am Himmel rückwärts wandern (von Ihrem Standort aus gesehen von rechts nach links). Daher rührt der Begriff Präzession, denn die Vorsilbe prä bedeutet „vor“. Nach 24 000 Jahren hätten die Sternbilder einen vollständigen Zyklus durchlaufen und Sie wären wieder dort angekommen, wo Sie begonnen haben.
Die Wissenschaftler sind sich zwar einig darüber, dass die Präzession der Tagundnachtgleichen stattfindet, denn sie können sie beobachten, messen und verfolgen, nicht aber darüber, warum sie geschieht. Ja, die Sternbilder wandern langsam rückwärts über den Himmel, aber warum? Was ist die Ursache? Eine genauere Erklärung dieses Phänomens würde ein ganzes Buch füllen, sodass ich mich hier auf die wichtigsten Punkte beschränken und es Ihnen überlassen möchte, sich bei Interesse eingehender damit zu befassen.
Die größte Akzeptanz findet derzeit die sogenannte lunisolare Theorie, die besagt, dass das, was wir am Himmel sehen, sich im Laufe der Zeit verändert, weil die Erde auf ihrer Achse eine taumelnde Bewegung vollführt wie ein Kreisel, der sich auf dem Boden dreht. Genauer gesagt:
Die lunisolare Theorie besagt, dass die sich ändernde Ausrichtung der Erde zu den Fixsternen (die im Wesentlichen als Präzession der Äquinoktien zu beobachten ist) hauptsächlich auf die Gravitationskräfte des Mondes (luni) und der Sonne (solar) zurückzuführen ist, die am Erdäquatorwulst zerren. Man geht davon aus, dass diese lunisolaren Kräfte ein ausreichend großes Drehmoment erzeugen, um die Rotationsachse der Erde ganz langsam im Uhrzeigersinn zu drehen.1
Kopernikus formulierte die lunisolare Theorie erstmals 1543. Isaac Newton stellte im nächsten Jahrhundert einige Vermutungen darüber an, feilte ebenso wie spätere Wissenschaftler an der Formel und hielt die Theorie am Leben. Die mathematische Rechnung geht jedoch nicht ganz auf, da die Formel, die diese Bewegung beschreibt, das beobachtbare Phänomen nicht genau voraussagt. Wie wir im Laufe der Geschichte gesehen haben, ist die vorherrschende Theorie nicht immer unbedingt korrekt. (Man denke an die Zeit, in der wir glaubten, die Erde sei eine Scheibe oder die Sonne drehe sich um die Erde.) Weil die Theorie von herausragenden Wissenschaftlern wie Kopernikus und Newton formuliert und vertreten wurde, zweifelten viele spätere Wissenschaftler nicht daran und machten sich deshalb nicht die Mühe, ihre Annahmen und Formeln eingehend zu überprüfen.
Walter Cruttenden und das Binary Research Institute sind der Auffassung, dass Präzession (die Rückwärtswanderung der Sternbilder über den Himmel) in Wirklichkeit deshalb stattfindet, weil unser gesamtes Sonnensystem sich durch den Raum bewegt. Und zwar nicht zufällig, sondern in einem voraussagbaren Zyklus. Ihrer Meinung nach ist das Große Jahr eine Kreisbahn der Sonne um ihr binäres Massenzentrum.
In der Fachsprache wird die Bedeutung dieser Aussage vielleicht nicht auf den ersten Blick klar, sodass ich sie noch einmal in auch für Laien verständlichen Worten wiederholen möchte: Die Sonne hat eine Schwester und diese beiden Himmelsobjekte – unsere Sonne und ihre Schwester – umkreisen einander in einem Zyklus von 24 000 Jahren.
Wow!
Diese Erkenntnis hat mich direkt im Kern meines Wesens getroffen und etwas tief in mir geweckt. Auch wenn wir nicht wissen, welcher Himmelskörper unser binärer Begleiter ist oder um welche Art von Himmelskörper es sich dabei handelt (dazu gibt es Theorien), brauche ich persönlich nicht zu wissen, „wer“ die Schwester unserer Sonne ist, um zu wissen, dass diese Theorie als Wahrheit in meinem Körper ankommt. Ist mein Körper ein genaues wissenschaftliches Messinstrument? Nein, das ist er natürlich nicht! Obwohl ich einen Abschluss in Mathematik habe und die Wissenschaft liebe, bin ich keine Wissenschaftlerin. Dies ist vor allem ein spirituelles Buch und ich vertraue auf Ihr Urteilsvermögen, selbst zu entscheiden, was Ihre Wahrheit ist.
Es ist tatsächlich gar keine so große Seltenheit, dass ein System in einem Gravitationsverhältnis zu einem oder mehreren Sternen steht. Wenn wir wissen, dass die Erde um ihre Achse rotiert, Monde um Planeten kreisen und Planeten um ihre Sonne kreisen, erscheint die Annahme nicht weit hergeholt, dass auch unsere Sonne und damit alle Objekte in unserem Sonnensystem sich als Gruppe durch den Raum bewegen. „Als das lunisolare Modell im Westen eingeführt wurde, war wenig oder gar nichts über das Ausmaß von Doppelsternsystemen (zwei Sterne, die einander umkreisen) bekannt.“2 „Heute schätzt man dagegen, dass über 80 % aller Sterne ein Teil von Doppel- oder Mehrfachsternsystemen sein könnten.“3
Das klingt ja alles wirklich äußerst faszinierend, aber wie wirkt sich dieser Zyklus auf das menschliche Bewusstsein aus? Und was hat der Aufstieg damit zu tun?
Hier wird es interessant.
Walter Cruttenden schreibt in seinem Buch Lost Star of Myth and Time dazu:
Während unsere Sonne in einer riesigen Umlaufbahn um ihren Begleiter kreist, befördert sie die Erde in ein magnetisches oder elektromagnetisches Feld hinein und wieder hinaus, das auf den Planeten und das Leben darauf enorm große Auswirkungen hat. Je nachdem, ob wir uns der Einflussquelle nähern oder uns von ihr entfernen, zeigt sich dieser Effekt nach außen hin schließlich als positive oder negative Veränderung in der Zivilisation. Wenn die Erde sich in das Feld hineinbewegt, findet eine günstige Veränderung statt, und wenn sie es verlässt, sind störende oder nachteilige Einflüsse die Folge.4
Geht dieser elektromagnetische Einfluss von unserer Schwestersonne aus? Vielleicht. Geht er von einem anderen Sternensystem aus, dem wir auf unserer Umlaufbahn näherkommen? Vielleicht. Trifft beides zu? Vielleicht. Es gibt auch hier Theorien, aber nichts ist bewiesen.
Doch auch wenn wir die genaue Quelle des elektromagnetischen Einflusses nicht identifizieren können, sprechen viele Dinge für die Vorstellung, dass nicht nur die menschliche, sondern auch andere Lebensformen elektromagnetischen Einflüssen unterliegen. Wir sind tagtäglich dem elektromagnetischen Spektrum der Sonne ausgesetzt. Ohne diese Einflüsse – in genau den Anteilen, Mengen, Frequenzen und Intensitäten, in denen wir sie aufnehmen – würden sowohl die Menschen als auch alle anderen Lebensformen auf der Erde sehr wahrscheinlich sterben.
Walter Cruttenden erklärt es mit einfachen Worten:
Jeder Grundschüler weiß, dass während der täglichen Rotation der Erde um ihre Achse auf der Sonnenseite die Aktivität zunimmt, Photosynthese und Wachstum stattfinden und der Mensch erwacht und aktiv wird. Umgekehrt schalten, wenn diese Seite des Planeten sich von der Sonne abwendet, die meisten biologischen Systeme ab und werden inaktiv. Das gilt ebenfalls für den Menschen, dessen Körper sich daran angepasst hat, langsam in einen unterbewussten Schlaf zu gleiten, um im Rhythmus dieser tageszyklischen Bewegung neue Energie zu tanken.
Dasselbe Prinzip gilt auch für die jährliche Bahnbewegung der Erde. In den sechs Monaten, in denen die Nord- und die Südhalbkugel sich jeweils in eine Position bewegen, in der sie mehr Licht empfangen (eine Zunahme der Photonen pro Quadratzentimeter, wenn wir die Wintersonnenwende hinter uns lassen), erleben wir eine proportionale Zunahme der Aktivitäten und des Wachstums in der betreffenden Region – und wenn die jeweiligen Hemisphären während der entgegengesetzten sechs Monate weniger Licht empfangen, erleben wir Verlangsamung und Verfall. Es liegt auf der Hand, dass die von unserem nächstliegenden Stern ausgehende Aktivität einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben auf der Erde hat.5
Es hat unzählige Experimente, beobachtbare Phänomene, Hypothesen und wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins von elektromagnetischen Feldern auf die Erde, den Menschen und andere Lebensformen gegeben. Ich würde Ihnen zwar gerne eine Reihe von Beispielen nennen, will mich der Kürze