des Fonds (die Fondsgesellschaft) nimmt dieses Geld und investiert es in verschiedene Produkte. Der Anlageerfolg (oder -misserfolg) wird dann entsprechend den Anteilen der Anleger unter diesen aufgeteilt. Ist der Fonds erfolgreich, steigt der Wert Ihrer Fondsanteile, greift die Fondsgesellschaft bei der Geldanlage daneben, verlieren Sie Ihr Geld. Worin der Fonds investiert, wird vorher festgelegt, bevor man den Anlegern die Fondsanteile zum Kauf anbietet – das kann alles Mögliche sein, alle Produkte, alle Länder, alle Währungen. Sie können wählen zwischen Aktien- und Anleihefonds, zwischen Fonds, die in kaukasische Internetaktien investieren oder französische Unternehmensanleihen.
Eine Spielart von Fonds sind sogenannte Exchange Traded Funds, das sind Fonds, die nicht aktiv von einem Menschen verwaltet werden, sondern einfach stur nach einer festen Regel anlegen; zumeist folgen sie einem Börsenindex wie dem Dax oder dem Dow-Jones-Index. Da sie ohne einen solchen Fondsmanager auskommen, sind diese Produkte deutlich günstiger als Fonds mit einem Fondsmanager (die man auch »aktiv« nennt) – so ein Fondsmanager, der das Geld aktiv verwaltet, kostet eben.
Das Profil eines Fonds hängt davon ab, in welche Produkte dieser investiert. Zwei Dinge müssen Sie beachten: Der Fonds kostet zum einen beim Kauf einen Ausgabeaufschlag (zwischen 2 und 5 Prozent), das kann ordentlich ins Geld gehen. Bisweilen können Sie diesen Aufschlag verhandeln oder im Internet Fonds ohne Aufschlag kaufen. Hinzu kommt noch eine Verwaltungsvergütung, die zwischen 0,5 und 2 Prozent liegen kann, auch das frisst ordentlich Rendite. Wenn Sie einen Fonds bei Ihrer Hausbank kaufen wollen, wird die Ihnen in der Regel die Produkte des eigenen Hauses anbieten – da lohnt es sich, sich vorher zu informieren.
Nicht ganz ohne: Derivate
Derivate sind Finanzprodukte, die sich aus anderen Finanzprodukten ableiten. Sie können sie nutzen, um sich abzusichern oder um wild zu spekulieren. Bauern haben sich bereits vor Jahrhunderten abgesichert, indem sie ihre Ernte bereits verkauften, bevor sie in der Scheune war. Sie einigten sich mit dem Käufer, zu welchem Preis sie ihre Ernte in ein paar Monaten verkaufen würden (man nennt das »auf Termin«). Waren die Preise dann nach der Ernte niedriger als der vereinbarte Preis, dann tat ihnen das nicht weh – sie hatten ja bereits einen festen Preis ausgehandelt. Lag der tatsächliche Preis aber höher, dann tat das zwar weh, war aber nicht existenzbedrohend (das wäre es gewesen, wenn die Preise niedrig gewesen wären und man nicht abgesichert wäre). Die Gegenpartei – derjenige, der mit dem Bauern den Preis ausgehandelt hat –, profitiert hingegen, wenn der tatsächliche Preis höher ist als der ausgehandelte Preis, auf diesem Weg hat er sich vor zu hohen Preisen geschützt. Wie Sie sehen, eine perfekte gegenseitige Versicherung.
Die Produkte nennen sich hier Optionsscheine, Terminkontrakte, Futures – aber im Grundsatz bauen sie alle auf dem oben beschriebenen Prinzip auf. Darauf aufbauend kann man sich nun die wildesten Konstruktionen ausdenken, und die gibt es auch. Wenn Sie sich dafür interessieren, sollten Sie sich weiterführende Literatur besorgen, die Dinge werden hier sehr schnell sehr kompliziert.
Derivate können der Absicherung dienen oder der hemmungslosen Zockerei, es kommt darauf an, was man mit ihnen macht. Faustregel: Fassen Sie Derivate nur an, wenn Sie wirklich verstanden haben, was Sie da machen.
Alles, was Geld bringt: Alternative Investments
Unter dem Sammelbegriff »alternative Investments« finden sich solche Produkte wie Hedgefonds, Rohstoffe oder exotische Investments wie Holz – alles, was nicht in die anderen Kategorien hineinpasst. Wer hier einsteigen will, muss sich extrem gut auskennen; zudem sollten Sie maximal 10 Prozent Ihres Geldes in solche Positionen investieren.
Das Einmaleins der Geldanlage
Wenn Sie nun also in der glücklichen Lage sind, etwas Geld beiseitezulegen, dann möchten Sie natürlich auch, dass dieses Geld erstens sicher anlegt ist, dass Sie zweitens bei Bedarf schnell an dieses Geld kommen und drittens möchten Sie auch ein wenig Rendite dafür sehen – also eine angemessene Belohnung dafür erhalten, dass Sie auf Ihr Geld verzichten und das Risiko eingehen, davon etwas zu verlieren. Damit das funktioniert, müssen Sie ein paar goldene Regeln des Investierens beachten. Wir müssen reden über:
den Zinseszins,
Risiko und Rendite,
Liquidität,
Diversifikation und
die Passgenauigkeit der Anlage.
Das achte Weltwunder: Der Zinseszins
Die Idee des Zinseszinses wurde schon als stärkste Kraft im Universum, als achtes Weltwunder, als größte Erfindung der Menschheit gepriesen. Dabei ist das Prinzip ganz einfach: Man fängt mit einem kleinen Betrag an, der verzinst wird, auf die Zinsen, die man auf diesen Betrag erhalten hat, bekommt man wieder Zinsen – und so weiter. Ein einfaches Beispiel: Sie legen 100 Euro an und bekommen jedes Jahr einen Zins von 10 Prozent. Die Zinszahlung – und das ist die wichtige Annahme – legen Sie wieder zum gleichen Zinssatz an. Und so sieht das dann aus:
Nach einem Jahr sind aus den 100 Euro 110 Euro geworden, nämlich die ursprünglichen 100 Euro plus 10 Euro (= 10 Prozent von 100) Zinsen.
Aus diesen 110 Euro werden, wenn man sie wieder ein Jahr anlegt, 121 Euro, nämlich die ursprünglichen 110 Euro plus 11 Euro (= 10 Prozent auf 110 Euro).
Sie ahnen, was passiert: Legt man diese 121 Euro ein weiteres Jahr an, so werden das 133,10 Euro, nämlich die ursprünglichen 121 Euro plus 12,10 Euro Zinsen (= 10 Prozent von 121 Euro).
Nach drei Jahren sind aus den 100 Euro bereits 133,10 Euro geworden, einfach durch Nichtstun. Die Botschaft dieser Rechnung ist klar: Je länger Sie Ihr Geld anlegen, umso mehr Zeit hat es, sich ohne Ihr weiteres Zutun zu vermehren. Je früher Sie also mit dem Sparen anfangen, umso mehr werden Sie später ernten.
Die 72er-Regel: Wenn Sie ungefähr wissen wollen, nach wie vielen Jahren sich eine Anlage bei gegebenem Zins verdoppelt, nehmen Sie einfach die Zahl 72 und dividieren diese durch den Zinssatz. Also: Wenn Sie 100 Euro zu einem Zinssatz von 3 Prozent anlegen, dann werden aus diesen 100 Euro nach rund 72 : 3 = 24 Jahren 200 Euro.
Risiko und Rendite
Das ist die goldene Regel des Investierens, und sie gilt immer: Je ertragreicher eine Investition ist, umso teurer ist sie. Also: Entweder Sie lassen Ihr Geld auf dem Sparbuch, wo es nur wenig Zinsen gibt (wenn überhaupt), aber sicher ist, oder Sie stecken Ihr Geld in Aktien oder andere Produkte, die mehr Ertrag versprechen, aber dafür ein höheres Risiko haben, dass Sie das eingesetzte Geld verlieren. Eine Ausnahme von dieser Regel gibt es nicht, nie. Und noch mal: Nein, es gibt keine Ausnahmen, auch keine Geheimtipps.
Wenn Ihnen jemand ein Geschäft anbietet, das absolut sicher ist, aber riesige Gewinne abwirft, zögern Sie nicht: Rufen Sie die Polizei. Vor Ihnen sitzt ein Betrüger.
Immer schön flüssig bleiben: Liquidität
Unter Liquidität versteht man die Verfügbarkeit einer Geldanlage. Bei bestimmten Anlageformen können Sie jederzeit Ihr Geld zurückfordern, bei anderen Anlagen hingegen dauert es eine Weile, das Geld sozusagen aus der Anlage wieder flüssig zu machen – eben liquide. Hier gilt die einfache Regel: Je länger Sie Ihr Geld binden, desto mehr Rendite können Sie verlangen. Wenn Sie darauf bestehen, täglich über Ihr Geld verfügen zu können, gibt es wenig bis gar nichts, wenn Sie aber jemandem Ihr Geld für zehn Jahre überlassen, gibt es schon etwas mehr. Dafür kommen Sie dann halt nicht mehr ohne Weiteres an Ihr Geld, wenn ein Notfall