An ihm sehen wir, wie Gott handelt und denkt. Und die Botschaft Jesu kreist immer um Gott. Es ist bezeichnend, dass das erste und letzte Wort Jesu (im Lukasevangelium) seinen himmlischen Vater nennt: »Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?« – »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.«
Gott als der Absolute und Gott als der Vater gehören zusammen. Wenn er nur »der liebe Gott im Himmel« ist, liegt die Gefahr der Projektion nahe, dass man einen Tröster und Helfer braucht, einen Papa, der nur lieb sein kann. Und wenn man nur an die Unbegreiflichkeit Gottes denkt, ist es schwer, eine persönliche Beziehung mit ihm zu finden. Beide Aussagen sind notwendig für mich, um nicht zu kindlich oder zu abstrakt von Gott zu denken. Es sind, bildlich gesprochen, zwei Pole mit einer Spannung, die Energie, Licht und Wärme im geistlichen Leben erzeugen.
In unserer säkularisierten Gesellschaft ist es für mich nicht immer leicht zu glauben. Ich höre das Klagen des Psalmisten, das ständig im Leiden der Menschheit wiederholt wird. Und vor allem sehe ich Jesus Christus, ausgeliefert am Kreuz, der zwischen Erde und Himmel hängend mit ausgestreckten Armen alle Menschen umfasst: ein Bild der totalen Liebe Gottes. Er ist in die tiefste Dunkelheit gesunken, als er schrie: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Dieses Glaubensbekenntnis trotz allem wird immer meinen Glauben an Gottes Mysterium bewahren.
Klaus Dietz SJ, Stockholm, geb. 1941
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