Hermann Pius Siller

Letzte Erfahrungen


Скачать книгу

Auferstandenen erfahren – Gratuität erfahren

       12. Bekenntnis einer johanneischen Erfahrung

      Eine biblische SituationDie Antwort der johanneischen GemeindeEin geschichtlicher MomentDie Liebeserklärung

       D Begriffliche Annäherungen an letzte Erfahrungen

       13. Erfahrung: Phrase oder Funktion?

      Newman und RahnerAktualität des ProblemsKonkrete Erfahrung

       14. Elemente eines phänomenologischen Begriffs

      BewusstseinGegebenesErfassenErfahrenseinZusammenhängeHorizonteErfahrungen „radikaler Endlichkeit“Erfahrung des Transzendierens

       15. Jenseits der Horizonte

      JenseitsTranszendenz der Liebe

       16. Lebensweltliche Erfahrung und Glaubenserfahrung

      LebensweltlichGeschichtlichErscheinen des Absoluten

       17. Das Sakramentale

      Eine VergewisserungDas PropositionaleDie Kirche erfahren

       18. Nach 2000 Jahren

      Pluralität der PerspektivenHistorische und dialektische ErfahrungHermeneutische ErfahrungDer Sprechakt des „Überlieferns“In der Überlieferung Jesus Christus erfahren

       19. Zeitlichkeit von Erfahrung

      Erinnerung und ErfahrungPsychische und kulturelle AmnesieGedächtnis der Leidenden und CompassioMemoria passionis – eine theologische ErfahrungGott erfahren in der Zeit

       20. Ein Anhang: In Erfahrung einweisen

      AllgemeinbildungReziproke BeziehungErfahrung in der reziproken BeziehungKonventionalität von BeziehungenBibel und Liturgie

       Autorenregister

       Vorwort

      Sich wundern über das Vertrauen, das in den Krisen des eigenen Lebens trägt, sich einer schnellen Tröstung über das unaussprechliche Leiden und Sterben der Kreatur enthalten, sich erschrecken über das Risiko, das im Versprechen von Treue zu einem ebenso endlichen und hinfälligen Menschen liegt, immer wieder über gesellschaftliche Entwicklungen besorgt, von politischen Entscheidungen irritiert oder enttäuscht sein, das ist schon immer, doch in der Gegenwart in gesteigerten Maß, für Christen ein Grund, über ihr Christsein nachzudenken. Wie kommt denn in überhaupt in dieser Zeit das noch in die Gänge, was man christlich „Glauben“ nennt, diese merkwürdige Selbstbegrenzung der Vernunft und der Selbstbestimmung, diese Selbstauslieferung und Selbstdistanzierung, diese Lebensführung am Rande des eigenen Vermögens? Sich mit seinem Glauben und ausdrücklich mit Theologie zu befassen, hat doch wohl auch etwas mit dieser Befremdlichkeit zu tun, die darin liegt, sein Leben auf eine andere Wirklichkeit zu setzen als auf die, deren wir uns begreifend und verfügend sicher zu sein wähnen. Wie komme ich zu einer solchen Lebensform? Das Hörensagen, das Gerücht, die Lehre, die Predigt oder auch das vor meinen Augen gelebte Zeugnis anderer allein bringen mich nicht dahin, eine so anspruchsvolle Lebensform auf sich zu nehmen. Das Wort, das Aussprechen einer Einladung oder eines Versprechens, ist das Eine. Es ist zwar unabdingbar, denn das Wort spricht mich auf meine Lebensführung an. Etwas anderes aber ist, ob ich überhaupt darauf ansprechbar bin, also mein angespanntes Hinhörenkönnen, meine Bereitschaft auf die Einladung einzugehen, das Eingeständnis meiner Bedürftigkeit, die mir ein so weitgehendes Versprechen erwünschbar erscheinen lässt. Nicht nur das Wort, auch das vorausgehende Interesse daran verlangt eine Aufmerksamkeit und eine vernünftige Reflexion.

      Wann, wo, vor allem aber in welcher Disposition bin ich ansprechbar? Was ist dem Ankommen des Wortes in meinem Leben schon vorausgegangen? Und was passiert bei diesem Ankommen? Sicher lassen sich nicht alle konkreten Voraussetzungen, ein Gesagtes akzeptabel zu finden, a priori vollständig aufzählen, aber braucht man es deshalb bei einer transzendentalen Offenheit schlechthin, beim „Hörer des Wortes“ oder beim „letzten Wort“ zu belassen? Die Antwort auf die Frage, unter welchen lebensgeschichtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen ich mich auf ein an mich gerichtetes Wort einlasse, es verstehe und für mich gelten lasse,