Bernhard Kohl

Die Anerkennung des Verletzbaren


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N. / ders. / Ruhloff, J. u. a. (Hg.), Umlernen, München-Paderborn 2009, 93-108, hier 100.

      156 Vgl. hierzu Th. Bedorf, Verkennende Anerkennung, 70ff., 75f.

      157 A. Honneth, Kampf um Anerkennung 1994, 182.

      158 Ders., Unsichtbarkeit, 27.

      159 Ebd.

      160 Th. Bedorf, Verkennende Anerkennung, 76.

      161 Martin Seel weist in diesem Zusammenhang mit dem Begriff der „Aufmerksamkeit“ darauf hin, dass eine unnötige Trennung von Anerkennung und Erkennen nicht hilfreich ist. Damit verbindet er seine These, das Anerkennen und Erkennen in genetischem und systematischem Sinn zusammen einhergehen (184), dass es kein primäres Weltvertrauen ohne Anerkenntnis und Erkenntnis geben kann (188). Dies begründet er beispielhaft an Überlegungen zu drei Aspekten der Anerkennung. Im intersubjektiven Bereich nähert er sich über die Missachtung an: Damit Subjekte überhaupt bemerken können, dass eine Missachtung erfolgt ist zumindest rudimentäre Kenntnis, rudimentäres Wissen davon erforderlich, was es bedeutet sozial anerkannt zu sein (195). Ebenso im Bereich der Selbstachtung, also in der rechtlichen Anerkennungssphäre: auch hier stellt die Fähigkeit zu erkennen und so auch anzuerkennen, welches die für ein Subjekt bejahenswerten Antriebe und Bestrebungen sind, die Grundlage für ein Selbstverhältnis dar (195). Den letzten Aspekt benennt Seel als den „ästhetischer Anerkennung“. Hier geht es darum, dass Anerkennungsbeziehungen auf die objektive Welt ausgedehnt werden, um der Einmaligkeit der Welt, den Besonderheiten der übrigen Dinge des Lebens eine nichtinstrumentelle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Auch in dieser ästhetischen Anerkennung, in der Ereignisse um ihrer selbst willen geschätzt werden, spielt die kognitive Dimension eine tragende Rolle, da hierfür ein entwickeltes ästhetisches Bewusstsein und die Fähigkeit zur Abstandnahme von jeder begrifflich-propositionalen Fixierung des Gegenstandsbereichs nötig ist (197f.). Mit seinen Anmerkungen geht es Seel nicht um eine grundsätzliche Kritik Honneths, sondern um eine Justierung des Anerkennungsbegriffs Honneths bzw. dessen Überlegungen zum Verhältnis von Anerkennen und Erkennen. Seel führt deswegen auch den Begriff der Aufmerksamkeit ein, den er für das „übergreifende Kriterium der Bewertung von Anerkennungsverhältnissen“ (201) hält, da Anerkennung in ihrem Kern Aufmerksamkeit ist. „Sie ist Wahrnehmungsfähigkeit, durch die Personen in ein selbstbestimmtes Leben finden und sich, sofern sie ihnen erhalten bleibt, in ihm halten können. Sie ist es in dreifacher Hinsicht: gegenüber anderen, gegenüber sich selbst und gegenüber den Umgebungen ihres Lebens.“ (200). Vgl. M. Seel, Anerkennung und Aufmerksamkeit, insbesondere 197ff.

      162 Vgl. Th. Bedorf, Verkennende Anerkennung, 70f.

      163 Vgl. hierzu A. Honneth, Verdinglichung 2005.

      164 Ebd., 68.

      165 Vgl. ebd., 87f., 93.

      166 Th. Bedorf, Verkennende Anerkennung, 72.

      167 Ebd., 72f.

      168 Vgl. hierzu St. Cavell, Wissen und Anerkennen, in: ders., Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen und andere philosophische Essays, Frankfurt a. M. 2002, 34-75.

      169 A. Honneth, Verdinglichung 2005, 60.

      170 Vgl. ebd., 60.

      171 Vgl. ebd., 38, 42.

      172 Ebd., 39.

      173 Vgl. N. Balzer, Spuren der Anerkennung. Studien zu einer sozial- und erziehungswissenschaftlichen Kategorie, Wiesbaden 2014, 156.

      174 Vgl. G. Luf, Überlegungen zur Theorie der Anerkennung, 74.

      175 Vgl. M. Bär, Mensch und Ebenbild Gottes sein. Zur gottebenbildlichen Dimension von Mann und Frau (EThSt; 101), Würzburg 2011.

      176 Vgl. K. Lehmann, Über das Verhältnis der Exegese als historisch-kritischer Wissenschaft zum dogmatischen Verstehen, in: Pesch, R. / Schnackenburg, R. (Hg.), Jesus und der Menschensohn. Festschrift für Anton Vögtle, Freiburg i. B.-Basel-Wien 1975, 421-434, hier 426f.

      177 Vgl. F. Siegert, Anthropologisches aus der Septuaginta, in: Mittmann-Richert, U. / Avemarie, Fr. / Oegema, G. S. (Hg.), Der Mensch vor Gott. Forschungen zum Menschenbild in Bibel, antikem Judentum und Koran. Festschrift für Hermann Lichtenberger, Neukirchen-Vluyn 2003, 65-74, hier 65.

      178 Vgl. ebd.

      179 Chr. Frevel, Gottesbildlichkeit und Menschenwürde. Freiheit, Geschöpflichkeit und Würde des Menschen nach dem Alten Testament, in: Wagner, A. (Hg.), Anthropologische Aufbrüche. Alttestamentliche und interdisziplinäre Zugänge zur historischen Anthropologie (FRLANT; 232) Göttingen 2009, 255274, hier 269.

      180 Vgl. K. Koch, Imago Dei – Die Würde des Menschen im biblischen Text, in: Berichte aus den Sitzungen der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften e.V. 18 (2000) Hamburg-Göttingen 2000, 16.

      181 Vgl. W. Groß, Gen 1,26-27; 9,6: Statue oder Ebenbild Gottes? Aufgabe und Würde des Menschen nach dem hebräischen und dem griechischen Wortlaut, in: Menschenwürde (JBTh: 15), Neukirchen-Vluyn 2001, 11-38, hier 35.

      182 Vgl. ebd., 36f.

      183 Vgl. K. Koch, Imago Dei, 16.

      184 Vgl. W. Groß, Gen 1,26.27;9,6: Statue oder Ebenbild, 37.

      185 Vgl. U. Wilckens, Theologie des Neuen Testaments 2,2: Die Theologie des Neuen Testaments als Grundlage kirchlicher Lehre. Der Aufbau, Neukirchen-Vluyn 2009, 269.282.

      186 Vgl. Chr. Markschies, Art. Gottebenbildlichkeit II: Christentum, RGG4 3, Tübingen 2000, 1160-1163, hier 1160.

      187 Vgl. J. Eckert, Christus als „Bild Gottes“ und die Gottebenbildlichkeit des Menschen in der paulinischen Theologie, in: Frankemölle, H. / Kertelge, K. (Hg.), Vom Urchristentum zu Jesus. Festschrift für Joachim Gnilka, Freiburg i. B.-Basel-Wien 1989, 337-357, hier 341.

      188 Vgl. L. Thunberg, Der Mensch als Abbild Gottes – Die östliche Christenheit, in: McGinn, B. / Meyendorff, J. / Leclercq, J. (Hg.), Geschichte der christlichen Spiritualität 1: Von den Anfängen bis zum 12. Jahrhundert, Würzburg 1993, 299-317, hier 299f.

      189 Vgl. E. Dassmann, Menschenrechte und Menschenwürde in frühchristlicher Zeit (JBTh; 15), 2000, 151-179, hier 153. In einer von Yves Congar besorgten Auflistung finden sich alle explizit mit der Schöpfungsgeschichte befassten Autoren, worunter sich beinahe alle bekannten Namen der frühen Kirche finden. Vgl. Y. Congar, Le thème du Dieu Créateur et les explications de l’Hexaéméron dans la tradition chrétienne, in: De Lubac, H., L’Homme devant Dieu: Mélanges offerts au Père Henri de Lubac I. Exégèse et patristique, Paris 1963, 189-222, hier 215-222.

      190 Vgl. L. Thunberg, Der Mensch als Abbild Gottes, 301.

      191 Vgl. G. T. Armstrong, Die Genesis in der Alten Kirche. Die drei Kirchenväter (BGBH; 4), Tübingen 1962, 8-15.

      192 Vgl. ebd., 12.

      193 Vgl. K. Koch, Imago Dei, 16.

      194 Vgl. W. Groß, Die Gottebenbildlichkeit des Menschen im Kontext der Priesterschrift (ThQ; 161) 1981, 244-264.; wiederveröffentlicht in: ders., Studien zur Priesterschrift und zu alttestamentlichen Gottesbildern (SBAB; 30), Stuttgart 1999, 11-36, hier 12.

      195 Vgl. G. T. Armstrong, Genesis, 54-56.

      196 Vgl. ebd., 60f.

      197 Vgl. ebd., 70f.

      198 Vgl. St. Otto, Gottes Ebenbild in der Geschichtlichkeit. Überlegungen zur dogmatischen Anthropologie, München 1964, 59.

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