Bruno Meier

Von Morgarten bis Marignano


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Luftschiff | HIER UND JETZT HIER UND JETZT – Bruno Meier – Von Morgarten bis Marignano – Was wir über die Entstehung der Eidgenossenschaft wissen

      Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       Prolog: Eine neue Verbindlichkeit – die Beschwörung der Bündnisse nach dem Alten Zürichkrieg

       1

       Die Legende von der alten Freiheit – Mittelland und Alpenraum im frühen 13. Jahrhundert

       2

       Königsdienst und Reichsfreiheit – die Waldstätte im 13. Jahrhundert

       3

       1291 – ein Wendepunkt?

       4

       Landleute und Täler – die Reichsvogtei Waldstätte 1308/09

       5

       «Hütet euch am Morgarten» – Könige, Adel, Klöster und Länder im Widerstreit

       6

       Ein Brudermord mit Folgen – Bern zwischen Habsburg, den Waldstätten und Savoyen

       7

       Ein Wechsel auf Zeit? Zürich zwischen den Waldstätten und Habsburg-Österreich

       8

       Viehzüchter und Händler als neue Herren – der Adel auf dem Rückzug

       9

       Eine Wende bei Sempach? Städte und Länder im Vorwärtsdrang

       10

       Chaos am Bodensee – die habsburgische Landesherrschaft in Auflösung

       11

       Untertanen statt Landleute – die ersten Gemeinen Herrschaften

       12

       Ein schwieriges Erbe bringt Streit – Zürich, Habsburg und Schwyz im Dreieck

       13

       Ein Friede auf ewig – die «Ewige Richtung» als Versuch eines definitiven Friedensschlusses

       14

       Viel Konfliktpotenzial im Innern – Stanser Verkommnis, Freiburg und Solothurn

       15

       Bereinigungen an Hoch- und Alpenrhein – Schwabenkrieg, Basel und Schaffhausen

       16

       Zwischen Marignano und der Reformation – Soldverträge als Aussenpolitik

       Epilog: Eine gemeinsame Geschichte – die Befreiungstradition im Spiegel der Geschichtsschreibung

       Nachwort

       Anhang

       Glossar

       Zeittafel

       Anmerkungen

       Ausgewählte Quellen und Literatur

       Orts- und Personenregister

      Vorwort

      Freiheit, Unabhängigkeit, Volksherrschaft und Neutralität sind Begriffe, die das Schweiz-Bild von innen und aussen bis heute stark prägen und im politischen Diskurs eine hohe Bedeutung haben. Diese Begriffe sind im schweizerischen Geschichtsverständnis nach wie vor mit der älteren Geschichte verbunden, mit der Entstehungsgeschichte der Eidgenossenschaft, obwohl sie in ihrer realen Bedeutung viel mehr mit der Entwicklung zum Bundesstaat im 19. Jahrhundert zu tun haben. Die Geschichtsforschung hat in den letzten 50 Jahren diese Begriffe in ihrer Bedeutung hinterfragt, relativiert und neu eingeordnet. Sie hat Mythen von Geschichte getrennt und ihre je eigene Bedeutung herausgearbeitet. Die Mythenzerstörer der 1970er-Jahre sind heute bereits im Pensionsalter oder verstorben. Und trotzdem ist dieses alte Geschichtsbild von den freiheitsdurstigen Innerschweizern, die sich ihre Unabhängigkeit gegen die bösen Vögte erkämpft und den Grundstein für die heutige Schweiz gelegt haben sollen, nach wie vor stark in der Öffentlichkeit präsent.

      Auf den folgenden Seiten soll dieses traditionelle Geschichtsbild einer kritischen Befragung nach dem Stand des heutigen Wissens unterzogen werden. Ein Geschichtsbild, das geprägt ist von der erstmaligen Niederschrift der Befreiungsgeschichte im Weissen Buch von Sarnen um 1470, das vom Glarner Politiker und Humanisten Aegidius Tschudi (1505–1572) Mitte des 16. Jahrhunderts in seine endgültige Form gebracht wurde. Tschudi hatte schon früh eine politische Karriere in Glarus und auf eidgenössischer