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Die Bibel nach Martin Luther (1984) - Leseausgabe


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Hauptmann über uns setzen und wieder nach Ägypten ziehen!

      5Mose aber und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Israeliten. 6Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider7und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. 8Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. 9Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der HERR aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen!

      10Aber das ganze Volk sprach, man sollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN über der Stiftshütte allen Israeliten. 11Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? 12Ich will sie mit der Pest schlagen und sie vertilgen und dich zu einem größeren und mächtigeren Volk machen als dieses.

      13Mose aber sprach zu dem HERRN: Dann werden's die Ägypter hören; denn du hast dies Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte herausgeführt. 14Auch wird man es sagen zu den Bewohnern dieses Landes, die da gehört haben, dass du, HERR, unter diesem Volk bist, dass du von Angesicht gesehen wirst und deine Wolke über ihnen steht und dass du, HERR, vor ihnen hergehst in der Wolkensäule am Tage und in der Feuersäule bei Nacht.15Würdest du nun dies Volk töten wie einen Mann, so würden die Völker, die solch ein Gerücht über dich hören, sagen: 16Der HERR vermochte es nicht, dies Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zu geben geschworen hatte; darum hat er sie hingeschlachtet in der Wüste.17So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast: 18»Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er lässt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied.«19So vergib nun die Missetat dieses Volks nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du auch diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher.

      20Und der HERR sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast. 21Aber so wahr ich lebe und alle Welt der Herrlichkeit des HERRN voll werden soll: 22Alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, 23von denen soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe; auch keiner soll es sehen, der mich gelästert hat.24Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen, 25während die Amalekiter und Kanaaniter in der Ebene wohnen bleiben. Morgen wendet euch und zieht in die Wüste auf dem Wege zum Schilfmeer!

      26Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: 27Wie lange murrt diese böse Gemeinde gegen mich? Ich habe das Murren der Israeliten, womit sie gegen mich gemurrt haben, gehört. 28Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR: ich will mit euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt. 29Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen. Alle, die ihr gezählt seid von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt, 30wahrlich, ihr sollt nicht in das Land kommen, über das ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns. 31Eure Kinder aber, von denen ihr sagtet: Sie werden ein Raub sein, die will ich hineinbringen, dass sie das Land kennenlernen, das ihr verwerft. 32Aber eure eigenen Leiber sollen in dieser Wüste verfallen. 33Und eure Kinder sollen Hirten sein in der Wüste vierzig Jahre und eure Untreue tragen, bis eure Leiber aufgerieben sind in der Wüste. 34Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land erkundet habt – je ein Tag soll ein Jahr gelten –, sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen, auf dass ihr innewerdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe. 35Ich, der HERR, habe es gesagt und wahrlich, das will ich auch tun mit dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und dort sterben.

      36So starben vor dem HERRN durch eine Plage alle die Männer, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, und die zurückgekommen waren und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten,37dadurch dass sie über das Land ein böses Gerücht aufbrachten. 38Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben von den Männern, die gegangen waren, um das Land zu erkunden.

      39Als Mose diese Worte allen Israeliten sagte, da trauerte das Volk sehr. 40Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Hier sind wir und wollen hinaufziehen in das Land, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt. 41Mose aber sprach: Warum wollt ihr das Wort des HERRN übertreten? Es wird euch nicht gelingen. 42Zieht nicht hinauf – denn der HERR ist nicht unter euch –, dass ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. 43Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber und ihr werdet durchs Schwert fallen, weil ihr euch vom HERRN abgekehrt habt, und der HERR wird nicht mit euch sein. 44Aber sie waren so vermessen und zogen hinauf auf die Höhe des Gebirges; aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose wichen nicht aus dem Lager. 45Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis nach Horma.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Von Speis- und Trankopfern

      4. Mose 15

      Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch zur Wohnung geben werde, 3und ihr dem HERRN Feueropfer darbringen wollt von Rindern oder von Schafen, es sei ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer oder um ein besonderes Gelübde zu erfüllen oder als freiwillige Gabe oder bei euren Festen, um dem HERRN einen lieblichen Geruch zu bereiten, 4dann soll, wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, als Speisopfer ein Zehntel feinstes Mehl dazutun, vermengt mit einer viertel Kanne Öl, 5und als Trankopfer auch eine viertel Kanne Wein zu dem Brandopfer oder zu dem Schlachtopfer, zu jedem Schaf, das geopfert wird. 6Wenn aber ein Widder geopfert wird, sollst du als Speisopfer darbringen zwei Zehntel feinstes Mehl, mit einer drittel Kanne Öl vermengt, 7und als Trankopfer auch eine drittel Kanne Wein. Das sollst du dem HERRN zum lieblichen Geruch opfern. 8Willst du aber ein Rind zum Brandopfer oder zum besonderen Gelübdeopfer oder zum Dankopfer dem HERRN darbringen, 9so sollst du zu dem Rind als Speisopfer hinzutun drei Zehntel feinstes Mehl, mit einer halben Kanne Öl vermengt, 10und als Trankopfer auch eine halbe Kanne Wein. Das ist ein Feueropfer für den HERRN zum lieblichen Geruch. 11So sollst du tun mit einem Stier, mit einem Widder, mit einem Schaf oder mit einer Ziege. 12Wie die Zahl dieser Opfer, so soll auch die Zahl der Speisopfer und Trankopfer sein.

      13Wer ein Einheimischer ist, der soll es so halten, wenn er dem HERRN opfern will ein Feueropfer zum lieblichen Geruch. 14Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt oder unter euch bei euren Nachkommen lebt und will dem HERRN ein Feueropfer zum lieblichen Geruch darbringen, so soll er es halten wie ihr. 15Für die ganze Gemeinde gelte nur eine Satzung, für euch wie auch für die Fremdlinge. Eine ewige Satzung soll das sein für eure Nachkommen, dass vor dem HERRN der Fremdling sei wie ihr.16Einerlei Gesetz, einerlei Recht soll gelten für euch und für den Fremdling, der bei euch wohnt.

      17Und der HERR redete mit Mose und sprach: 18Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch bringen werde, 19und ihr esst von dem Brot des Landes, so sollt ihr dem HERRN eine Opfergabe darbringen: 20Als Erstling eures Teigs sollt ihr einen Kuchen als Opfergabe darbringen. Wie die Opfergabe von der Tenne, 21so sollt ihr auch dem HERRN den Erstling eures Teigs geben für alle Zeit.

      Über Sünden aus Versehen und aus Vorsatz

      22Und wenn ihr aus Versehen eines dieser Gebote nicht tut, die der HERR dem Mose gesagt hat, 23irgendeins von allem, was der HERR euch durch Mose geboten hat, von dem Tage an, da er anfing zu gebieten, und fortan für alle Zeit, – 24wenn nun ohne Wissen der Gemeinde etwas versehen würde, so soll die ganze Gemeinde einen jungen Stier als Brandopfer darbringen zum lieblichen Geruch für den HERRN samt seinem Speisopfer