Bindung/Gemeinschaft
Individualität/Freiheit
Selbstwert/Anerkennung
Besitz/Erkenntnis
Ideale/ Gerechtigkeit
Die ewige Konstante im sich verändernden Ideale-/Gerechtigkeitsbedürfnis: Die Vergeltung
Freude/Genuss
Der innerste Kreis
Wirksamkeit/Macht
Hingabe/Gelassenheit
Ganzheit/Einheit
7. Frustration und Kränkung
Die Macht der Bedürfnisse
Die Rachedynamik bei Frustration und Kränkung
Die vier seelischen Automatismen
Blockade
Schmerz
Scham
Aggression
1. Rache gegen den Kränker 157
2. Verschobene Rache an Unbeteiligten 159
3. Aggression gegen sich selbst
Dispositionen der Aggressionsrichtung
Ausstieg aus der Rachespirale
8. In der Balance - die Integration der Polaritäten
Integrität
Alexander von Humboldt
Pippi Langstrumpf
9. Der Kampf um den freien Willen
Von Göttern, Dämonen und anderen unsichtbaren Kräften
Unerledigte Bedürfnisse unserer Ahnen
Eine Lebensbedrohung
Anfälle von Lebensmüdigkeit
Das Veto-Recht des Bewusstseins
Transgenerationale Forschungen und Theorien
Zur Transformation des Seelenbegriffs
Vorstellungen von der unsterblichen Seele
10. Gedankenwelten
Jenseits der Raum-Zeit-Dimension
Unsterbliche Selbst-Repräsentanzen?
Grußwort
Wer viele der zahlreichen Beiträge in der Fachliteratur zu den einschlägigen Themenfeldern lesen durfte oder musste, wird überrascht sein, so interessante und neuartige Aspekte zu finden, wie die Autorin sie entwickeln konnte. Und dies auf der Basis tiefgehender Untersuchungen, vor allem aber auch aufgrund ihres langjährigen beruflichen praktischen Wirkens. Erkenntnisse aus erster Hand, möchte man konstatieren. So jedenfalls ist mir ihr kreatives Schaffen in all den vielen Jahren, in denen ich ihre Aktivitäten mit verfolgen durfte, erkennbar geworden: neue wichtige modifizierte Ansätze gerade auch im interdisziplinären Kontext insbesondere mit neurowissenschaftlichen Perspektiven.
Ihre Aussagen über die Wechselwirkungen von Bedürfnissen, Motiven und Handeln im Spannungsfeld steter Gegensätze schaffen in der Tat spannende Einsichten und neuartige Perspektiven für die realen Spielräume menschlichen Willens. Und das alles ist von der Autorin so anschaulich und für ein so grundlegendes Werk wirklich spannend geschrieben, ja man könnte sagen, in Worten erläuternd komponiert, dass man es einem breiten Leserkreis nur empfehlen kann.
Sie konzentriert sich dabei besonders auf die psychischen und geistigen Existenzräume. Zusätzlich und ebenfalls integrierend müssen wir aber auch die physischen, biologischen und nicht zuletzt auch seelischen Existenzräume in unserer gesamten Lebensweise in eine stabilisierende Balance bekommen. Alle fünf interagierenden Existenzräume haben ihre eigenen Instanzen, mit spezifischen In- und Outputs für unser gesamtes Verhalten. Und keiner davon darf zum alleinigen Dominator werden, da dies jeweils zu extremen Verzerrungen unseres individuellen Profils, ja sogar zu fundamentalistischen Verhaltensmustern führen kann.
Die Autorin begnügt sich aber nicht mit den notwendigen und grundlegenden Erkenntnissen in Ihrem Themenfeld, sondern findet immer wieder kluge anwendungsbezogene Überleitungen, die für jede praktische Unterstützung nutzbar sind. Der aufgeschlossene Leser erfährt die besondere Chance, aus ihren Ableitungen und Anleitungen seine eigenen praktischen Lehren zu ziehen. Der gründlich und fachlich aufbereitete Text der Autorin macht das Lebenswerk von Evelin Kroschel-Lobodda von Seite zu Seite spannender.
Sie hätte es als Persönlichkeit und als Fachfrau sehr verdient, dass ihre fachlichen und literarischen Leistungen gerade auch von jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Dies vor allem auch im Sinne einer realistischen und Erfolg versprechenden Betreuung von Individuen auf allen handelnden Ebenen unserer Gesellschaft und von betroffenen Gruppen innerhalb und außerhalb unserer Organisationen. Unsere Zeit der digitalen Evolution ruft geradezu nach personalisierten und multidisziplinären Untersuchungen und Anleitungen. In diesem gesamten Kontext sollte die vorliegende Schrift besondere Achtung und eine spezielle Würdigung finden.
Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Szyperski (†), www.sylter-runde.de
Sylt, im November 2015
Geleitwort
Für meine Frau, Dr. Evelin Kroschel-Lobodda, hatte die Suche nach Erkenntnis zeitlebens erste Priorität: vom ersten VHS-Kurs als Dozentin, über das Psychologie- und Philosophiestudium, bis zur Promotion und der bereits parallellaufenden therapeutischen Praxis. Es folgten Jahre in der Wirtschaft, mit der Aufgabe der psychologischen Unternehmens- und Wirtschaftsberatung für Konzerne, mittelständische Unternehmen, Behörden, Gewerkschaften und Betriebsräte.
Diese Suche zog sich als roter Faden kontinuierlich durch ihre Arbeit und war bereits bei ihrer ersten Veröffentlichung »Was passiert in der Psychotherapie?« erkennbar. Auch alle anderen Publikationen, wie ihr Buch Die Weisheit des Erfolgs und diverse Beiträge z. B. für die Zeitschrift GESTALTTHERAPIE oder auch ihre gezielten bzw. systematischen Auftragsarbeiten in der Wirtschaft folgten diesem Prinzip. Sie blieb sich dabei immer treu und lehnte dementsprechend auch Aufträge ab.
Sie setzte sich unter anderem mit den Arbeiten des Psychologen Abraham Maslow auseinander und wollte seine Motivationstheorie, die Bedürfnispyramide, vervollständigen und auf eine qualitativ neue Ebene bringen. Mit ihrem Polarisierungsmodell, der Definition vom Bedürfnis zum Motiv, dem Motivrad, ergänzt durch die Theorie der aus Kränkungen entstehenden Rachedynamik, wird sich mit der Resonanz auf das nun vorliegende Buch zeigen, ob ihr Anspruch in Erfüllung gegangen ist.
Zunächst arbeitete sie praktisch und sammelte Erfahrungen in der Wirtschaft etc., danach begann ihre sehr konzentrierte Forschungsarbeit. Auf der Grundlage ihres systematisch gespeicherten Erfahrungswissens, begann sie mit der Aufarbeitung der diesbezüglich relevanten Weltliteratur: von den Upanishaden, über Homer, Shakespeare, Goethe, Nietzsche, Schopenhauer, Sigmund Freud, C. G. Jung, Thomas Mann bis zum neusten Stand der Gehirnforschung. Neben den universalen Bedürfnissen und den sich daraus ableitendenden Motiven drängte sich auch das Thema ›Der freie Wille‹ in ihren Fokus.
Da ihr die Dimensionen und das Konfliktpotenzial ihrer Arbeit sehr bewusst waren, hatte ihr Anspruch auf Tiefe oberste Priorität, was sie mit zunehmender Erschöpfung bezahlte. Der Vollendung ihrer Arbeit, ihres Lebenswerkes, folgte eine mehrmonatige Krankheit, sie verabschiedete sich leise von dieser Welt und schlief friedlich, fast sorglos, neben mir ein.
Ich habe meine Frau auf ihrem Erkenntnisweg begleitet und teile ihre An- und Einsichten. Neben meiner großen persönlichen Wertschätzung und einer selbstverständlichen