Henning Schröder Probst und Pastor
Erwähnenswerte Personen aus dem Kirchspiel Sottrum
Harm Döhrnemann Bauer in Bötersen
Cordt Döhrnemann Harms Bruder
Beke Döhrnemann Cordts Ehefrau
Maria Hastedt geb. Döhrnemann Harms Tochter
Andere Personen
Herman Höborg Bürger in Buxtehude
Hier sind nur jene Personen aufgeführt, die am Geschehen wesentlich beteiligt sind. Dieses Register soll dem Leser zur Orientierung über die im Roman erwähnten Personen dienen.
Weitere, wichtige am Geschehen beteiligte Personen
Margaretha Sonnenberg, Rotenburg
Zillie Bassen, Wittkopsbostel
Cillia Meinken, Oldenhöfen
Anna Veersemann, Ostervesede
auch „Piepen Annken“ genannt
Catharina Heitmann, Abbendorf
auch Catharina „Budden“ genannt
Grete (Margarethe) Heitmann, Westeresch
Anna Hastede, geb. Dreyer, Hetzwege
N.N., eine Frau aus Westerholz
[siehe unten unter Hibbel Röhrs]
Anna Ratchen, Westervesede
Diese Frauen wurden von Gretge Meinken, Mettes Tochter, 1664 als Zauberinnen und Hexen beschuldigt. Über das Schicksal einiger dieser Frauen habe ich in meinen historischen Romanen bereits berichtet.
Hibbel Röhrs, geb. Holsten Tibke Hollmanns
Patin 1607
Gretges Hebamme 1646
Beschuldigte 1664
Glossar
Altenteiler Bauer, der die Führung seines Hofes an seinen Nachfolger übergeben hat
Bademutter ortsübliche Bezeichnung für Hebamme
Braukufe Braubottich
Flett Diele mit offener Feuerstelle im Niedersachsenhaus
Greinen greinende Kinder = wimmern
Hagestolz Junggeselle
Häusling Bewohner eines kleinen Hauses ohne Ackerland
Häuslingshaus kleines Haus, gehört zu einem Hof
Herrenmeier Erbpächter eines Amtshofes
Hester kleines Bäumchen
Holzklotschen geschnitzte Holzschuhe
Höllmannsloch überlieferte Bezeichnung eines Holzverschlages des Scheeßeler Untervogts,
in dem Menschen, vergleichbar einer Zelle bei der Polizei, eingesperrt wurden.
Kate kleines Haus mit wenig Ackerland
Kötner Bewohner einer Kate
Leibchen Mieder zum Schnüren
Magister Doktorand mit Studium, z. B. Jurist
Neptis Enkelin
Pollholz am Waldboden liegendes Astwerk
Prieche Empore in der Kirche
Rähm Funkenschutz über dem offenen Feuer
Schauer überdachter Unterstellplatz für Fuhrwerke
Schürken Zahnkrämpfe bei Kindern
snacken Plattdeutsch für „sich unterhalten“
Voller Hof ein ungeteilter Hof, Vollhof Hele Hoff
Wams Unterziehjacke
Das Flett 1
Das Zweiständerhaus in Niedersachsen2
1 Abb. 2 Grundriss eines Niedersachsenhauses mit Flett und Diele aus: Gerhard Eitzen, Bauernhausforschung in Deutschland, Seite 240 Abb. 15.2 Maßstab 1:200
2 Abb. 3 aus Fachwerkhaus aus Wilhelm Bomann, Bäuerliches Hauswesen und Tagewerk im alten Niedersachsen, Seite 6.
Prolog
29. Juni 1664
Es war später Nachmittag. Die Apothekerfamilie Aldendorfer hatte sich vor ihrem Haus an der schmalen, kopfsteingepflasterten Straße versammelt, die parallel zur Vorstadt verlief. Georg Aldendorfer, das Familienoberhaupt, war in ein angeregtes Gespräch mit dem Rotenburger Küster vertieft, als sie die plötzliche Unruhe, die die Menschen auf der Straße ergriff, aufhorchen ließ. Aldendorfer und der Küster blickten gespannt auf.
Sie erkannten Meister Hans, den hiesigen Henker, der auf seinem kräftigen Rappen aus Richtung der Burg kommend, langsam auf sie zuritt. Hans schleifte einen großen, länglichen Gegenstand an einem Strick über das Steinpflaster.
Als er nur noch einen Steinwurf entfernt war, schnappte Aldendorfer nach Luft. Nun konnten er und die Umstehenden erkennen, was Hans so achtlos hinter sich herzog: Es war ein Mensch, am Hals angebunden, mit zerrissenen Kleidern, blutig geschunden. Schockiert und gleichsam neugierig versuchte Aldendorfer, das Geschehen genauer zu erfassen. Das Geschöpf war eine alte Frau, das erkannte er jetzt, Arme und Beine hingen schlaff am Körper. Die Frau war tot.
Regina, Aldendorfers Frau, ließ ein Wimmern ertönen, sie drehte sich zur Seite und erbrach sich. Sie hatte die Tote erkannt. Es war Mette Meinken.
Als der schauerliche Reiter vorbeigezogen war, sagte der Küster zu Georg: „Das muss die alte Meinken gewesen sein. Sie hat sich heute Morgen in der Zelle umgebracht. Ich weiß es von meinem Schwager.“
„Was ist eigentlich mit dem Fuhrmann und seiner Tochter?“, fragte er den Küster vorsichtig. Der zuckte kurz mit den Schultern, verabschiedete sich rasch und entfernte sich eilends. Auch ihm war übel geworden. Er wollte es sich nur nicht anmerken lassen.
Im Amt verbreitete sich die Kunde wie ein Lauffeuer:
„Die alte Hexe Mette ist tot!“
Das Niedersachsenhaus 1
1 Abb 4 ...aus Gerhard Eitzen, Bauernforschung in Deutschland, Seite 416, Abb.A, Zweiständerhaus mit Walmdach, erbaut 1650