Benjamin Webster

Das Simbara Geheimnis


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auf die Explosion konzentrierte und nicht die Dünen beobachtet hatte. Sie wären nicht nur eine leckere Mahlzeit für sie gewesen, sondern sie hätten auch lästige Zeugen beseitigt. Wer weiß warum sie die Düne gesprengt hatten, vielleicht um Beweise für Raubzüge zu beseitigen. Sie konnten lange spekulieren, aber den Grund würden sie wohl nie erfahren. Philippe robbte sich ganz vorsichtig wieder hoch und nahm hinter einem Strauch Deckung. Er schaute nach was die Mafia, wie er sie nannte, weiter taten. Das Schiff nahm jetzt Kurs auf die großen Dünen hinter denen sie jetzt lagen. „Bitte nicht, großer Klabauter, bitte nicht“, flehte Philippe. Aber das Schiff wollte scheinbar nur Fahrt aufnehmen und bog dann Steuerbord auf See hinaus. Nach zehn Minuten war der Spuk vorbei, das Schiff bog ums Festland herum und verschwand am Horizont. Alle atmeten auf. „ Das ging ja gerade noch einmal gut. Danke Philippe für deine rechtzeitige Warnung. Hätte uns allen den Kopf kosten können“, sprach Golan Gabrius zu Philippe und drückte ihn fest an sich und die anderen taten es genauso. „Ach isse gut, ich kann doch meine Freunde nicht als Braten enden lassen. Wase solle ich denn mache ohne euch“, erwiderte er und Gali sagte noch kleinlaut: „ Ab und zu kann man dich doch gebrauchen, bist halt mein großer Freund.“, und setzte sich auf seinen Schnabel und rieb seine Wange. Philippe war sichtlich gerührt. „ So isse jetzt genug, fehlt nur noch das ihr mir einen Kranz aus Mädchengemüse flechtet und aufsetzt“, sagte Philippe abschließend und ging die Düne herunter und die andere folgten ihm. Unten angekommen, wartete schon die nächste Überraschung auf sie. Etwa zehn Meter neben ihrem Lager entfernt, war plötzlich ein Loch von fünf Meter Durchmesser. Es sah aus wie eine Röhre, die schräg nach unten führte. Philippe stand dem Loch am nächsten. Er drehte sich um und sagte zum Professor: „So Professor jetzt bisse du dran. Wase isse das, woher komme das und wo gehe das hin, also?“ Der schaute ratlos die anderen an, er wusste es ja auch nicht. Golan Gabrius stand jetzt neben dem Professor und sprach: „Professor ich bin schon über fünfzehn Jahre im Waldland und ich schwöre dir in all diesen Jahren war es noch nicht einmal so aufregend, wie hier in den letzten Stunden bei euch. Ich glaube ich kündige meinen Job, oder lasse mich beurlauben und gehe das nächste Mal mit euch mit. Das ist ein Leben nach meinem Geschmack. Endlich ist einmal Feuer unterm Dach und leben in der Bude, wie es Philippe immer sagt.“ Die zwei Triwies setzten sich sofort beim Professor auf den Schnabel und sagten in Duett: „Ich auch, ich auch, ich auch.“ Der Professor schaute in die Runde und überlegte einen Moment bevor er ganz ruhig zu reden anfing: „Mein lieber Golan, bevor du eine solche spontane Entscheidung triffst, sind da noch ein paar Fragen zu klären. Erstens: Wer macht deine Arbeit im Waldland, du vertrittst immerhin Recht und Ordnung dort und bist der oberste Gesetzeshüter und hier wärst du nicht der Oberste. Zweitens: Bist du solchen Strapazen gewachsen. Du müsstest viel laufen, buddeln und sonstige körperliche Anstrengungen denen du ausgesetzt wärst, sogar Plattfüße. Drittens: Kann ich das nicht alleine entscheiden. Bei uns geht es ganz demokratisch zu, alle entscheiden ob du darfst oder nicht. Und Viertens: Über euch muss euer jeweilige Chef entscheiden ob ihr oder ob ihr nicht mitgeht, das wären für dich Gali - Philippe und bei dir Maldo - Kikki, denn schließlich seid ihr deren persönlichen Triwies.“ Jetzt war Golan Gabrius an der Reihe: „Erstens: Meine Frau Golan Fibrius III kann meine Amtsgeschäfte weiterführen, schließlich ist sie mein Stellvertreter und auch sie hat Rechtswissenschaften studiert und sie hätte bestimmt nichts dagegen einzuwenden, wenn ich einmal für eine gewisse Zeit dem Staat Simbara auf andere Art und Weise diene. Zweitens: Ich bin durchaus in der Lage diese Strapazen zu meistern. Ich bin Topfit und Plattfüße habe ich schon lange. Drittens: Werde ich mich jedem unterordnen, wenn es verlangt wird. Ich bin der Frischling im Team und da ist die Hackordnung einzuhalten. Das es demokratisch hier zugeht ist ein weiterer Grund dafür, dass ich mitmachen möchte.“ Als letzter kamen die Triwies an die Reihe. Sie setzten sich bei Philippe und Kikki auf die Schnäbel. Als erster fing Gali an: „Ich muss einfach mit, denn wenigstens einer sollte auf dich aufpassen, dass dir und den anderen nichts passiert, oder kannst du fliegen?“ Und Maldo machte es kurz und bündig und sagte zu Kikki: „Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Ich schließe mich den Ausführungen meines Vorredners voll und ganz an.“ Das Gelächter war wieder riesengroß, so klein die zwei, aber frech wie ein großer. Es kam zur Abstimmung. Die sechs zogen sich zurück und der Professor nahm sein Tagebuch aus dem Rucksack. Er fing an: „Ersten Tagesordnungspunkt: Die Aufnahme von Golan Gabrius ins Grabungs- und Expeditionsteam. Wer ist dafür, ich bitte um Handzeichen?“ Alle hoben die Hand. „Einstimmig angenommen 6:0. Wer ist dafür, dass die zwei Triwies Gali und Maldo ins Team aufgenommen werden?“ Alle hoben die Hand. „Einstimmig angenommen 6:0. Sind die zwei persönlichen Verantwortlichen der Triwies Philippe und Kikki damit einverstanden?“ Beide hoben die Hand. „Einstimmig angenommen 2:0. Damit ist alles geklärt. Noch Fragen? Somit ist die Abstimmung beendet.“ Der Professor notierte alles in seinem Buch und sie gingen zur Verkündung des Beschlusses zu den „Frischlingen“ und bestätigten ihnen ihre Aufnahme ins Team. Alle waren froh, dass Golan und die Triwies jetzt mit im Team waren. Philippe konnte es nicht lassen um Gali zu foppen. Er fragte den Professor und zwinkerte dabei mit einem Auge: „Wie viele Leute hat denn jetzt unser Team?“ Professor: „Ich weiß es nicht genau.“ Philippe: „Ich glaube acht Leute.“ Professor: „Ach ja und wie kommst du auf acht?“ Philippe: „Sieben Leute und zwei halbe Portionen sind Acht.“ Alle amüsierten sich darüber, keiner nahm Philippe den Scherz krumm. Bis jetzt war alles gut, wäre da nicht dieses Loch von fünf Meter Durchmesser. Sie schauten es sich genauer an. Samir wickelte sich ein Seil um den Bauch und ließ sich tiefer abseilen. Maldo ging mit, da er im Dunkeln besser sehen konnte. Er sollte es auch sein, der eines der größten Geheimnisse von Simbara entdeckte. Das Seil an dem Samir hing war nicht lang genug, um ihn ganz ans Ende des Tunnels zu bringen. Maldo sagte ihm er werde noch ein Stück weiter fliegen, da der Tunnel groß genug ist. Er wollte nur schauen, wie weit es noch bis zum Ende ist. Es sprach nichts dagegen. Maldo ist ein exzellenter und erfahrener Flieger, und die Röhre oder Tunnel war groß genug dafür. Er flog also weiter. Er konnte klar erkennen, dass ein Stück weiter unten etwas Helles leuchtete. Nach weiteren fünfundzwanzig Metern sah er es ganz deutlich. Es war eine grüne leuchtende Tafel, darauf stand etwas in einer Sprache die er nicht kannte. Er setzte sich darauf und las vor „EXIT AIR“. Er sah auch die roten Punkte die an den Wänden sich rauf und runter bewegten. Ein Teil von ihnen stand aber fest und bildete den Umriss eines Rechteckes. Aus dem Rechteck ragte etwas heraus, das wie ein Ast aussah. Es flog einfach hin und setzte sich darauf. Auf einmal bewegte sich das Rechteck nach innen in den Raum. Er blieb einfach auf seinem vermeidlichen Ast sitzen und wartete in aller Ruhe ab was weiter geschah. Das Rechteck blieb stehen. Er sah jetzt in einen großen Raum hinein, in dem es weitere unzählige grüne leuchtende Tafeln gab, nur mit unterschiedlichen Aufschriften. In der Mitte des Raumes sah er Kristalle, die der Professor aus der Höhle mitgebracht hatte. Sie pulsierten in einem matten gelblichen Licht. Maldo hatte keine Ahnung was das sein könnte und mache sich mit seinem Wissen auf dem Rückweg. Sie zogen Samir wieder hoch und Maldo berichtete was er unten gesehen und erlebt hatte. Da er die Sprache nicht konnte, malte er die Schrift mit dem Schnabel in den Sand. Golan Gabrius und der Professor kannten die Sprache, es war englisch. Maldo schrieb alles was er an Schriften gesehen hatte in den Sand. Sie übersetzten Eingang, An und Aus, Ausgang, Ausgang Luft, Kraft, Nothalt, Störung, alles in Ordnung, Kontrollzentrum, Chlorophyll Einlass, und Laden. Mit alledem konnten sie noch nichts anfangen. Erst als Maldo das Innere mit den Kristallen beschrieb, ergab es ein Bild. Aller Wahrscheinlichkeit nach könnte es sich um ein altes Kraftwerk handeln. Aber ein Kraftwerk in Simbara, wofür brauchen wir ein Kraftwerk? Diese und andere Überlegungen machte sich der Professor. „Also wir haben wieder etwas entdeckt, dass unser Interesse geweckt hat. Ob es wichtig ist, für unsere weiteren Grabungen, wissen wir nicht, aber scheinbar war es einmal wichtig für Simbara. Die Frage ist jetzt nur, prüfen wir es jetzt oder erst im Frühjahr. Immerhin haben wir schon Anfang November und der Winter steht vor der Tür und es ist noch allerhand im neuen Museum zu tun.“ Golan meldete sich zu Wort: „Meines Erachtens sollten wir die Sache im Frühjahr in Angriff nehmen. Die Zeit bis dahin könnte man für weitere Recherchen nutzen. Vielleicht lässt sich das ein oder andere über das Kraftwerk in Erfahrung bringen. Ich könnte z. B. alte Studienkollegen aufsuchen und nach Literatur nachfragen. Wie der Professor schon sagte, ist es ja auch noch das neue Museum einzurichten und die Geschichte von dieser Unternehmung will auch erst geschrieben sein.“ Der Professor ließ abstimmen. 9:0 einstimmig angenommen, wir machen hier im Frühjahr weiter, schrieb er in sein