href="#ulink_3513b278-83eb-516a-9f59-b42eccc4117e">155 Auson., Prof. Burd. 4 u. 10.
156 Vgl. Schreiber, a. a. O., S. 76.
157 S. vor allem Gibbon, Kap. 13, wo von den frühern etwas zu phantastischen Darstellungen des Carausius das Bewährte gesichert ist. – Das Material in der Abhandlung von Genebrier, im 6. Bd. der Zusätze zur Hallischen Welthistorie. – Die Hauptquellen sind die Panegyriken II bis V.
158 Panegyr. V (Eumen. Constantio), c. 6, wo Dinge mit Stillschweigen übergangen sind, ohne welche man diese Kriegstat unmöglich beurteilen kann.
159 Die Ausnahme s. unten, S. 119f.
160 Die Stellen gesammelt u. a. bei Manso, Leben Constantins, und bei Clinton, Fasti Rom., passim. Vgl. auch Ammian. Marc. XXVIII, 1.
161 Es genügt hier, auf ein Meisterwerk rekonstruierender und dabei gewissenhafter Kritik zu verweisen, wie Gaupp, »Die germanischen Ansiedelungen und Landesteilungen in den Prov. des röm. Westreiches«. – Die ganze seit der ersten Auflage unseres Buches so ausserordentlich geförderte, aber noch nicht zum Abschluss gelangte Forschung über die Germanen der Völkerwanderung darf bei der uns vorgeschriebenen Kürze übergangen werden, indem die Berührungen mit den Germanen gerade in der langen Regierung Constantins relativ unbedeutend gewesen sind. Über die Germanen innerhalb des Reiches, als Kolonen, Kriegsmannschaft, Beamte und Hofleute, eine treffliche zusammenfassende Darstellung bei Richter, Das weströmische Reich (Berlin 1865), Buch I, Kap. 3.
162 Was z. B. in dem bekannten Kap. 21 des Iornandes nirgends gesagt ist. – Dass Constantin in der Kurie zu Konstantinopel gotischen Königen Statuen errichtete, vgl. Richter, a. a. O., S. 230, nach Themistius.
163 Panegyr. III, (Genethl. Max.), c. 3 in quibus (provinciis) omnis vita militia est . . . Als Schule von Helden wurden sie schon oben bezeichnet.
164 Für das folgende s. Boeckh, Corpus inscr. Graec., vol. II, pars XI, bes. die Einleitung dazu. – Hallische Welthistorie, Zusätze, Bd. IV.
165 Mehrere Fürsten dieser Reihe führen merkwürdigerweise die nämlichen Namen, welche unter den längst erloschenen Königen von Thracien vorkommen: Cotys, Rhoemetalces, Rhescuporis.
166 Constantin. Porphyrog., De administr. imp. cap. 53 gibt eine Erzählung davon, deren Wert hier gänzlich dahingestellt bleibt.
167 Unter Constantin d. Gr., dem Chersonnesus einmal einen beträchtlichen Zuzug leistete, erhielt es noch weitere Ehrenrechte, eine goldene Kaiserstatue, besondere Siegel, Immunität für die Schiffe usw.
168 Bei Boeckh, l. c. nr. 2099. Vgl. auch nr. 2097.
169 S. bes. die 36. Rede des Dio Chrysostomus.
170 Boeckh, l. c. nr. 2076 seq. – Die Schilderung der Pontusgegenden bei Ammian. Marcell. XXII, 8.
171 Wenn die Beschreibungen der Alten wörtlich zu nehmen sind, so weiss man dieses Leuce gegenwärtig so wenig zu finden als die Inseln der Seligen und die der Hesperiden. Handelt es sich aber um eine Örtlichkeit überhaupt, an welche der Mythus und die Phantasie ihre Bilder knüpfen konnten, so genügt hiezu irgendeines der Inselchen an den Donaumündungen, vielleicht auch ein Punkt der jetzigen Düne. Ein Autor wie Ammian, welcher auf Leuce besteht, musste doch wohl einigen Bescheid wissen. – Die Stellen gesammelt u. a. bei Wernsdorf, Poetae Lat. minores, zum Avienus, vol. V. – Ein ähnlicher Glaube in betreff der Inseln um Britannien, vgl. Plutarch, De defectu orac. 18.
Vierter Abschnitt
Einzelne Provinzen und Nachbarlande Der Osten
Wir wenden uns zu den orientalischen Grenzländern des Römerreiches. Auch hier kämpft dasselbe um seine Existenz; Diocletian erbt Empörungen und sehr blutige Kriege; er und seine Mitherrscher müssen mit unendlicher Mühe den Orient verteidigen und zum Teil neu erobern.
Zwar schlummert noch der schlimmste künftige Feind; die Araber, welche dereinst mit Schwert und Koran den Osten überziehen sollen, leben noch im Rücken von Syrien und Palästina getrennt in Hunderte von Stämmen, hingegeben ihrem Gestirndienst und Götzendienst, ihrer Wahrsagung und ihren Opfern; einige sind zum Judentum übergetreten, und im folgenden Jahrhundert gibt es sogar ein paar christliche Stämme. Der Mittelpunkt der Nation ist die schon von Ismael gegründete Kaaba zu Mekka; in der Nähe, zu Ocadh, wird die jährliche zwanzigtägige Messe gehalten, und neben dem Handel und der Andacht gedeihen hier auch die dichterischen Wettkämpfe, deren Überreste – sieben Gedichte, die Muallakats – bis auf unsere Zeit gekommen sind. Die Berührungen mit Rom172 sind hie und da freundlicher Art; arabische Reiter dienen im römischen Heer, und nicht selten besuchen Araber die alten Heiligtümer Palästinas, welche zugleich Märkte sind, wie zum Beispiel die Eiche Abrahams bei Mamre173. Meist aber sind sie gefährliche Nachbarn dieses Landes. Man erfährt, dass Diocletian besiegte Sarazenen gefangennahm174, doch ohne Meldung näherer Umstände. In den Kämpfen der Imperatoren um Mesopotamien und Ägypten werden sie erst gegen Ende des vierten Jahrhunderts genannt; ihre Stunde war noch nicht gekommen.
Viel grösser und näher war die Gefahr, welche seit den Zeiten des Alexander Severus von dem Reiche der Sassaniden aus drohte. Wenn man den nur mässigen Umfang desselben und die ohne Zweifel nicht sehr dichte Bevölkerung erwägt, so erscheint das Römerreich auf jede Weise im Vorteil. Sollte letzteres nicht mit Leichtigkeit den Völkerschaften vom obern Euphrat bis ans Kaspische Meer und bis an den Persischen Meerbusen, östlich etwa bis an die Strasse von Ormuz gerechnet, widerstehen können? In der Tat hatten die Angriffe der Sassaniden einstweilen mehr den Charakter von Raubeinfällen als von Eroberungskriegen, allein die Gefahr war und blieb doch gross und lästig, weil die Imperatoren zugleich immer von den Germanen und oft noch überdies von Abfall und Usurpation bedroht waren und also nur eine beschränkte Kraft nach Osten hin aufwenden konnten. Als stehender Feind des Römerreiches und auch um seines merkwürdigen innern Zustandes willen verdient hier das Sassanidenreich eine kurze Schilderung175.
Fürs erste ist dasselbe ein künstlich entstandenes Präparat, mit dem Anspruch auf Restauration eines längst vergangenen Zustandes. Das alte Perserreich, von Alexander erobert, war größtenteils den Seleuciden zugefallen; durch Abfall Mesopotamiens und der östlichen Gebirgsländer hatte sich das bald wieder barbarisierte