Katherine V. Forrest

Wüstenfeuer


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und was auf sie herabfällt, ist rot, es ist Blut, das Nasse auf dem Boden ist Blut, das, was auf mich herabtropft, ist Blut, ich werde von Blut durchtränkt.« Sie holte tief und schaudernd Luft.

      »Du lieber Himmel, Kate.« Dearborns Stift verharrte in der Luft über dem Block.

      Kate rollte mit dem Sessel noch ein Stück zurück und schlug die Beine übereinander. Es kostete Mühe, aber sie atmete tief und bedächtig ein. »Der zweite Traum ist noch schlimmer. Ich fahre im Auto –«

      Das Handy in ihrer Jackentasche vibrierte. Sie hätte beinahe geschluchzt vor Frustration. Aber sie hatte keine andere Wahl. Sie zog es heraus und schaute auf die Anruferkennung.

      »Ich muss rangehen, Calla. Bitte glauben Sie mir, wenn ich sage, dass ich den Anruf annehmen muss.«

      Dearborn nickte, aber ihre Augen zeigten eine Mischung aus Kummer und Verzweiflung, und ihre vollen Lippen waren zu einem geraden Strich zusammengepresst.

      Kate klappte das Handy auf, erhob sich und ging zur Tür, während sie ohne Umschweife fragte: »Sie haben was für mich?«

      »In der Tat«, erwiderte Carolina Walcott. »Mehr als Sie wollten, aber das alles kam als Antwort auf meine Anfrage, und Sie werden es durchforsten müssen. Haben Sie ein Fax?«

      »Klar. Steht im Hangar neben meinem Privatjet«, fuhr Kate sie an. »Warum sollte ich ein Fax haben?« Aimee hatte ihr Fax mitgenommen.

      »Natürlich nicht.« Walcotts Ton klang entschuldigend, wenn auch ein wenig verblüfft. »Ich habe nicht über den Gedanken, möglichst wenige digitale Spuren zu hinterlassen, hinausgedacht. Ich lasse die Unterlagen sofort einscannen und schicke sie Ihnen an Ihre E-Mail-Adresse. Einen Computer haben Sie aber?«

      »Klar. Natürlich. Tut mir leid, dass ich Sie angefahren habe.« Sie fügte hinzu – für die Frau am Telefon wie für die Frau, die dort im Sessel saß und jedes Wort mithörte: »Ich bin ein bisschen gereizt. Meine beste Freundin ist im Hospiz, und ich bin dieser Tage etwas dünnhäutig.«

      »Tut mir leid, das zu hören, Kate«, sagte Walcott leise, und hinter ihrem Rücken vernahm Kate ein Murmeln von Dearborn.

      »Danke.« Sie gab Walcott ihre E-Mail-Adresse. »Ich melde mich.« Damit beendete sie das Gespräch.

      »Ich muss los – es geht nicht anders, Calla«, sagte sie über die Schulter zurück. »Kann ich Ihnen einen Scheck –«

      »Dreißig Sekunden. Geben Sie mir nur dreißig Sekunden.« Sie wies auf den Sessel. »Setzen Sie sich. Dreißig Sekunden, keinen Augenblick länger.«

      Kate setzte sich wieder.

      »Vertrauen. Wir haben damit angefangen, dass ich Ihnen sagte, vor zwölf Jahren sei das größte Problem zwischen uns Vertrauen gewesen. Ich weiß genug von Ihnen, um zu begreifen, dass Ihre Bitte, mich zu sehen, nur eines bedeuten kann: Sie stecken in Schwierigkeiten – und zwar in ernsten Schwierigkeiten.«

      Dearborn beugte sich vor und sah Kate eindringlich an. »Ich kann Ihnen helfen, Kate. Wirklich. Vertrauen Sie darauf. Ich möchte, dass Sie hierher zurückkommen, sobald es Ihnen möglich ist.«

      »Ich fühle mich schon besser, nachdem ich losgeworden bin, was ich gesagt habe«, gestand Kate ein. Doch sie musste noch überdenken, was hier mit ihr passiert war. »Ich bin dankbar.« Ob sie auf diesem Weg weitermachen konnte, war eine andere Frage.

      »Das ist gut, aber es ist nicht das, was ich hören möchte. Was ich hören möchte, ist Ihre Stimme am Telefon, die mir sagt, wann Sie wiederkommen können. Nächstes Mal sprechen wir dann auch über mein Honorar, und Sie füllen den Papierkram aus, den mein Berufsstand erfordert.«

      Calla Dearborn wies auf die Tür. »Und nun gehen Sie und tun Sie Gutes.«

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