Finn Mayer-Kuckuk

Immobilienfinanzierung. Das Set


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von Rentenversicherung(en): Im jährlichen Überblick über den Stand Ihrer Kapitallebens- oder Rentenversicherung finden Sie in der Regel den aktuellen Rückkaufwert oder sogar den genauen Auszahlungsbetrag. Falls Sie nicht durchblicken, fragen Sie den Anbieter.

      Hilfe von Verwandten: Hier tragen Sie nur echte Zuschüsse ohne Gegenleistung ein.

      Summe Kernkapital: Hier addieren Sie alle Posten. Das ergibt das Geld, das Sie haben.

       2 Eigenkapitalersatz

      Arbeitgeberdarlehen: Sie sollten vorher abklären, dass Sie eine solche Hilfe vom Betrieb erhalten und dass der Kredit durch den Lohn besichert wird. Dann ist die Chance hoch, das Geld wie Eigenkapital verwenden zu können.

      Familiendarlehen: Tragen Sie ein, was Sie sich von Verwandten oder Freunden leihen können.

      Summe Eigenkapitalersatz: Sie addieren die Posten von Block 2. In der letzten Zeile addieren Sie dann Kernkapital und Eigenkapitalersatz und erhalten so einen Wert für Ihre Eigenmittel.

       3 Noch nicht verfügbare Mittel

      Diese Übersicht dient dazu, diejenigen Anlageformen zu erfassen, die Ihnen nicht sofort als Eigenkapital zur Verfügung stehen. Ein Sparbrief etwa hat ein festes Rückzahlungsdatum, das eventuell einige Jahre in der Zukunft liegt. Rentenversicherungen lassen sich oft erst in sinnvoller Weise nach dem Rentenbeginn angreifen. Für den Berater bietet diese Liste dennoch wichtige Informationen. Sie gehören zu Ihrem Finanzstatus – und möglicherweise lassen sich diese Verträge als Sicherheiten hinterlegen, um die Kreditkonditionen noch etwas zu verbessern.

       4 Details zu den Verträgen

      Diesen Teil auszufüllen hilft Ihnen, die richtigen Werte für die Felder zu Riester, Bausparen und Lebensversicherungsverträgen in den Teilen 1 und 3 dieses Formulars zu finden. Da diese Tabelle Teil Ihres Finanzierungsplans wird (siehe Schritt 3), sollten Sie sie mit ausfüllen. Wenn keine Bauspar-, Riester- oder andere Rentenverträge sowie keine Lebensversicherungen vorhanden sind, lassen Sie diesen Abschnitt leer.

      So viel habe ich jeden Monat übrig

      Die zweite Leitplanke für Ihre Kreditwürdigkeit ist Ihr laufendes Einkommen. Je mehr Sie zurückzahlen können, desto schneller werden Sie die Schulden wieder los.

      Viele haben nur eine vage Vorstellung davon, wo ihr Geld hingeht. Familien wissen oft nur eines sicher: Am Monatsende ist das Konto leer. Andere sehen zwar mit Freude, dass sich auf dem Konto einiges ansammelt, kennen aber ihre tatsächlichen Möglichkeiten nicht. Vor dem Haus- oder Wohnungskauf wird es Zeit, sich hier Klarheit zu verschaffen. Immerhin kennen die meisten Angestellten einen Eckwert recht genau. Sie wissen, was jeden Monat hereinkommt.

      Wenn Sie zur sofortigen Selbstnutzung kaufen, fällt die Miete nach dem Wohnungskauf weg. Dieser Betrag wird zum Abbezahlen des Kredits frei. Die bisherige Miete ist daher die Basis der künftigen Kreditraten.

      Ein weiterer Anhaltspunkt ist Ihre bisherige Sparrate. Konnten Sie als Haushalt bisher jeden Monat 700 Euro zurücklegen, können Sie dieses Geld künftig in die Rückzahlung des Immobilienkredits umlenken. Dazu kommen eventuelle Einsparungen, wenn Sie beispielsweise eine teure Mitgliedschaft aufgeben oder sich anderweitig einschränken.

      Die monatliche Belastbarkeit ergibt sich dann aus einer einfachen Rechnung:

       image Einnahmen minus Ausgaben.

       Verzicht für die Wohnung?

      Der Kauf einer Immobilie hat oft eine erstaunlich disziplinierende Wirkung. Das Bewusstsein, der Bank einen hohen Kredit zurückzahlen zu müssen, hält von manch unnötiger Ausgabe ab. Sie können schon vor dem Kauf abschätzen, ob Sie hinterher noch etwas für die Zahlung der Raten herausholen können, wenn Sie Ihr aktuelles Ausgabenverhalten durchleuchten. Wenn Sie sich etwas Übersicht verschaffen möchten, können Sie die Ausgaben zunächst in vier Arten einteilen:

      imageRegelmäßige, unverzichtbare Ausgaben: Autoversicherung, Supermarkteinkäufe, Tierfutter, Monatskarte und dergleichen.

      imageRegelmäßige, verzichtbare Ausgaben: das Abo des dritten Streaming-Dienstes, Dauerzahlungen für kaum genutzte Apps und Digitaldienste, unnötige Versicherungen und dergleichen.

      imageUnregelmäßige, unverzichtbare Ausgaben: angemessene Kleidung für Kinder und Erwachsene, Urlaub.

      imageUnregelmäßige, möglicherweise verzichtbare Ausgaben: oft teuer essen gehen, Anschaffungen der neuesten Technikgeräte, Spontankäufe, sehr teure Reisen.

      In vielen Haushalten lässt sich einiges sparen – nicht nur bei den verzichtbaren Ausgaben, dort aber natürlich am ehesten. Sie sollten in der Phase einmal gründlich erfassen, was bei Ihnen genau los ist.

      Die regelmäßigen Ausgaben können Sie ein für alle Mal in eine Tabelle eintragen und dabei schon markieren, was als notwendig und was als verzichtbar gelten kann. Dafür können Sie die digitale Version unseres Formulars B verwenden (Ausfüllhilfe, S. 25).

      Im zweiten Durchgang sollten Sie Ihre laufenden Ausgaben einmal messen, indem Sie alles aufschreiben, was Sie bezahlen. Vielleicht machen Sie das längst, dann würde sich dieser Schritt erheblich vereinfachen. Die genaue Methode ist auch hier eine Typfrage. Es gibt viele leistungsfähige Handy-Apps, in deren Namen „Haushaltsbuch“ oder „persönliche Finanzen“ vorkommt. Wer auf Papier schwört, kann auch die japanische Kakeibo-Methode ausprobieren. Außerdem können Sie die digitale Version unseres Formulars B nutzen.

       UNSER RAT

       Konsumkredite tilgen

      Wenn Sie über Eigenkapital verfügen, aber noch ein Auto, einen Fernseher oder dergleichen abbezahlen, machen Sie oft das bessere Geschäft, indem Sie diese Konsumkredite zunächst mit dem vorhandenen Geld vollständig ablösen. Ihre Position bei der Bank sollte sich dadurch nicht verschlechtern: Auch Darlehen, die Sie abbezahlen müssen, schwächen Ihre Kreditwürdigkeit.

       Rechenbeispiele

      Bisherige Sparrate pro Monat: 700 Euro

      Einsparpotenzial: 300 Euro

      Miete: 1 100 Euro

       Zahlungsfähigkeit: 2 100 Euro

      Bisherige Sparrate pro Monat: 350 Euro

      Einsparpotenzial: keins

      Miete 550 Euro

       Zahlungsfähigkeit: 900 Euro

      Wir empfehlen die kleinteilige Erfassung der Ausgaben aus mehreren Gründen:

      imageAuch gut organisierte Haushalte wissen oft nicht so genau, wohin ihr Geld eigentlich abfließt, und viele überschätzen angesichts eines ordentlichen Monatseinkommens ihre Möglichkeiten zur Rückzahlung. Indem Sie genau wissen, was mit Ihrem Geld geschieht, erhalten Sie