Najem Wali

Soad und das Militär


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       NAJEM WALI

       SOAD

       UND DAS MILITÄR

       ROMAN

      Aus dem Arabischen

      ins Deutsche übertragen

      von Christine Battermann

      Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

      »Soad wa al-Askar –

–«.

      © 2020 Darstoor, Bagdad

      Die vorliegende deutsche Ausgabe wurde

      in Zusammenarbeit mit dem Autor vollständig überarbeitet.

      Erste Auflage

      © 2021 by Secession Verlag, Berlin

      Alle Rechte vorbehalten

      Übersetzung: Christine Batterman

      Lektorat: Christian Ruzicska,

      unter Mitarbeit von Barbara Wahlster

      Korrektorat: Peter Natter

       www.secession-verlag.com

      Die Arbeit der Übersetzerin am vorliegenden Text wurde im Rahmen des Programms »NEUSTART KULTUR« aus Mitteln der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

      Typographische Gestaltung: Erik Spiekermann, Berlin

      Satz: Marco Stölk, Berlin

      Herstellung: Daniel Klotz, Berlin

      ISBN: 978-3-996639-035-4

      eISBN: 978-3-96639-036-1

      Für die Wiedergabe der Zitate verwendete Übersetzungen:

      William Shakespeare: Hamlet. Prinz von Dänemark. Tragödie. Übersetzt von August Wilhelm Schlegel. Herausgegeben von Dietrich Klose, Stuttgart 2001

      Rimbaud: Sämtliche Werke. Französisch und deutsch. Übertragen von Sigmar Löffler und Dieter Tauchmann, Frankfurt 1992

      Denis Dawydow: zit. nach Henri Troyat: Kopf in den Wolken, München 1979

      Die Bibel nach Luthers Übersetzung. Lutherbibel. Revidiert 2017

       Die reizende Ophelia. – Nymphe schließ’

       In dein Gebet all meine Sünden ein!

      SHAKESPEARE, HAMLET

      Ophelia ist niemals ertrunken.

      Sie liegt als unversehrtes Juwel unter den Trümmern.

      MALLARMÉ, DIVAGATIONS

      Auf stiller, schwarzer Flut, in der die Sterne schweben, Treibt, einer Lilie gleich, Ophelia entlang, Sehr langsam treibt sie hin, von Schleiern weiß umgeben …– Vom fernen Walde hört man eines Jagdhorns Klang.

      RIMBAUD, OPHELIA

      Zu viel hab ich geweint um eine Schöne, Zu viel geweint in meinen Nächten ohne Schlaf.

      DENIS DAWYDOW

      FÜR S. H. – in Erinnerung an einen Frühling, der nicht kam.

      Inhalt

       AM ANFANG WAR KAIRO

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       EINE ART NACHWORT

      AM ANFANG WAR KAIRO

      BIS ZU DEM AUGENBLICK, da ich mich von meinem koptischen Freund Mina Roxy Thomas verabschiedet und die Saraya-al-Azbakiya-Straße im Zentrum hinter mir gelassen hatte, hätte meine letzte Kairo-Reise noch als Routinetrip gelten können. Alles war wie bei meinen früheren Besuchen auch. Weder hatte ich etwas erlebt, was es wert gewesen wäre, nun davon zu berichten, noch war in der Stadt irgendetwas vorgefallen, was ihr einen Platz in den internationalen Nachrichten eingeräumt hätte. Von drei kleinen Explosionen einmal abgesehen – einer am Stadtrand, genauer gesagt in Gizeh, und einer weiteren vor dem Justizministerium. Bei der dritten handelte es sich um einen Knallkörper, den irgendjemand in Zamalek vor der Lufthansa-Niederlassung in der Straße des 26. Juli gezündet hatte. Die Warnung des deutschen Außenministeriums Ende Januar 2014, drei Tage vor meiner Abreise, war mir demnach höchst übertrieben erschienen, hatte man deutschen Touristen doch nicht nur geraten, am ägyptischen Wochenende, freitags und samstags also, im Hotel zu bleiben, sondern sich auch noch unter der Woche an einen sicheren Ort zurückzuziehen. Komische Idee, dachte ich, wer verreist denn schon, um seine Zeit im Hotel zu verbringen?