Christian Zitzl

Im Labyrinth des Kolosseums


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setzen deren Raumsystem nicht fort.19 Die Orientierungen der Mauern bleiben gleich, aber in diesem Bereich fanden sich weder die für das südöstliche Raumsystem kennzeichnenden Mauerpfeiler, noch ähnliche Raumgrößen. Vermutlich wurde von den neuen, nicht weiter erläuterten Leitungskünetten für die 1992 erneuerten Gasleitungen ein anderes Gebäude angeschnitten. Wie auch immer die beiden Substruktionssysteme und die anderen Mauerzüge zu interpretieren sind, so reichen die ausgegrabenen Reste keinesfalls für die Rekonstruktion des von Sueton erwähnten künstlichen Sees aus. Trotzdem wird an seiner Existenz und an den postulierten Maßen festgehalten.20 Für ein Wasserbecken mit einer Fläche von ca. 40.000 qm gibt es keinerlei archäologische Beweise; es wurden auch keine Wasserzu- oder -ableitungen gefunden, die für eine Anlage dieser Dimension ebenfalls reichlich ausgelegt gewesen sein müssten.

       Ausgrabungen in der Arena des Kolosseums

      Zwischen den Befunden der spätrepublikanischen Zeit und der vermuteten flavischen Bauzeit des Kolosseums besteht eine chronologische Lücke. Daraus folgt zwingend, dass nach den beschriebenen Befunden das Kolosseum spätestens in die spätrepublikanische Zeit und zwar in den Zeitraum vom Ende des 2. Jhs. bis in die 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. datiert werden muss.

       Die Holzabdeckungen in der Arena