Academy, die mir den Zugang zu den Archiven der Cranial Academy in Indianapolis, Indiana, ermöglichten.
Dank an die AAO, die es mir erlaubte, meine durch das Stipendium der FAAO verfasste Forschungsarbeit in dieses Buch einzubeziehen.
Dank an Carol Trowbridge für ihre enorme Arbeit und ihre Forschungen beim Schreiben ihrer Biografie über A. T. Still, Andrew Taylor Still: 1828 – 1917.
Dank an die Swedenborg Scientific Association (SSA), insbesondere an Reuben Bell, DO, MDiv, für die Verbindung zur SSA und die Erleichterung dieser Veröffentlichung; Donald Fitzpatrick, PhD, für die Hilfestellung bei der Edition; Erland Brock, PhD, für die Unterstützung und Begleitung durch den Veröffentlichungsprozess; und an Lisa Childs für ihre sorgfältige Niederschrift und die Indexerstellung.
Ich hoffe, dass die Anschauungen in diesem Buch Resonanz bei vielen Lesern erzeugen. Meine Forschung war unabhängig und die Schlussfolgerungen stammen von mir. Ich habe bei diesem Unternehmen keinerlei finanzielle Unterstützung durch eine Person oder Organisation erhalten.
Dank schließlich an meine drei Kinder Rosemary, Caterina und Kent, dass sie die wertvolle Zeit mit ihrem Vater mit diesem Projekt teilten.
Mein größter Dank gilt jedoch meiner Frau Janet M. Krettek, DO, FACOS. ONM/NMM, deren unermüdliche Ermutigung, Kritik, Unterstützung und Vertrauen dieses Buch erst möglich gemacht haben.
RATSCHLAG AN DIE LESER
Dieses Buch wurde für einen weiten Leserkreis geschrieben: für solche Leser, die an Osteopathie interessiert sind; für solche mit einem Hintergrundwissen zu Swedenborg; und für solche, für die beides neu ist. Ich möchte alle diesen Lesern einen kleinen Ratschlag mit auf den Weg geben.
Der erste Teil dieses Buches behandelt einigermaßen detailliert das Leben und die Anschauungen von Emanuel Swedenborg. Jenen, die mit Swedenborg weniger vertraut sind, mag dies auf den ersten Blick als zu viel erscheinen. Ebenso wird Swedenborg-Kennern einiges redundant vorkommen. Da allerdings das Leben Swedenborgs und seine (anatomischen, philosophischen und theologischen) Konzeptionen wesentlich waren für die Verbreitung dieser Anschauungen im Nordamerika des 19. Jahrhunderts und zudem eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Osteopathie, insbesondere bei A. T. Still und W. G. Sutherland spielten, ist ein ausführliches Grundwissen zu Swedenborg unerlässlich. Deshalb ist der erste Teil grundlegend für das Verständnis der übrigen Teile des vorliegenden Werks. Ich hoffe, dass auch die, welche über Swedenborg bereits besser Bescheid wissen, in diesem ersten Teil neue Einsichten gewinnen können. Swedenborgs Überlegungen werden unter einem medizinischen, osteopathischen Gesichtspunkt analysiert und sie beziehen sich insbesondere auf Swedenborgs in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigte anatomische Werke und seine darin ausformulierten Schlussfolgerungen.
Der zweite Teil dieses Buches untersucht die Geschichte der Osteopathie und ihre Konzeptionen tiefer gehend. Wie für den ersten Teil gilt auch hier: Jemandem, der mit der Osteopathie nicht sehr vertraut ist, mag das vorgestellte Material als äußerst viel erscheinen; für osteopathische Wissenschaftler wird hingegen manches redundant sein. Doch auch hier sind diese Informationen grundlegend für einen umfassenden Vergleich von Swedenborg, Still und Sutherland. Ich hoffe jedenfalls, dass dieser Teil einen gründlichen Überblick für diejenigen bietet, die nur wenig mit osteopathischen Anschauungen vertraut sind bzw. sich nur selten mit ihnen auseinandersetzen. Und für osteopathische Wissenschaftler bietet er hoffentlich neue Einsichten und Perspektiven. Für die Leser, die an den originalen Aussagen von Still und Swedenborg interessiert sind, gibt es darüber hinaus einen Anhang, der eine Erweiterung von Kapitel 18 darstellt und die Paradigmen beider mit ausführlichen Zitaten vergleicht.
Während der Abfassung seiner Schriften arbeitete Swedenborg zugleich an und mit übergreifenden Leitkonzeptionen sowie mit schier unglaublicher Detailgenauigkeit. Allgemeine Prinzipien hatten solange keine Bedeutung für ihn, bis sie nicht im Einzelnen erforscht waren. Gleiches gilt für Still und Sutherland. Alle drei oszillierten in ihren Schriften zwischen Leitprinzipien und peinlich genauen Detailbeschreibungen. Ein umfassender Vergleich der Beiträge der Beteiligten erfordert daher das Studium der allgemeinen Paradigmen ebenso wie die Analyse der Einzelheiten. Dies erklärt schließlich, warum derart viel grundlegendes Material bei der Erstellung des vorliegenden Buchs berücksichtigt wurde. Ich hoffe, es dient dem Zweck und ist für alle Leser von Interesse.
OSTEOPATHIE UND SWEDENBORG
1. EINFÜHRUNG UND ÜBERBLICK
Emanuel Swedenborg war ein pragmatischer und brillanter schwedischer Wissenschaftler und Philosoph im 18. Jahrhundert, der sich im Zusammenhang mit seinen Bemühungen um eine Vereinigung von Wissenschaft und Geist zu einem Theologen entwickelte. Er verfolgte dieses Ziel während seines langen und produktiven Lebens, ob nun als Assessor des Bergwerksdirektoriums, das diesen höchst wichtigen Wirtschaftszweig in Schweden regulierte, oder in seiner Funktion in der Adelskammer des Reichstags, die gemeinsam mit dem schwedischen König die Regierung bildete.
Als führender europäischer Wissenschaftler in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte er eine Theorie der Teilchenphysik und eine Nebeltheorie des Sonnensystems und der Galaxien, bevor er sich anatomischen Forschungen zuwandte. Stets behielt er jedoch bei seinen Studien die Vereinigung von Wissenschaft und Geist im Blick. Seine wissenschaftlichen Forschungen führten ihn zum Studium des gesamten bekannten Wissens, zur Anatomie und – da er ein besseres Verständnis in Bezug auf die Verbindung zwischen Seele und Körper anstrebte – insbesondere zur Erforschung des Gehirns. Obgleich er seine Studien im Kontext der führenden Anatomen Europas betrieb, waren die von ihm entwickelten Anschauungen und Paradigmen gänzlich einzigartig. Er entwickelte ein anatomisch basiertes organisches Paradigma der Interaktion von Seele und Körper aufgrund von Konzepten wie dem einer belebenden Bewegung des Gehirns oder dem Ausgießen einer sehr feinen geistigen flüssigen Essenz in das Nervensystem, welche über neurofasziale Verbindungen in den restlichen Körper gelange, um diesen zu integrieren und zu stärken. Geist und Fleisch würden in einer organischen rhythmischen Einheit von Mentalem, Körper und Geist6* verbunden. Swedenborg beschrieb diese Anschauungen in genauesten Details, die sich aus seinem Studium sämtlicher Systeme, Organe und Strukturen des Körpers ergaben.
Gegen Ende seiner Arbeit und seines Schreibens über anatomische Themen geriet er in eine spirituelle Krise, die in einem Übergang hin zu theologischen Studien in den letzten drei Jahrzehnten seines langen Lebens kulminierte. Überzeugungen, die er aufgrund seiner früheren anatomischen, wissenschaftlichen und philosophischen Forschungen entwickelt hatte, durchdrangen nun seine theologischen Werke, wodurch er einen völlig neuen Zugang zur und ein neues Verständnis der Religion entwickelte. Dieses neue religiöse Paradigma sprach alle Hauptthemen an, welche die Religion im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen betreffen. Es schloss detaillierte neue Konzepte und Themen ein, wie etwa das Verhältnis von geistigen und natürlichen Realitäten, das universale, von Gott geschaffene Gesetz, welches die gesamte Schöpfung bestimmt, das Leben nach dem Tod, geistiges Wachsen, das mögliche ewige Fortschreiten jedes Individuums und eine detaillierte Beschreibung von Seele, Mentalem und Körper – und wie diese als eine einzelne organische Entität interagieren bzw. als ein Mikrokosmos im Bezug zu einem größeren Makrokosmos stehen.
Swedenborgs Anschauungen sind bereits isoliert betrachtet von allerhöchstem Interesse. Das vorliegende Buch befasst sich jedoch mehr mit dem Einfluss dieser Ideen und wie sie sich über die Welt und die Jahrhunderte ausdehnten. Dabei ist der Blick von Swedenborgs Zeit ausgehend in die Zukunft gerichtet, um ihren Einfluss auf die Schöpfung und Entwicklung eines neuen Ansatzes der Medizin zu erfassen, zu dem es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam, nämlich auf die Osteopathie. Des Weiteren wird die fortdauernde Präsenz der Gedanken Swedenborgs in Nordamerika während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dargelegt; denn sie beeinflussten auch weiter jene osteopathische Profession, die heute rund um die Welt verbreitet ist.7* Das Buch legt seinen Schwerpunkt dabei auf den Einfluss der Ideen Swedenborgs auf A. T. Still, den Entdecker der Osteopathie, und einen seiner Studenten, W. G. Sutherland. Letzterer entwickelte Stills Konzepte weiter zur ‚Osteopathie im kranialen Bereich’. Das Buch wird außerdem einige andere Beziehungen