Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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den exzellenten Stränden muss an erster Stelle der ki­lo­meter­lange Komós Beach genannt werden, der mit seiner imposanten Skyline seines­gleichen sucht.

      Die mi­noi­schen Paläste Festós und Agía Triáda sowie das grie­chisch-römische Górtis ge­hö­ren zu den inte­res­santesten Überresten der beweg­ten Vergangenheit Kretas - über­ragt nur vom einzigartigen Pa­last von Knossós, der wenige Kilo­me­ter von Iráklion entfernt liegt und zu den Weltattrak­tionen der Archäo­lo­gie gezählt wird.

      Iráklion: In der Insel­haupt­stadt quirlt das studentische Leben, zu den Attrak­tionen gehören die mächtige Hafen­festung und die einzigartige Sammlung minoi­scher Funde im archäologischen Museum. → Link

      Minoische Paläste: Sie zählen zu den be­deutendsten Ausgrabungen Grie­chen­lands, allen voran Knossós bei Irák­lion und Festós im Inselsüden.

      Górtis: Die einstige Inselhauptstadt der Römer ist berühmt für ihre in Stein gemeißelten Gesetzestexte, aber auch sonst gibt es viel zu entdecken. → Link

      Mátala: Die jahrtausendealten Höhlen­wohnungen waren in den Siebzigern Rück­zugs­orte für Hippies. → Link

      Weingüter und Kazantzakis-Museum: „Wine tasting“ im Hinterland von Irák­lion, danach ein Einblick in das Werk des bedeutendsten kretischen Dichters. → Link

      Anógia, Nída-Hochebene und Bestei­gung des Tímios Stavrós: Das größte Bergdorf Kretas ist Aus­gangs­punkt für eine Fahrt auf die stille Hoch­ebene, wo Göttervater Zeus auf­ge­wach­sen sein soll, danach lockt der Auf­stieg zum höchsten Insel­berg. → Link

      Lassíthi-Hochebene und Geburtshöhle des Zeus: Die für ihre Windmühlen bekannte Ebene liegt hoch über der Nordküste, eindrucksvoll ist der Ab­stieg in die Geburtshöhle des Zeus. → Link

      Die Forellen von Zarós: Unterhalb eines kreisrunden Stausees werden Forellen gezüchtet, einzigartig auf Kreta. Ab­run­den kann man die Tour mit einer Wan­derung durch die im­posante Roúwas-Schlucht. → Link

      Nordküste: Lange Sandstrände liegen bei Iráklion, Mália und Li­mé­nas Cher­so­nísou, wegen der Flughafennähe sind sie Hotspots des Massen­touris­mus.

      Komós Beach: Der imposanteste Strand Zentralkretas liegt im Süden bei Pit­sí­dia und Kalamáki und ist auch im Som­mer nicht überlaufen. → Link

      Triópetra und Umgebung: Drei Felsen bilden eine markante Landmarke am langen Sandstrand, versteckte Buchten liegen in der Nähe. → Link

      Léntas und Dytikós: Die einstige Hip­pie­enklave zieht auch heute noch Alter­nativurlauber an, geschlafen wird am Strand.

      Amári-Becken: Die abgeschiedene Re­gion zwischen Kédros-Gebirge und Psilo­rítis bildet einen anregenden Kon­trast zur Urlauberküste. → Link

      Ungezügelter Wildwuchs am tiefblauen Meer, Stahl­beton, Staub, Hitze und damp­fender Asphalt. Die größte Stadt Kretas, Wirt­schafts- und Ballungs­zen­trum der gesamten Insel, glänzt nicht mit fein aus­geklügelter Stadt­planung, hier wird gebaut, was geht.

Im venezianischen Hafen von Iráklion

      Im venezianischen Hafen von Iráklion

      Mehr als 170.000 Kreter bevölkern heute die Stadt und ihre Außenbezirke, fast je­der vierte Bewohner der dünn besie­del­ten Insel wohnt also hier. Irák­lion ist eine Stadt voller Leben, noch dazu Dreh- und Angelpunkt des ge­sam­ten In­seltourismus. Ganze Heer­scharen von Touristen durchziehen die Stadt und ihre Um­gebung - Kreuz­fahrer, die nur schnell mal nach Knos­sós und ins Museum ge­schleust wer­den, An- und Abrei­sende, die auf Fäh­ren und Luftjets warten, Urlauber aus den großen Badehotels der nahen Strän­de, Kulturbeflissene und viele mehr. Täg­lich sind es zigtausende, die durch die nicht allzu große Altstadt pil­gern. Trotz­dem hat Iráklion Atmo­sphä­re, auch wenn aus der bewegten Ver­gan­genheit nicht viel erhalten ge­blie­ben ist: Antike Ruinen wurden nur an wenigen Stellen freigelegt, da die neu­zeitliche Stadt darüber gebaut wurde. Nach der Be­frei­ung von den Türken zerstörten die Kre­ter zudem alles, was an die verhasste Besat­zungs­macht erin­nerte, im Zwei­ten Welt­krieg voll­ende­ten deutsche und al­li­ier­te Bom­ben das Zer­störungswerk und ver­nich­teten gut zwei Drittel der Alt­stadt. Der fol­gende Wie­deraufbau ging ra­sant und un­kon­trolliert vor sich, auf Ästhe­tik und Be­wah­rung historischer Struk­tu­ren wurde kaum Rücksicht genommen.

      Mit­telpunkt des alten Zentrums ist seit eh und je die Platia Venizelou mit dem Lö­wen­brunnen. Hier kann man in Ruhe einen Kaffee trinken und überle­gen, wie man die Stadt für sich „er­obern“ will - erfreulich ist dabei, dass die meisten Stra­ßen im Um­kreis in­zwi­schen als Fußgängerzonen aus­ge­wie­sen sind und zum ent­spann­ten Bum­meln einladen. Nur ein paar Schritte sind es etwa in die breite, von klas­si­zis­tischen Palästen gesäumte 25 Av­gous­tou Str., die zum Hafenkastell hin­unter­führt, in die Mark­tgasse oder die ge­schäftige Dedalou Str., die zum weit­läu­figen Elefthe­rias-Platz mit dem welt­be­rühm­ten Archäo­logischen Mu­se­um führt, das ei­ne ein­zig­artige Samm­lung mi­noi­scher Kunst besitzt. Als Fluchtpunkt vor dem Lärm der City bietet sich ein Bummel am Fi­scher­hafen mit dem imposanten ve­ne­zia­ni­schen Ka­s­tell und seiner lan­gen, meist wind­um­brausten Mo­le an. Und natürlich lässt niemand das nur we­nige Kilo­meter au­ßer­halb lie­gen­de Knos­sós aus: Pflichtbesuch in den gewaltigen Rui­nen des weltberühm­ten minoi­schen Pa­las­tes, elegante „Königssuiten“, leuch­ten­de Farbfres­ken, Jahrtausende al­te Trep­pen­fluchten - Sir Arthur Evans gewagt konstruier­tes „Dis­ney­land für Ar­chäo­logen“ ist seit Jahr­zehnten Garant für einen stän­dig an­wach­senden Touristen­strom.

      Trotz allen Trubels und hektischem Ver­kehrsgesche­hen hat Iráklion also auch dem flüchtigen Besucher einiges zu bieten. Für die Kre­ter selbst bedeutet Iráklion vor allem die Chance zum wirt­schaftlichen Auf­stieg. Über die Hälf­te aller In­dustrie- und Hand­werks­be­trie­be sind hier konzentriert, zu­dem hat sich ein Großteil der Fakultäten der „University of Crete“ in den Au­ßen­bezir­ken der Stadt angesiedelt (Medi­zin, Mathe­matik, Physik, Bio­logie, Che­mie, Werk­stoff­wis­senschaf­ten, ange­wandte Mathematik und Computer­wis­senschaften). Die gut 10.000 Studen­ten prägen all­abendlich das Bild der In­nen­stadt und bevölkern die zahl­rei­chen Knei­pen und Cafés - ein fröhliches und sympathisches Bild.