Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Hinterlassenschaften der ver­schiedenen Kulturen gibt es in gro­ßer Zahl: in den Aus­gra­bungsstätten, die Zeugnis abgeben von der (vor)an­tiken Vergangen­heit der Insel, aber auch in den heute noch leben­digen Orten, die nicht selten Spuren nahezu aller Epochen der Insel­geschichte auf­wei­sen - allen voran Réthimnon und Chaniá, wo antike, vene­zianische, osma­nische und griechi­sche Elemente eine stim­mige Ver­bin­dung eingehen. Die Sakral­ge­schichte der Insel doku­men­tie­ren Hun­derte von Klöstern und zahl­rei­che fres­ken­geschmückte by­zan­tinische Kir­chen und Ka­pellen.

      Iráklion: Das Archäologische Natio­nal­mu­seum besitzt die größte minoi­sche Sammlung der Welt. → Link

      Knossós: Der bedeutendste aller minoi­schen Paläste wurde hinter der heu­tigen Hauptstadt ausgegraben. → Link

      Festós: Der Palast im Süden Kretas über­blickt die Messará-Ebene. → Link

      Górtis: In der einstigen römischen Insel­hauptstadt gibt es viel zu ent­decken. → Link

      Geburtshöhle des Zeus: In den kre­tischen Bergen hat der Göttervater unter Grollen, Blitz und Donner das Licht der Welt erblickt. → Link

      Anemospiliá: Der unscheinbare Tem­pel bei Archánes belegt, dass die Mi­no­er Menschen opferten. → Link

      Réthimnon: Die venezianische Festung über der Stadt ist eine imposante Land­marke, in der Altstadt sind Mo­scheen und Minarette erhalten. → Link

      Chaniá: Eine Altstadt vom Feinsten - zwei malerische Hafenbuchten und enge Gässchen mit zahlreichen Relik­ten der Vergangenheit. → Link

      Frangokástello: Das venezianische Kas­tell an der Südküste war Schauplatz einer Schlacht zwischen Osmanen und kretischen Partisanen. → Link

      Kloster Kerá Kardiótissa: Berühmt ist das Kloster auf dem Weg zur Lassíthi-Hoch­ebene für seine wundertätige Ikone. → Link

      Kloster Arkádi: Schauplatz einer Tra­gödie der kretischen Freiheits­kämp­fe und nationales Symbol. → Link

      Kloster Agía Triáda: Auf der Halbinsel Akrotíri bei Chaniá steht das bedeu­tende Kloster mit großer eigener Land­wirtschaft - Wein, Olivenöl u. v. m. kann hier erworben werden. → Link

      Kloster Préveli: Das Kloster an der Süd­küste spielte eine Rolle im Zweiten Welt­krieg. In der Nähe liegt der Pal­men­strand von Préveli. → Link

      Kloster Toploú: Das Kloster im Osten ist für seine Iko­nen­sam­mlung und sein Olivenöl bekannt. → Link

      Kloster Goniá: Das Museum des viel besuchten Klosters im Westen wurde neu konzipiert. → Link

      Panagía i Kerá: Die Kirche bei Kritsá ist über und über mit Fresken des 13.-15. Jh. ausgemalt. → Link

      Spinalónga: Die Fes­tungs­insel diente von 1903 bis 1957 der Iso­lierung von Leprakranken. → Link

      Musical Workshop Labyrinth: Ein Besuch beim Weltmusiker Ross Daly, einem Virtuosen der kre­tischen Lyra. → Link

      Matala Beach Festival: Viel Anklang findet seit 2011 das Musikfestival im einstigen Hippieort an der Südküste. → Link

      Von Stränden und Buchten

      Strände und Badebuchten gibt es in jeder Ecke Kretas. Mal abgelegen und einsam, mal für jeden zugänglich und mit allen Einrichtungen. Die reizvollsten Baderegionen findet man an der bergigen und wenig besiedelten Süd­küste, die hauptsächlich von Individualreisenden besucht wird. Die Nordküste besitzt viele lange Strände, die großenteils vom Pauschaltourismus geprägt sind, dort liegen die Städte Kretas.

      Es gibt auf Kreta keine offiziellen Nacktbade­strände, aber an der Süd­küste wird in zahlreichen Buchten und an abgele­genen Stränden textilfrei ge­ba­det.

      An der Nordküste dominie­ren lange, hellbraune Sandstrände mit wenig mar­kantem, oft flachem Hinterland. Die klei­nen, abgele­genen Ziele sind rar geworden - trotz­dem gibt es immer noch schöne Stellen und Bade­buchten.

      An den Stränden um Irák­lion, in den Tourismushochburgen Liménas Cher­sonísou und Mália sowie bei Ágios Nikó­laos und in der Luxusenklave Eloúnda stehen zahl­reiche große Hotel­anlagen mit teils hohem Qualitäts­standard, ebenso östlich von Ré­thim­non und westlich von Chaniá. Und immer noch kommen fast jährlich neue dazu, ein Ende des Touristen­booms ist nicht abzuse­hen, wenn auch immer wieder Krisen (Schuldenkrise, Covid-19) die Dynamik abschwächen.

      Noch relativ we­nig be­baut sind bisher der lange Sandstrand zwischen Ré­thimnon und dem sympathischen Ba­deort Georgi­oúpolis, der Kies­strand im Golf von Kíssamos und die bergige Zone zwischen Iráklion und dem Strand von Réthimnon.

      Zu den beliebtesten Bade­orten für Individualreisende zählen Geor­gioú­polis (→ Link) und Kalíves (→ Link) zwischen Ré­thimnon und Chania, Sísi (→ Link) und Mílatos (→ Link) öst­lich der Hauptstadt und das ab­gelegene Örtchen Móchlos (→ Link) im äu­ßersten Osten.

      Im Westen führt eine Pa­nora­mastraße hoch über der weitgehend unerschlos­senen Küste entlang. Die beiden herr­lichen Ba­de­strän­de Fa­lás­sarna (→ Link) und Elafonísi (→ Link) sowie die ein­drucksvolle Lagune von Bálos (→ Link) zählen zu den dies­bezüg­lichen Höhe­punk­ten auf Kreta, sind aber durch er­heb­lichen Ausflugs­tou­rismus be­ein­trächtigt. Vor allem der „Süd­see­strand” Elafonísi mit seiner wunderbaren La­gunenatmo­sphäre ist mittlerweile im Westen Kretas das Mietwagenziel schlechthin.

      Wegen ihrer ex­po­nierten, den steten West­win­den ausge­setzten Lage waren die Strände früher von Teeran­schwem­mungen beein­träch­tigt, mitt­lerweile wer­den sie aber regelmäßig gesäubert.

      Die Ostküste ist nur punktuell zu­gäng­lich, es gibt keine durchge­hende Küs­ten­stra­ße. Viel besuch­tes Ziel für Aus­flugsbusse und Miet­wa­gen­fah­rer ist der Pal­men­strand von Vái (→ Link), wei­tere schö­ne Ba­de­strände gibt es beim ruhigen Dorf Palé­kas­tro, darunter Koure­ménos, den beliebtesten Wind­surfer­strand Kretas (→ Link). Im Süd­osten liegen die große, aber ruhige Bucht von Káto Zákros (→ Link) mit ei­nem mi­noischen Palast und die abgelegene, kaum er­schlos­sene Zone von Xeró­kam­bos (→ Link) mit ihren fünf Stränden und Buchten.

      Im Süden sind die Strände ins­gesamt land­schaftlich ein­drucks­vol­ler, wil­der und ursprüng­licher als im Norden. Bisher sind sie eine Do­mäne der In­di­vi­dual­rei­senden, aber der Pauschal­tou­rismus ist im Vormarsch - Agía Ga­líni, Má­ta­la, Pa­leo­chóra und Plakiás sind die Vorreiter.