Wolf-Dieter Storl

Borreliose natürlich heilen - eBook


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Antibiotika. Die Impfung sei, so wird propagiert, für Forst- und Waldarbeiter, Landwirte, Urlauber, Jogger, Wanderer und sogar für spielende Kinder unerlässlich. Mäuse, Vögel, Rehe, Rotwild, auch infizierte Ziegen- und Schafsmilch gelten als Virenreservoir.

      Bei diesem massiven Aufwand würde man meinen, man hätte es bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis mit einer echten Epidemie zu tun. Wie sieht es aber wirklich aus? In sogenannten Risikogebieten, wie Österreich, in der Nordschweiz und in Teilen Süddeutschlands, konnten FSME-Viren in einer von 900 Zecken nachgewiesen werden. Bei 60 bis 70 Prozent der gebissenen Personen hat das Virus keine Folgen; meistens wissen sie nicht einmal, dass sie gebissen wurden. Bei 20 bis 30 Prozent bleibt es bei grippeartigen Symptomen, und nur bei 5 bis 10 Prozent entwickeln sich neurologische Symptome, die – besonders bei Kindern – fast immer von allein wieder vergehen.18 Das Risiko einer dauerhaften Schädigung liegt bei 1 zu 78000. Im Gegensatz dazu treten bei einer unter 32000 Impfungen Nervenschäden auf. Also genau die Schäden, die eigentlich durch die Impfung verhindert werden sollten!19 Das Risiko der Impfung ist also nicht zu rechtfertigen!

      In Deutschland, einem Land mit 82 Millionen Einwohnern, wurden jährlich im Durchschnitt 261 FSME-Erkrankungen gemeldet, von denen jeweils einer tödlich verlief. Das ist ein Todesrisiko von 1 zu 82 Millionen. In der Schweiz (7 Millionen Einwohner) erkranken schätzungsweise 100 Personen an FSME. Und in Österreich (über 8 Millionen Einwohner) gab es zwischen 1999 und 2004 41 bis 82 FSME-Erkrankungen pro Jahr; trotz flächendeckenden Impfungen stieg 2005 die Zahl auf 100 Erkrankungen mit 3 Todesfällen. Eine Epidemie? Das Risiko, vom Blitz getroffen zu werden, ist größer!

      Noch etwas ist zu berücksichtigen: Zu Recht heben Impfkritiker hervor, dass die Symptome einer FSME-Erkrankung auch einer ganzen Reihe anderer möglicher Ursachen, wie Pestizid- oder Medikamentenvergiftung, zugeordnet werden können. Die Eindeutigkeit der FSME-Diagnose mittels Virentest ist nicht gesichert. Auch der gesundheitliche Ausgangszustand des Patienten wird bei der Diagnose kaum berücksichtigt (www.impfkritik.de; Stand 23. Mai 2006).

      Wie bei allen Viruserkrankungen – Grippe, Erkältung, Masern, Herpes, Denguefieber, Ziegenpeter, Windpocken – gilt es zuallererst, um die Genesung zu unterstützen, vernünftig zu leben und die Natur zu Hilfe zu rufen: Bewegen Sie sich in frischer Luft und Sonnenschein, und nehmen Sie eine ausgeglichene basische Nahrung zu sich, essen Sie viel Vitamin-C-haltiges Obst und Gemüse. Auch Knoblauch und Zwiebel stärken die Abwehrkräfte. Dazu kommen Kuren mit Heilkräutern und Säften, die antiviral wirken (siehe auch Seite 244):

      • Holundertee aus den Blüten des schwarzen Holunders (Sambucus niger) sowie Holundersaft aus den reifen Beeren. Der Saft hat sich insbesondere bei Viruserkrankungen wie Gürtelrose und Herpes bewährt.

      • Schafgarbentee wirkt schweißtreibend, harntreibend, entgiftend und stärkt die Abwehrkräfte.

      • Weitere pflanzliche Mittel mit immunstärkender, antiviraler Wirkung sind Zitronenmelisse als Tee, Tinktur oder Badezusatz, Johanniskraut als Tee sowie Sonnenhut als Tinktur verwendet.

      • Zur Entschlackung und Entgiftung bei viralen Infekten helfen Brennnesseltee, Goldrutentee und die frischen grünen Frühjahrskräuter als Salat (Storl 2005b: 15).

      • Ehe man in die Natur geht: Beine mit Zedernöl, Nelkenöl, Teebaumöl, Pfefferminzöl oder anderen ätherischen Ölen einreiben. So taten es auch die Indianer. Einen guten Schutz erzielt man, wenn man Teebaumöl, Nelkenöl und Geranienöl mit einem anderen Hautöl mischt.

      • Zecke schnell entfernen: Bisher wurde dazu meistens eine Zeckenzange verwendet, mit der der kleine Blutsauger am Kragen gepackt und – wie es in der Anweisung meistens heißt – gegen den Urzeigersinn herausgedreht wird. Aber ob rechts oder links herum kann man ruhig seinen politischen Überzeugungen überlassen, denn weder das eine noch das andere ist richtig (Konz 2000: 1337). Zecken schrauben sich nicht in die Haut, sondern stechen. Daher ist es das Beste, sie einfach herauszuziehen. Inzwischen weiß man auch, dass Zeckenzangen zu grob sind; sie quetschen die Zecke, was zur Folge hat, dass sie dabei ihren Darminhalt in die Einstichstelle erbricht. Noch schlimmer ist es, wenn man ihr, wie es früher allgemein üblich war, mit Nagellack, Öl, Klebstoff oder einer Streichholzflamme zu Leibe rückt. Die meisten Infektionen erfolgen durch derartige unsachgemäße Versuche, die Zecke zu entfernen bzw. durch das Ausquetschen.

      Die winzigen Larven oder Nymphen hebelt man am besten mit einem spitzen Messer heraus oder schabt sie mit einer Rasierklinge ab. Eine erwachsene Zecke kann man mit einer Splitterpinzette am Kopf fassen und zügig herausziehen. Danach wird die Bissstelle mit Teebaumöl oder einem anderen ätherischen Öl desinfiziert (Borreliose SHG Kassel, März 2006).

      • Wer in einer besonders stark mit infizierten Zecken bevölkerten Gegend lebt, etwa am Bodensee, kann vorsorglich drei Tage lang dreimal am Tag die homöopathische Borreliennosode D3020 einnehmen.

      Borrelien wurden auch in anderen stechenden und blutsaugenden Insekten gefunden, in Flöhen, Mücken, Bremen; sie können höchstwahrscheinlich ebenfalls Borreliose übertragen. Auch wenn sie Träger dieser Spirochäten sind, bleibt die Ansteckungsgefahr gering, da es bei ihnen nicht zu einer Darmentleerung kommt. Dennoch soll es nachweislich in Connecticut und in der BRD zur Ansteckung durch Flöhe und in Russland durch Milben gekommen sein. Einige amerikanische Forscher glauben sogar, dass bei grasenden Tieren, Kühen und Pferden, eine Ansteckung über den Urin möglich ist, da sich zeigte, dass Spirochäten unbeschadet Blase und Harnorgane passieren (Buhner 2005: 17). Da sie auf das innerkörperliche Milieu angewiesen sind, glaube ich jedoch nicht, dass diese Bakterien im Freien, außerhalb eines Wirtsorganismus, überleben können.

      Offen ist die Frage, ob die Borreliose entgegen landläufiger Behauptungen auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Durch Bluttransfusionen ist es auf jeden Fall möglich, und eine Übertragung bei Organspenden oder von der Mutter auf den Embryo ist sehr wahrscheinlich. Es gibt Untersuchungen, die Borrelia-Spirochäten in Sexualsekreten, Sperma, Tränen, Urin sowie Muttermilch nachgewiesen haben. Einige Experten behaupten sogar, es gebe klinische Beweise für eine sexuelle Übertragung der Borreliose und dass die Ehepartner Infizierter immer auch serologisch positiv getestet werden (Harvey, W.T. und P. Salvato 2003: 746). Und die Forscherin Dr. Lida Mattmann, Yale-Absolventin und Direktorin eines medizinischen Forschungsinstituts in Michigan, glaubt sogar, dass schon die einfache Berührung genügt, um Borreliosekeime zu übertragen; Kugelschreiber, Händeschütteln oder das Berühren von Türklinken könnten gefährlich sein – wahrscheinlich handelt es sich dabei um den typisch amerikanischen Bazillenwahn (Patricia Kane, »Detoxifying Lyme«, 2004, www.springboard4health.com). Wieder einmal sehen wir: Es wird viel gemutmaßt und wenig gewusst.

      Auch unsere Haustiere – Hunde, Katzen, Rinder, Pferde und Kühe – können von der Spirochäte befallen werden. Eine Studie21 in der Schweiz zeigte, dass ungefähr ein Drittel der untersuchten Kühe positiv auf Borrelien-Antikörper getestet wurden. Die positiv getesteten Kühe zeigten aber keine offensichtlichen Symptome. Auch die Milch enthielt die Antikörper. Daher stellte sich die Frage, ob sich die Borreliose auch durch Fleisch- und Milchgenuss ausbreiten könnte.

      Es scheint also, dass die Borrelien in den letzten Jahren den Kreis ihres Wirkungsfeldes auf weitere Säugetierarten erweitert haben als nur Rehe und Nagetiere. Borrelien gibt es schon lange, schon seit vielen Hunderten von Millionen Jahren. Heutzutage scheinen sie aber durch Selektionsdruck schneller zu mutieren und weitere Wirtsorganismen zu besiedeln.

      Schauen wir uns nun das winzige Tierchen genauer an, das von Zecken auf Mensch und Säugetier übertragen werden kann. Das nach Willy Burgdorfer Borrelia burgdorferi genannte