Steffen Guido Fleischhauer

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook


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der getrocknete Griffel heraus.

      Die Besenheide kann Landschaften prägen.

      Die Basis der Triebe ist verholzt.

      Hier sind der geschlossene violette Kelch und der grüne Außenkelch gut zu erkennen.

      1 Die Pflanze ist bereits an der Basis reich verzweigt.

      2 Die Triebe steigen bogig auf, bei Bodenkontakt wurzeln sie.

      3 Die Basis der bis 1 cm stark werdenden Triebe ist verholzt.

      4 Die schmalen Blätter sind gegenständig und vierreihig angeordnet.

      5 Die Blätter sind immergrün, schuppenartig und werden bis 4 mm lang.

      6 Die Blüten sind traubig und einseitswendig an den Ästen ausgerichtet.

      7 Am Blütenkelch sitzt ein aus 4 Hochblättern zusammengesetzter, grüner Außenkelch.

      8 Die violettrote Blüte wird aus 4 Kelch-, 4 Kron- und 8 Staubblättern gebildet.

      9 Der violettfarbene Kelch (a) wird doppelt so lang wie die Blütenkrone (b).

      10 Die Frucht ist eine kugelige, mit Haaren besetzte Kapsel.

      Spitz-Wegerich

      Die Outdoor-Apotheke

Plantago lanceolatamehrjährig | 0,5 m | Mai bis September | braun und hellgelb

      Standort

      Der Spitz-Wegerich wächst in eher mageren bis mäßig nährstoffreichen Wiesen und Weiden sowie an Wegrändern und auf Äckern auf sandigen und lehmigen Böden.

      Inhaltsstoffe

      Iridoidglycoside (Aucubin, Catapol), Flavonoide (Apigenin, Luteolin), Cumarine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phenolsäuren (Cistanosid, Kaffeesäure), Kieselsäure, Galacturonsäure, Glucose, Mineralstoffe (Zink, Kalium), ätherisches Öl

      Zu verwendender Pflanzenteil

      Sammelzeit

      April bis September

      Heilwirkung

      Spitz-Wegerich ist eine stark entzündungshemmende und antibiotisch wirkende Heilpflanze, insbesondere bei Erkrankungen der oberen Atemwege. Er mildert den Hustenschmerz sowie die Intensität und Häufigkeit von Hustenattacken, ist schleimlösend und erleichtert das Abhusten. Zudem regt er die sogenannten »Fresszellen« oder Granulozyten, die einen Teil des Immunsystems bilden, zu gesteigerter Aktivität an.

      Wässrige Extrakte aus Spitz-Wegerich-Blättern fördern die Blutgerinnung und im Laborversuch das Gewebewachstum (Epithelwachstum). Damit ließ sich die volksmedizinische Verwendung als Wundwaschung oder -kompresse vollständig bestätigen. Frische zerriebene Blätter sind in der Outdoor-Apotheke ein probates Mittel bei Juckreiz nach Insektenstichen. Mundspülungen mit dem Presssaft oder das Kauen frischer Spitz-Wegerich-Blätter haben eine karieshemmende Wirkung.

      Gegenanzeigen

      Keine bekannt

      Verwendung in der Hausapotheke

      Die stärkste antimikrobielle Wirkung haben wässrige Pflanzenauszüge; die höchste antibiotische Wirksamkeit gegen eine breite Anzahl (Erkältungskrankheiten auslösender) Bakterien hat der Presssaft der Pflanze. Aber auch der klassische Erdkammersirup (siehe unten) hat hervorragende antibiotische Qualitäten und ist als fester Bestandteil der Hausapotheke für Familien unbedingt zu empfehlen.

      Rezept: Erdkammersirup für Erkältungen

      Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit

      1 Einmachglas mit Glasdeckel Honig

      frische Spitz-Wegerich-Blätter

      Erdloch in der Größe des Einmachglases, ca. 50 cm tief

      Frische, leicht angetrocknete Blätter klein schneiden und 1 cm hoch dicht in das Glas füllen, mit einer Honigschicht von ebenfalls 1cm Höhe bedecken, dann wieder Spitz-Wegerich, dann Honig, bis das Glas gefüllt ist. Mit Honig abschließen. 4 Stunden ruhen lassen, Honig nachfüllen. Den Glasdeckel lose auflegen, mit einem Tuch bedecken und mit einer Schnur verschließen. Das Glas in das vorbereitete Erdloch stellen und ein kleines Brettchen auflegen. Nun das Loch wieder mit Erde verschließen und die Stelle markieren (das Vergraben im Erdloch gewährleistet die für die Reifung nötige gleichbleibende Temperatur). Nach 3 Monaten ausgraben, die Flüssigkeit abseihen und in Flaschen abfüllen. Gekühlt ist der Sirup etwa 10 Monate haltbar.

      Quellen

      Blaschek 2015, Hänsel et al. 2013c, Ferrazzano et al. 2015, Kováč et al. 2015

      Die vielen hellgelben Staubblätter umkränzen die Ähre.

      Der knospige Blütenstand vor der Blüte erscheint durch schwärzliche Schuppen dunkel.

      Bei der Frucht handelt es sich um eine eiförmige, bis 4 mm lange, zweisamige Kapsel.

      Der Spitz-Wegerich hat eine fein verästelte Wurzel.

      Junge Blätter sind vor allem auf der Unterseite zart behaart.

      Die Blattadern treten deutlich hervor.

      So erscheint der Spitz-Wegerich im Frühjahr.

      1 Der Stängel ist unverzweigt, blattlos und mit mehreren Kanten gefurcht.

      2 Alle Blätter wachsen in einer grundständigen Rosette.

      3 Die Blätter sind schmal länglich geformt und am Grunde deutlich verjüngt (a), ihre Länge beträgt bis zu 30 cm.

      4 Aus der Blattfläche treten deutlich 3–7 Blattadern hervor.

      5 Der Blütenstand ist eine vielblütige, eiförmige bis kurz-zylindrische Ähre.

      6 Die Blütenkrone ist bis 4 mm lang und von bräunlicher Farbe.

      7 Die 4 gelblichen Staubblätter ragen lang aus der Blüte heraus, sie sind zwei- bis dreimal so lang wie die Blütenkrone.

      8 Die Frucht ist eine eiförmige, zweisamige Kapsel, die bis 4 mm lang werden kann.

      Gewöhnliche Braunelle

      Zur Mundraumpflege

Prunella vulgarismehrjährig | 0,3 m | Juni bis September | blauviolett