Steffen Guido Fleischhauer

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook


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      Die Gewöhnliche Braunelle besiedelt nährstoffreiche Standorte in Wiesen- und Weiden sowie an Ufern, Wegrändern und Grünstreifen.

      Inhaltsstoffe

      Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponin, organische Säuren (Rosmarinsäure, Betulinsäure), Phenolsäuren (Kaffeesäure), Triterpene (Ursolsäure), Flavonoide (Rutin, Quercetin), Carotinoide, Vitamin K, ätherisches Öl

      Zu verwendender Pflanzenteil

      Sammelzeit

      Juni bis August

      Heilwirkung

      Durch den hohen Gerbstoffgehalt der Pflanze wirken Braunellen-Aufgüsse als Gurgelwasser und Spülung bei Mundschleimhaut- und Rachenentzündung (Pharyngitis) desinfizierend, antiseptisch und entzündungshemmend, durch den hohen Gehalt an Betulinsäure zudem antiviral unter anderem in Bezug auf Herpessimplex-Viren und antibiotisch unter anderem gegenüber dem Scharlacherreger Streptococcus pyogenes. Durch ihre nebenwirkungsfrei immunstärkende Wirkung ist die Braunelle ein Adaptogen.

      Frische Braunellenblätter können in der Outdoor-Apotheke zu einem Frischpflanzenbrei verarbeitet werden, der als Wundauflage nicht nur antibakteriell, blutungsstillend und wundheilend ist, sondern auch die Schmerzempfindung hemmt. Das ist besonders günstig bei großflächigen, die Beweglichkeit einschränkenden Schürfwunden.

      Weitere Anwendungsgebiete der zudem antiallergenen Heilpflanze sind entzündliche und allergische Hauterkrankungen.

      Durch ihre antidiabetische Wirkung eignet sich die Braunelle als Zusatz zu Teemischungen in der Begleitbehandlung von Diabetes.

      Gegenanzeigen

      Keine bekannt

      Verwendung in der Hausapotheke

      Zur Wundversorgung, für Mundspülungen und als adaptogener Zusatz für immunstärkende Kräutermischungen kann die Braunelle als alkoholische Tinktur angesetzt werden. Gleichzeitig empfiehlt sich ein Vorrat an getrocknetem Braunellenkraut für Aufgüsse und Waschungen, da wässrige Auszüge wirksamer sind als alkoholische.

      Rezept: Adaptogene Kräutermischung

      Vogelmiere (Stellaria media, Apotheke,

      Kräuterladen oder selbst gesammelt)

      Grüner Hafer (Avena sativa, Gärtnerei)

      Gewöhnliche Braunelle

      Getrocknete Rosenwurz (Rhodiola rosea, Apotheke)

      Alkohol (40 %, z. B. Kirschgeist)

      Vogelmiere, Hafer und Braunelle nacheinander über das Jahr verteilt zu gleichen Teilen in einem Ansatzglas sammeln, mit der gleichen Menge Rosenwurz auffüllen und mit genügend Alkohol bedecken. (Zur Herstellung von pflanzlichen Tinkturen siehe Seite 249.) Zur Prophylaxe von stressbedingten Beschwerden und grippalen Erkrankungen kurmäßig über drei Wochen tropfenweise einnehmen.

      Quellen

      Mahboubi et al. 2015, Rafaat et al. 2016, Rasool/ Ganai 2013, Ryu et al. 1992, Ryu et al. 2000, Sahin et al. 2011, Wang et al. 2000

      Die Oberlippe der Blüte ist helmförmig, die Unterlippe hat drei Lappen.

      In den trockenen Kelchen lagern im Herbst die Früchte.

      Der Stängel ist vierkantig.

      Die Blätter sind spärlich behaart.

      Der kriechende Wurzelstock wächst längs und treibt an anderer Stelle erneut aus.

      Der Blütenkelch hat drei verwachsene und zwei freiere Zipfel.

      Die Nüsschen sind glatt und eiförmig.

      1 Die Pflanze bildet oberirdische Ausläufer.

      2 Der aufrecht oder aufsteigend wachsende Stängel ist wie die Blätter zerstreut behaart und oftmals rötlich überlaufen.

      3 Jeweils zwei Blätter stehen in gegenständiger Blattstellung paarweise gegenüber.

      4 Die spärlich behaarten Blätter sind von länglicher Form.

      5 Der Blattrand ist ganzrandig oder schwach gekerbt.

      6 Das oberste Blattpaar trägt den Blütenstand.

      7 Die Blüten sind zu mehreren in einem zylindrischen Köpfchen angeordnet.

      8 Die blauviolette Blütenkrone ist zweilippig und 1 bis 1,5 cm lang.

      9 Die Blüten-Oberlippe ist helmförmig (a), die Unterlippe dreiteilig (b).

      10 Die 4 Staubblätter steigen unter der Oberlippe auf.

      11 Die Frucht ist aus 4 rundlich-eiförmigen, bis 2 mm langen, glatten Nüsschen zusammengesetzt.

      Wiesen-Salbei

      Wohltat für Hals und Rachen

Salvia pratensismehrjährig | 0,6 m | Mai bis August | blauviolett

       Standort

      Der Wiesen-Salbei besiedelt meist kalkreiche Standorte in trockenen Wiesen, auf Dämmen, Böschungen, Verkehrsinseln und an Wegrändern.

      Inhaltsstoffe

      Flavonoide (Rutin), Triterpene (Lupeol, Ursolsäure), Gerbstoffe, Phenolsäuren (Rosmarinsäure, Kaffeesäure), Mineralstoffe (Magnesium, Zink), ätherisches Öl (Caryophyllene, Cineol)

      Zu verwendender Pflanzenteil

      Sammelzeit

      Mai bis August

      Heilwirkung

      Insbesondere für Kinder ist der Wiesen-Salbei wesentlich besser geeignet als der Echte Salbei, da er im Gegensatz zu diesem nur einen sehr geringen Thujongehalt bei vergleichsweise starker antimikrobieller Wirkung hat. Wiesen-Salbei eignet sich deshalb bestens zur Zubereitung von Erkältungstees, Hustensirup sowie zur Linderung von Halsschmerzen oder Rachenentzündungen.

      Bemerkenswert ist der hohe Anteil des seltenen γ-Muurolen im ätherischen Öl des Wiesen-Salbeis, das speziell auf Hautzellen entzündungshemmend und regenerativ wirkt und deshalb auch häufig Bestandteil von Salben gegen Hautausschläge ist. Auch die Pflanze selbst wirkt entzündungshemmend bei Hauterkrankungen und Ekzemen, die durch den hohen Gehalt an Magnesium oft in Rekordzeit abklingen.

      Gegenanzeigen

      Keine bekannt

      Verwendung in der Hausapotheke

      Wiesen-Salbei kann als getrocknetes Kraut für Aufgüsse, Waschungen und Kompressen sowie als Sirup oder als Urtinktur aufbewahrt werden. Zur Bereitung alkoholischer Pflanzenauszüge, die