Vgl. H.MERKLEIN, Einzigkeit Gottes (s.o. 3.3), 155–160.
65 Zeus wird sehr häufig als ‚Vater‘ angeredet; vgl. u.a. Hom, Il XXIV 308; Hes, Theog 47–49; Dio Chrys, Or 1,39f; 2,75; 12,74f (Zeus als Vater, König, Beschützer und Retter aller Menschen); 36,31.35.36.
66 Vgl. z.B.Dtn 32,6; Jes 63,16; 64,7; Jer 3,4; Sir 23,1.4; 51,10; Weish 14,3; 3Makk 5,7; 6,3.8; 7,6.
67 Zur sprachlichen Analyse von
68 Gegen J.JEREMIAS, Theologie I, 73: „Die völlige Neuheit und Einmaligkeit der Gottesanrede ᾿Abba in Jesu Gebeten zeigt, daß sie das Herzstück des Gottesverhältnisses Jesu ausdrückt. Er hat mit Gott geredet wie ein Kind mit seinem Vater: vertrauensvoll und geborgen und zugleich ehrerbietig und bereit zum Gehorsam.“
69 H.SCHÜRMANN, Das „eigentümlich Jesuanische“ im Gebet Jesu. Jesu Beten als Schlüssel für das Verständnis seiner Verkündigung, in: ders., Jesus. Gestalt und Geheimnis, hg. v. K.Scholtissek, Paderborn 1994, (45–63) 47.
70 Vgl. J.BECKER, Das Gottesbild Jesu (s.o. 3.3), 109f.
71 Vgl. E.GRÄSSER, Jesus und das Heil Gottes, in: ders., Der Alte Bund im Neuen, WUNT 35, Tübingen 1985, (181–200) 194–198.
72 D.SÄNGER, Schriftauslegung im Horizont der Gottesherrschaft, in: Christlicher Glaube und religiöse Bildung (FS F.Kriechbaum), hg. v. H.Deuser/G.Schmalenberg, GSTR 11, Gießen 1995, (75–109) 107.
73 Für die griechische Tradition vgl. Plut, Mor 1075E, wo der Kritik der Stoiker an den Epikureern zugestimmt wird: „Denn die Gottheit müsse nicht nur als unsterblich und glückselig begriffen werden, sondern auch als menschenfreundlich, fürsorglich und helfend (οὐ γὰρ ἀϑάνατον ϰαὶ μαϰάριον μόνον ἀλλὰ ϰαὶ φιλάνϑρωπον ϰηδεμονιϰὸν ϰαὶ ὠφέλιμον). Dies trifft zu.“
74 Zur umfänglichen Symboldiskussion vgl. G.KURZ, Metapher, Allegorie, Symbol, Göttingen 41997; M.MEYER-BLANCK, Vom Symbol zum Zeichen, Hannover 1995. Symbole (gr. σύμβολον = Zeichen, Sinnbild/συμβάλλειν = zusammenwerfen, verbinden, vergleichen) haben stets Verweischarakter und eine Brückenfunktion, deshalb sind sie immer auch interpretationsbedürftig und offen für eine metaphorische Auslegung. Metaphorische Rede (gr. μεταφορά = Übertragung/μεταφορέω = übertragen) ist „eine Stilfigur, in der vermittels eines sprachlichen Bildes, d.h. in übertragenem Sinn, auf einen Sachverhalt Bezug genommen wird“ (PH.LÖSER, Art. Metapher, RGG4 5, Tübingen 2002, 1165), d.h. das bewusste Sprachspiel von Ähnlichem mit Unähnlichem. Auch die Metapher vollbringt eine Transferleistung, ihre Bildhaftigkeit zwingt dazu, die Bedeutung aus dem jeweiligen Kontext zu erarbeiten. Metaphorischer Rede eignet immer ein kreatives Element, es wird etwas neu geschaffen oder erschlossen, ein neuer Zusammenhang gebildet, eine neue Ordnung etabliert. Symbol und metaphorische Rede/Metapher sind in der unabgeschlossenen Polyvalenz der Bildersprache nur schwer zu trennen; die Metapher ist zuallererst eine Sprachform, beim Symbol wird etwas Vorhandenes/Konkretes mit einer neuen Bedeutung aufgeladen. „Bei Metaphern ist unsere Aufmerksamkeit mehr auf Wörter gerichtet, auf semantische Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten sprachlicher Elemente. Bei Symbolen ist unsere Aufmerksamkeit auf die dargestellte Empirie gerichtet“ (G.KURZ, Metapher, Allegorie, Symbol, 73). Metaphern müssen gesprochen/gelesen werden und beziehen sich auf die Gegenwart, Symbole hingegen verbinden Vergangenheit und Zukunft und haben Resultatcharakter.
75 Vgl. P.TILLICH, Systematische Theologie I, Stuttgart 51977, 280: „Von Gott als dem Lebendigen müssen wir in symbolischen Begriffen reden. Jedes wahre Symbol partizipiert jedoch an der Wirklichkeit, die es symbolisiert.“
76 Vgl. dazu W.H. SCHMIDT, Königtum Gottes in Ugarit und Israel, BZAW 80, Berlin 21966; J.JEREMIAS, Das Königtum Gottes in den Psalmen, FRLANT 141, Göttingen 1987; H.SPIECKERMANN, Heilsgegenwart. Eine Theologie der Psalmen, FRLANT 148, Göttingen 1989; ST.SCHREIBER, Gesalbter und König, BZNW 105, Berlin 2000, 41–142 (Gott als König im AT und antiken Judentum).
77 Vgl. hier den Sammelband M.HENGEL/A.M. SCHWEMER (Hg.), Königsherrschaft Gottes und himmlischer Kult im Judentum, Urchristentum und in der hellenistischen Welt, WUNT 55, Tübingen 1991.
78 Die Königsmetaphorik ist im gesamten Hellenismus in verschiedenen Motivkomplexen weit verbreitet; in seinen Überlegungen zum wahren Herrscher sagt Dio Chrys, Or 1,39f: „Denn Zeus hat als einziger unter den Göttern die Beinamen ‚Vater‘ und ‚König‘ (πατὴρ ϰαὶ βασιλεύς), ‚Polieus‘, ‚Philios‘, ‚Hetaireios‘ und ‚Homognios‘, ferner ‚Hikesios‘, ‚Pliyxios‘ und ‚Xenios‘ und zahllose andere Beinamen, die alle etwas Gutes bedeuten und Urheber von Gutem sind. ‚König‘ heißt er wegen seiner Herrschaft und Macht (βασιλεῦς μὲν ϰατὰ τὴν ἀρχὴν ϰαὶ τὴν δύναμιν ὠνομασμένος), ‚Vater‘ vermutlich wegen seiner Fürsorge und Milde“ (πατὴρ δὲ οἶμαι διά τε τὴν ϰηδεμονίαν ϰαὶ τὸ πρᾷον); vgl. ferner Dio Chrys, Or 2,73–78; Epict, Diss III 22,63. Grundlegend ist dabei die Vorstellung, dass die göttliche Herrschaft im Kosmos als Vorbild für das wahre Königtum auf Erden anzusehen ist.
79 Das Zion-Motiv betont J.BECKER, Jesus von Nazareth (s.o. 3), 105ff.
80 Vgl. dazu A.M. SCHWEMER, Gott als König und seine Königsherrschaft in den Sabbatliedern aus Qumran, in: M.Hengel/A.M. Schwemer (Hg.), Königsherrschaft Gottes und himmlischer Kult im Judentum, Urchristentum und in der hellenistischen Welt, 45–118.
81 Vgl. 4Q401 14i: „Denn du wirst geehrt von den Häuptern der Herrschaftsbereiche in allen Himmeln der Königsherrschaft deiner Herrlichkeit, um zu loben deine Herrlichkeit wunderbar unter den Göttlichen der Erkenntnis und die Preiswürdigkeit deiner Königsherrschaft unter den Heiligen der Heiligen“ (Übers.: A.M. Schwemer, Gott als König und seine Königsherrschaft in den Sabbatliedern aus Qumran, 81).
82 Zitiert nach BILLERBECK IV/1, 212.
83 Zitiert nach M.PHILONENKO, Das Vaterunser, Tübingen 2002, 25.
84 Vgl. die Darstellung bei P.SCHÄFER, Geschichte der Juden in der Antike, Neukirchen 1983, 95–133.
85 Vgl. dazu J.L. REED, Archaeology and the Galilean Jesus, Harrisburg 2002; J.D. CROSSAN/J.L. REED, Jesus ausgraben (s.o. 3), 73–91.
86 Einen Überblick vermittelt: S.FORTNER, Tiberias – eine Stadt zu Ehren des Kaisers, in: G.Fassbeck u.a. (Hg.), Leben am See Gennesaret, Mainz 2003, 86–92.
87 Dazu ist nach wie vor lesenswert: R.MEYER, Der Prophet aus Galiläa, Leipzig 1940; vgl. ferner R.A. HORSLEY/J.S. HANSON, Bandits, Prophets and Messiahs. Popular Movements in the Time of Jesus, Harrisburg 1999; J.D. CROSSAN/J.L. REED, Jesus ausgraben (s.o. 3), 170–221 (Formen des aktiven und passiven Widerstandes gegen die Römer); umfassende Darstellung bei CHR.RIEDO-EMMENEGGER, Prophetischmessianische Provokateure der Pax Romana. Jesus von Nazareth und andere Störenfriede im Konflikt mit dem Römischen Reich, NTOA 56, Fribourg/Göttingen 2005, 245–275. Jos, Ant 17,271–272, berichtet aus der Folgezeit nach dem Tod Herodes d. Gr.: „Ferner sammelte ein gewisser Judas, der Sohn des Anführers Ezechias, der eine große Macht besaß und von Herodes nur mit Mühe niedergehalten worden war, bei Sepphoris, einer Stadt in Galiläa, eine Schar verkommener Menschen, griff damit den Königspalast an, bemächtigte sich der dort vorhandenen Waffen, teilte sie unter den Seinen aus, raubte auch das dort aufbewahrte Geld und verbreitete allseitig Schrecken, indem er jeden, der