Silke Heimes

Künstlerische Therapien


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      2.1 Der Begriff Intermedia 2.2 Die ursprüngliche Einheit 2.3 Die Wurzeln der Intermedialen Kunsttherapie 2.4 Grundlagen der Intermedialen Kunsttherapie 2.5 Anwendung der Intermedialen Kunsttherapie

       3 Maltherapie

      3.1 Besondere Aspekte der Maltherapie 3.2 Ansätze und Methoden der Maltherapie

       4 Gestalttherapie

      4.1 Wurzeln der Gestalttherapie 4.2 Grundannahmen

       5 Gestaltungstherapie

      5.1 Arbeit am Stein 5.2 Tongestaltung 5.3 Gipsarbeiten 5.4 Arbeiten mit Holz

       6 Musiktherapie

      6.1 Musik als natürliche Ressource 6.2 Spezifische Wirkungen der Musiktherapie 6.3 Sozialisierung und Individualisierung 6.4 Musik und Psychästhetik

       7 Tanztherapie

      7.1 Zwischen Improvisation und Gestaltung 7.2 Körperliche Engramme

       8 Therapeutisches Theater und Psychodrama

      8.1 Die kathartische Idee des Aristoteles 8.2 Die symbolische Welt 8.3 Transpersonales Psychodrama 8.4 Psychodrama in der Jugendarbeit

       9 Poesietherapie

      9.1 Definition der Poesietherapie 9.2 Wurzeln der Poesietherapie 9.3 Spezifische Wirkungen der Poesietherapie

       10 Bibliotherapie

      10.1 Durchführung der Bibliotherapie 10.2 Spezifische Wirkungen der Bibliotherapie

      IV Kunsttherapeutische Forschung 1 Grundsätzliche Überlegungen 2 Naturwissenschaftliche Forschung 3 Kunsttherapeutische Forschung

      3.1 Art based Research 3.2 Mögliche kunsttherapeutische Forschungsansätze

      V Praxisbezogene Anwendungen 1 Einführung 2 Übungsbeispiele

      2.1 Mein Leben in Farbe 2.2 Freies Assoziieren 2.3 Kleine Sinnenschule 2.4 Lautwerfen 2.5 Blinder Spaziergang 2.6 Gefühle haben Farben und einen Körperausdruck 2.7 Der sichere Ort 2.8 Gemeinsames Klang- und Farbbild 2.9 Collage 2.10 Steindialog 2.11 Der Körper als Resonanzraum 2.12 Eigenes und Fremdes 2.13 Sprachbilder 2.14 Körpergestalten 2.15 Blindmalen 2.16 Sinnliche Erinnerungen 2.17 Farbige Rhythmen 2.18 Barfuss in der Natur 2.19 Du spielst, ich male 2.20 Vom Ton zum Bild 2.21 Labyrinth 2.23 Sinnliches Porträt 2.24 Brücken aus Ton und Worten 2.25 Ein eigenes Märchen gestalten 2.26 Musik einmal anders vertont 2.27 Gesichtsmasken 2.28 Gipsabdrücke und -eindrücke 2.29 Tonkugelbilder 2.30 Dialogisches Arbeiten mit Tonfiguren

      Literatur Wenn Sie weiterlesen möchten ...

      Übersicht der Zeichnungen

      Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9

      Vorwort

      Als ich begann, mich mit den Künstlerischen Therapien zu beschäftigen, hatte ich, begierig und euphorisch wie man sich in eine neue Sache stürzt, zwei Wünsche: Zum einen wollte ich möglichst viele künstlerische Methoden praktisch kennenlernen und zum anderen schnell einen umfassenden Überblick über die Künstlerischen Therapien, ihre Grundlagen, Bedingungen, Ausrichtungen, Anwendungsbereiche, gesellschaftlichen Implikationen und ihren wissenschaftlichen Status Quo erhalten. Mit anderen Worten: Ich wollte eine Eier legende Wollmilchsau.

      Da ich die Neigung habe an Wünschen – mögen sie noch so irrational sein – festzuhalten, wünsche ich mir auch heute noch ein Buch, das einen ersten, einführenden Überblick über die Künstlerischen Therapien und ihre mannigfaltigen Möglichkeiten und Wirkungen gewährt; das bemüht ist, möglichst viele Bereiche der Künstlerischen Therapien zu öffnen und auf damit verbundene Aspekte hinzuweisen.

      Ein solches Buch kann selbstredend keines sein, das sich einzelnen Bereichen vertiefend widmet, sondern wird vielmehr eines, in dem der Anspruch auf Vollständigkeit und Detailliertheit zugunsten des Übersichtscharakters fallen gelassen werden muss, sofern sein Umfang im Bereich des Druck-, Les-, Versteh- und Finanzierbaren bleiben soll.

      Um mein Bedürfnis nach Vertiefung und Detailtreue nicht gänzlich aufzugeben, habe ich mich bemüht, an den entsprechenden Stellen auf weiterführende Literatur zu verweisen, wodurch das Literaturverzeichnis umfangreich geworden ist. Das soll allerdings nicht abschrecken, sondern einladen, Fragen anhand weiterführender Literatur zu klären und auf diese Weise seinem ganz persönlichen Interessengebiet innerhalb der Künstlerischen Therapien nachzuspüren.

      Wie sich die Künstlerischen Therapien und die in ihr involvierten Menschen stets in einem Prozess befinden, befindet sich auch dieses Buch in einem Prozess, der durch das Feedback der Leser bereichert werden kann und muss, sofern er lebendig und fruchtbar bleiben soll. Deswegen bin ich für Anregungen und konstruktive Kritik offen und dankbar. Dafür steht das Diskussionsforum auf www.utb-mehr-wissen.de zur Verfügung. Auf dieser Seite finden Sie auch ergänzendes Material.

      Silke Heimes, im Juni 2010

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      I Vorüberlegungen und Grundlagen

      1 Hurra, noch sind wir in der Krise

      Wo man steht und geht, hinsieht und hinhört, überall Krisenstimmung und manifeste Krisen: wirtschaftliche, ökologische, gesundheitspolitische und gesamtgesellschaftliche. Wie es scheint, gab es noch nie so viele und schlimme Krisen wie in dieser Zeit. Banken benötigen finanzielle Unterstützung, das Gesundheitssystem ist marode, die Renten sind schon lange nicht mehr sicher, die Kinderarmut steigt und das Bildungssystem verspricht nur noch dem Namen nach Bildung.

      Auch wenn es historisch und faktisch nicht zutreffen mag, dass die aktuelle Krise die schlimmste ist, ist sie doch die schlimmste gefühlte Krise, was der ausschlaggebende Faktor ist und ein Näheverhältnis zum subjektiven Leiden eines jeden Menschen herstellt, um den es in der Medizin und insbesondere in den Künstlerischen Therapien geht.

      Geht man hypothetisch einmal davon aus, dass es sich aktuell tatsächlich um eine der schwersten globalen Krisen in der Geschichte der Menschheit handelt, beinhaltet dies zugleich eine der größten Chancen der Menschheit, bedenkt man, dass das griechische Wort krisis so viel wie Entscheidung bedeutet und eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Situation bezeichnet, die noch ergebnisoffen ist und nicht zwangsläufig in einer Katastrophe enden muss.

      Eine Krise ist, dem Wortsinn nach, also primär nicht negativ konnotiert. Erst, wenn eine Situation in einen dauerhaft negativen Verlauf mündet, spricht man von einer Katastrophe, die dann tatsächlich einen negativen Sachverhalt meint. Nicht die Krise als solche ist schlimm, sondern die drohende, imaginierte Katastrophe, die sich sowohl im Globalen als auch im Persönlichen durch überlegtes und sinnvolles |9◄ ►10| Denken und Handeln vielleicht verhindern lässt. Man könnte also sagen: Hurra, noch sind wir in der Krise.

      Es ist ein Wendepunkt, ein Punkt der Entscheidung erreicht – was die Chance birgt innezuhalten, gewahr zu werden, zu analysieren, nachzudenken, sich zu orientieren, auszurichten, neue Perspektiven zu entwickeln und zu handeln. Sprich: Es besteht die Möglichkeit, Einfluss auf den Verlauf der Krise zu nehmen und Katastrophen zu verhindern. Bildlich gesprochen steht man auf einem Gipfel und hat die Wahl zwischen verschiedenen Wegen. Vom Gipfel aus kann es zunächst zwar, zumindest zu Fuß, nur abwärts gehen, aber es gibt durchaus reizvolle Wege und nicht alle führen ausschließlich nach unten, sondern einige winden sich um den Berg herum