href="#ue384efbc-3ded-5200-a20a-7f669c072c84">11 Perspektiven
11.1 Eröffnung neuer Arbeitsfelder
11.2 Veränderte Ausgangslage sprachlich-kommunikativer Förderund Unterstützungsbedarfe
11.3 Anpassung sprach(therapie)didaktischer Konzepte und Professionskompetenzen
11.5 Neuausrichtung der Ausbildung und Lehre
Lehramt für Sonderpädagogik, Schwerpunkt Sprache, Deutschland
Fachgesellschaften und Berufsverbände
Selbsthilfe- und Elternverbände
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs
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Online-Zusatzmaterial
Für Studierende: Die Lösungen zu den Lernfragen und weitere Literaturempfehlungen zu den einzelnen Kapiteln gibt es unter www.utb-shop.de und www.reinhardt-verlag.de.
Für Dozierende: Es gibt eine Präsentation zu jedem Kapitel, die Präsentationen werden auf http://www.utb-shop.de für registrierte DozentInnen zur Verfügung gestellt. Die Präsentationen sind passwortgeschützt, das Passwort zum Öffnen der Dateien finden Sie am Ende des Buches. Wie Sie sich als DozentIn registrieren können, erfahren Sie unter http://www.utb.de/dozenten/zusatzmaterialien/ oder http://www.utb-shop.de/dozenten-downloads.
Einleitung
Einheit von Sprachpädagogik und Sprachtherapie
Wir freuen uns, das Lehrbuch „Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache“ vorlegen zu können. Damit möchten wir Studierenden und Fachkräften eine Konzeptionierung der Sprach(heil)pädagogik und Pädagogischen Sprachtherapie als ein Fach präsentieren. Mit dieser Zusammenführung möchten wir v. a. der heutigen Herausforderung von Spezifizierung, Diversifizierung und steigender Komplexität begegnen. Vor dem Hintergrund aktuell notwendiger Synergiebildungen greifen wir außerdem mit der Position des Zusammendenkens und Vernetzens eine lange gewachsene Tradition der fachlichen Einheit auf und unterbreiten Vorschläge, wie diese innovativ weiterentwickelt werden könnte.
Durch die Verwendung des Begriffs „Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation“ als Fachbezeichnung innerhalb dieses Lehrbuchs möchten wir einen breiten Blick auf den Fachgegenstand „Sprache und Kommunikation“ mit seiner Vielfalt an Praxisphänomenen und seinen facettenreichen, sich überschneidenden Erscheinungsbildern andeuten. Diese Vielfalt wird im Weiteren systematisiert und verknüpft, Praxiskonzepten und Theoriebildungen zugeordnet und aus der pädagogischen Perspektive zusammengefasst. Denn um nachhaltige Wirkungen in der Arbeit mit Menschen mit sprachlichkommunikativen Beeinträchtigungen im lebensweltlichen Kontext erzielen zu können, wird in unserem Buch immer beides zusammen gedacht und entwickelt: Sprachpädagogik und Sprachtherapie.
Inklusion, Internationalisierung und Lebensspanne
Mit der Position der fachlichen Einheit reiht sich dieses Lehrbuch zum einen in die Fachgeschichte ein, die u. a. von der „Pädagogik der Sprachbehinderten“ (Knura / Neumann 1982), den „Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen“ (Braun 2002), dem „Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie“ (Grohnfeldt 2000–2004) und dem „Enzyklopädischen Handbuch der Behindertenpädagogik – Band Sprache und Kommunikation“ (Braun / Lüdtke 2012) bis hin zum aktuellen „Grundwissen der Sprachheilpädagogik und Sprachtherapie“ (Grohnfeldt 2014a) reicht. Zum anderen weisen derzeitige gesellschaftliche Erscheinungen und Entwicklungen wie Inklusion, Digitalisierung der Kommunikation und Globalisierung den Weg in eine neue fachliche Ära, die eher das Gemeinsame sucht als das Trennende zu verstärken. Ebenso wird das Professionsbild nicht allein auf die klassischen Handlungsbereiche reduziert, sondern erfährt entsprechend unserer Auffassung der Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation kooperative Erweiterungen und konstruktive Überschneidungen. So soll sich aus verschiedenen Blickrichtungen nicht nur auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene konzentriert werden, sondern die Gesamtheit der Lebensspanne vom Neugeborenen bis hin zum älteren Menschen berücksichtigt werden.
Komplexe sprachlich-kommunikative Erscheinungsbilder
Überdies ergibt sich vor dem Hintergrund, gesellschaftliche Teilhabe und Bildungschancen zu sichern, die Notwendigkeit, das professionelle sprachpädagogische und sprachtherapeutische Handeln über die traditionellen Erscheinungsbilder im Bereich Sprechen, Sprache, Stimme, Rede und Schlucken hinaus auszuweiten. Sprachlich-kommunikative Störungs- und Erscheinungsbilder im Kontext sprachlich-kultureller Vielfalt, auch im Zusammenhang mit anderen (primären) Unterstützungsbedarfen wie beispielsweise des Hörens, des Lern- und Leistungsverhaltens, der emotionalen und sozialen Entwicklung, der geistigen Entwicklung sowie