im Licht der Offenbarung
2.1.1Der Christ als Bourgeois – Barths Religionskritik
2.1.2Die Rechtfertigung der Religion
2.2Zusammenfassende und zuspitzende Thesen
3.Erwählung und Bund
3.1Erwählung als Teil der Gotteslehre
3.2Erwählung als Summe des Evangeliums
3.3Die Erwählung Israels und der Kirche
3.3.1Die eine Gemeinde
3.3.2Die große ökumenische Frage
3.4Evangelium und Gebot – Dogmatik und Ethik
3.5Zusammenfassende und zuspitzende Thesen
4.Schöpfung und Bund
4.1Gott als Schöpfer
4.1.1Der sekundäre Charakter der Erkenntnis des Schöpfers
4.1.2Urgeschichte als reine Sage
4.2Schöpfung und Bund
4.2.1Die Schöpfung als Voraussetzung des Bundes
4.2.2Der Bund als Voraussetzung der Schöpfung
4.2.3Schöpfung als Wirklichkeit
4.3Das Geschöpf vor seinem Schöpfer
4.3.1Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis
4.3.2Die Gottebenbildlichkeit des Menschen
4.3.3Zeit und Ewigkeit
4.4Gottes Vorsorge für die Welt – die Lehre von Gottes Vorsehung
4.4.1Das Thema der providentia Dei
4.4.2Die drei Gestalten der Vorsorge Gottes
4.4.3Leben als Geschöpf
4.4.4Das Böse als das Nichtige, die Engel und die Dämonen
4.5Das Gebot der Freiheit
4.5.1Allgemeine und spezielle Ethik
4.5.2Freiheit für den Willen Gottes
4.6Zusammenfassende und zuspitzende Thesen
5.Versöhnung und Bund
5.1Die Mitte aller christlichen Erkenntnis – Die Erfüllung des Bundes
5.2Die Architektur der Versöhnungslehre
5.3Die Christologie
5.3.1Wahrer Gott – wahrer Mensch
5.3.2Die Selbsterniedrigung Gottes und die Erhöhung des Menschen
5.3.3Er sitzt zur Rechten Gottes
5.4Der Mensch der Sünde
5.4.1Hochmut und Fall
5.4.2Trägheit und Elend
5.4.3Lüge und Verdammnis
5.5Die Soteriologie
5.5.1Rechtfertigung
5.5.2Heiligung
5.5.3Berufung
5.6Der Heilige Geist – Die Grundlegung des christlichen Lebens
5.6.1Die Versammlung der Gemeinde
5.6.2Die Auferbauung der Gemeinde
5.6.3Die Sendung der Gemeinde
5.7Das Gebot des Versöhners – Taufe, Vaterunser und Abendmahl
5.8Zusammenfassende und zuspitzende Thesen
V.Aspekte der Wirkungsgeschichte
1.Ein Überblick
2.Die Krise und die Theologie
3.Die Königsherrschaft Jesu Christi
4.Gottes Heilsplan und die Unordnung der Welt
5.Glauben und Verstehen
6.Die Realisierung der Freiheit
7.Kirche und Israel
8.„Resident Aliens“ – Ansässige Fremdlinge
Ausgewählte Literatur
1.Publikationen von Karl Barth
2.Quellen
3.Weitere Literatur
4.Internetquellen
Namensregister
„In der Kirche gibt es keine Vergangenheit,
darum auch nicht in der Theologie.“1
Die letzten hundert Jahre der Theologiegeschichte lassen sich ohne eine eingehende Wahrnehmung von Karl Barth (1886–1968) nicht angemessen verstehen. Seit seinem Vortrag „Der Christ in der Gesellschaft“ 1919 in Tambach (Thüringen) zog er den Fokus der theologischen Aufmerksamkeit auf sich. Es hat keine fünf Jahre benötigt, bis Barth, der inzwischen auf einer Stiftungsprofessur außerordentlicher Professor in Göttingen geworden war, im Bereich von Theologie und Kirche so ziemlich in aller Munde war. Seitdem befindet sich der theologische Diskurs nicht nur in der systematischen Theologie, wenn nicht in einer direkten, so doch in einer indirekten Auseinandersetzung mit Karl Barth. Gewiss kann man sich gegen ihn stellen und ihm auf der ganzen Linie widersprechen, aber wenn man auf der Höhe der Zeit sein will, wird es kaum möglich sein, seine Theologie einfach zu ignorieren. Deshalb ist es in jedem Falle geboten, eine möglichst ausgewiesene Vorstellung von den Motiven und Anliegen dieser Theologie zu haben. Darum geht es in diesem Buch.
Zur Präsentation eines so umfänglichen und auch höchst unterschiedlich wahrgenommenen Werkes wie das von Barth können verschiedene Formen der Annäherung und Darstellung gewählt werden. Für das vorliegende Buch wurde ein Mittelweg zwischen elementaren Grundinformationen und gelehrter Gesamtdarstellung eingeschlagen. Letztere wäre verfrüht und für den Rahmen eines Studienbuches zu ambitioniert. Erstere bliebe andererseits hinter den Ansprüchen eines soliden Studienbuches zurück, weil sie nicht tatsächlich dazu in der Lage sein kann, der Vielschichtigkeit der Theologie Barths gerecht zu werden, die sie erst zu dem macht, was sie ist. Es gibt eine Form der Unterschreitung ihrer Komplexität, die zwangsläufig dazu führt, dass die Pointen dieser Theologie von der für sie charakteristischen Bewegung isoliert werden. Damit wird sie aber genau um das Moment gebracht, dem Barth in immer neuen Anläufen den nötigen Nachdruck zu verleihen versuchte, weil nur so über die überkommenen Gewohnheiten der Theologie hinauszukommen ist.
Das Regulativ seiner Theologie besteht vor allem in einer Verhältnisbestimmung der Theologin bzw. des Theologen zu der Besonderheit des sie interessierenden und engagierenden lebendigen Gegenstandes. An all den verschiedenen Orten, die von der Theologie in Betracht gezogen werden, ist diese Verhältnisbestimmung immer wieder neu und durchaus auch jeweils anders wahrzunehmen, wenn das, was Theologinnen und Theologen ihrer Profession nach zu sagen aufgefordert sind, in der angemessenen Verantwortlichkeit zur Sprache gebracht werden soll. Barth wollte seine Leserinnen und Leser entschieden weniger von den Resultaten seiner theologischen Einlassungen überzeugen als vielmehr von der bestimmten Gestalt einer theologischen Existenz, in der er zu seinen Gedanken gefunden